Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
er doch war.
„Ich vermute, sie dachte, dass sie sich dafür an dir rächen könnte, nachdem ihr klar wurde, dass du unter Amnesie leidest.“
Dio nickte langsam, dann ließ er sich zurück aufs Sofa fallen. Jetzt ergab das alles einen Sinn. Kein Wunder, dass sie nicht mit ihm schlafen wollte. „Sie hat mir gesagt, dass wir abstinent bleiben wollten.“
Triton und Hermes rissen ihre Köpfe zu ihm herum und starrten ihn ungläubig an. „Abstinent?“, fragten sie gleichzeitig.
Dio nickte grimmig. „Als ich unter Gedächtnisschwund litt, hat sie versucht, mich davon zu überzeugen, dass wir vereinbart hätten, bis zu unserer Hochzeit keinen Sex zu haben.“
„Schlau!“ Hermes schlug sich auf den Oberschenkel.
„Wenn das nicht Strafe genug ist, dann weiß ich auch nicht.“ Triton konnte sein Grinsen nicht unterdrücken.
„Ich glaube, sie hatte ihren Spaß.“ Hermes setzte sich in den Sessel gegenüber von Dio und legte die Füße auf den Wohnzimmertisch. „Kann man ihr wirklich nicht verübeln.“
„Wirklich nicht?“ Dio neigte seinen Kopf zur Seite. „Und die Tatsache, dass sie mir eingeredet hat, dass ich als Kellner in einem Restaurant arbeite? Weißt du, wie hart dieser Job ist? Meine Füße sind wie tot!“
„Du, ein Kellner? Das muss ich sehen!“ Dann warf Hermes Triton einen Blick zu. „Ich mag die Frau. Ich mag sie sogar sehr!“
„Auf wessen verdammter Seite stehst du eigentlich?“ Sollten seine sogenannten Freunde nicht ihm zustimmen? Ari hatte ihn gedemütigt, und Triton und Hermes lachten jetzt auf seine Kosten.
„Hör zu, Dio“, meinte Triton gelassen. „Lass uns diese Sache einfach hinter uns bringen. Ich rufe Eros und dann gehen wir vier heute Abend aus und amüsieren uns über die ganze Sache. Alles ist wieder in Ordnung.“
In Ordnung? Hatten die zwei denn keine Ahnung? Nichts war wieder in Ordnung. Die Frau, von der er geglaubt hatte, dass er sie liebte, war ein Lügnerin und Betrügerin. Sie hatte sich über ihn lustig gemacht und sich hinter seinem Rücken sicherlich tot gelacht, wahrscheinlich mit Natalie aus dem Restaurant, denn diese musste davon wissen, da sie ja vorgegeben hatte, dass Dio dort arbeitete. Und seine Freunde erwarteten jetzt von ihm, dass er die Sache auf sich beruhen ließ?
„Ich kann heute Abend nicht ausgehen. Ich arbeite die Abendschicht im Restaurant.“
Hermes’ Kinnlade fiel herunter. „Hast du nicht gerade sehr deutlich gesagt, wie sehr du diesen Job hasst? Außerdem bist du ein Gott. Warum solltest du arbeiten wollen?“
Dio erhob sich von der Couch und ging zur Tür. „Wenn ich heute nicht zur Arbeit erscheine, wird Ariadne denken, dass etwas nicht stimmt.“
„Was – zum Hades – hast du vor?“, fragte Triton.
Dio warf einen Blick über seine Schulter. „Wenn ihr denkt, ich würde Ari einfach mit diesem Betrug davonkommen lassen, dann kennt ihr mich schlecht.“
Doch er konnte seinen Freunden gegenüber nicht eingestehen, dass er sich selbst nicht mehr kannte. Irgendwie hatte er sich verändert. Und im Moment wusste er nicht, wie er mit dem neuen Mann, der nun seinen Körper bewohnte, umgehen sollte.
22
Einen Tag später bat Dionysos Natalie um einen freien Abend. Er behauptete ihr gegenüber, dass er Ariadne mit einem selbst gemachten Abendessen überraschen wollte. Gemessen an dem Lächeln auf dem Gesicht seiner Chefin wurde ihm sein Verdacht bestätigt, dass Natalie an der ganzen Scharade beteiligt war. Die beiden mussten gut befreundet sein, wenn Natalie weiterhin vorgab, dass er in ihrem Restaurant Kellner sei. Also beschloss er, dick aufzutragen.
„Sie ist so lieb und unterstützt mich durch all dies hindurch so sehr“, behauptete er. „Ich möchte ihr wirklich zeigen, wie dankbar ich ihr bin. Sie arbeitet zu hart, weißt du. Es ist an der Zeit, dass sie ihre Füße hochlegt und sich von jemandem bedienen lässt.“ Und wie er sie bedienen würde! Diese hinterhältige Frau würde heute Abend eine Kostprobe ihrer eigenen Medizin bekommen.
„Das ist so nett von dir.“ Natalie schmeichelte ihm fast schon zu sehr. „Warum können nicht alle Männer so wie du sein?“
Dio zwang seine Lippen, ein Lächeln zu formen. „Sie hat es verdient. Was würde ich nur ohne sie tun?“ Ganz sicher würde er nicht als Kellner schuften oder für eine ganze Woche ohne Sex auskommen müssen!
Ganz zu schweigen von der Demütigung, die er erlitten hatte. Wenn einer der anderen Götter jemals erfuhr, was sie ihm angetan
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