Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
hatte, würden sie über ihn herziehen. Jeder auf dem Olymp würde sich vor Lachen am Boden wälzen. Und sie könnten ihrem Wortschatz ein neues Wort hinzufügen: Schadenfreude!
Als Dio nach der Mittagsschicht die Tür zu seiner Wohnung zuknallte, ließ er sich auf die Couch fallen. Er hatte viel zu tun. Er hatte Ari bereits auf dem Heimweg angerufen, um ihr mitzuteilen, dass er heute Abend mit ihr sprechen müsste. Sie hatte besorgt geklungen, aber er hatte nichts verraten.
„Diener!“, rief er aus. Einen Bruchteil einer Sekunde später erschienen drei elfenhafte Feen in farbenfrohen Tuniken in seinem Wohnzimmer und verbeugten sich sofort vor ihm.
„Wir stehen zu deinen Diensten, oh mächtiger Gott Dionysos!“, sagten die drei Feen im Chor.
Dio grinste. Das war schon besser. „Ich habe heute Abend einen ganz besonderen Gast. Räumt die Wohnung auf! Es soll alles makellos aussehen.“
Die Diener verbeugten sich noch einmal und machten sich wie Derwische an die Arbeit. Ihre Bewegungen waren so schnell, dass Dio kaum sah, was sie taten. Wie durch Magie verschwanden Kleidung und Schuhe in Schränken, Staubtücher wischten über Oberflächen; Zeitschriften und Zeitungen wurden fein säuberlich gestapelt und Kissen zurechtgeschüttelt, auch der Müll wurde aufgesammelt.
Die Feen waren für das menschliche Auge nur verschwommen wahrnehmbar, aber Dios überlegene Sehkraft war in der Lage, ihre Figuren zu erkennen. Obwohl er an die Diener gewohnt war, erstaunte ihn ihre Effizienz immer noch. Kein Wunder, dass diese Geschöpfe ausgewählt worden waren, die Diener der Götter zu sein. Jetzt, da sie um ihn herumwirbelten, merkte er erst, wie sehr er ihre Anwesenheit vermisst hatte.
Dio schloss seine Augen für ein paar Minuten und versuchte, seine Gedanken zu sammeln. Am Tag zuvor, als er mit Triton und Hermes zusammen gewesen war, hatte er vor Wut gekocht. Er war zu wütend gewesen, um ihnen richtig dafür zu danken, dass sie ihm geholfen hatten, sein Gedächtnis wiederzuerlangen.
„Oh mächtiger Gott Dionysos, welche anderen Aufgaben hast du für uns?“, fragten die Feen.
Dio öffnete seine Augen. „Deckt den Tisch für ein romantisches Abendessen. Ich will Blumen und Kerzen, die üblichen Sachen, die Frauen mögen.“
„Es soll geschehen.“
„Rote Rosen“, fügte Dio noch nachträglich hinzu.
„Wie du wünschst.“
Vor seinen Augen verwandelten die Diener den Esstisch zu einem Augenschmaus. Ein weißes Tuch bedeckte die Oberfläche. Silber-umrandete Teller wurden von glänzendem Besteck und Kristallgläsern eingerahmt. Rosenblätter waren auf dem Tischtuch ausgestreut worden, und zwei silberne Leuchter hielten rote Kerzen. Dio lächelte. Er hätte es selbst nicht besser machen können.
Als die Diener sich nochmals vor ihm verneigten, nickte Dio. „Sehr gut gemacht. Nun das Menü: Was schlagt ihr vor? Aphrodisierende Nahrungsmittel bitte.“
„Aphrodisierende Nahrungsmittel“, wiederholte eine Fee. „Spargel, Mandeln, Avocados, Bananen, Basilikum, Schokolade, Feigen –“
„Bereitet eine Vorspeise mit Avocados, dann ein mit gerösteten Mandeln verfeinertes Filet Mignon, das mit Spargel und einer Feigensoße serviert wird, und als Dessert eine Schokoladenmousse auf Bananen-Creme.“ Bei dem köstlichen Menü lief ihm schon selbst das Wasser im Munde zusammen.
Die Diener streckten ihre Arme aus, und einen Augenblick später erschienen mehrere Platten, die sie auf ihren Handflächen balancierten. Dio traf seine Auswahl. Es gab eine Schüssel mit Guacamole und daneben eine Platte mit perfekt geschnittenen Avocados, die mit einem dunklen Dressing beträufelt waren. Er deutete darauf. „Fügt etwas Basilikum hinzu und vergesst die Guacamole!“
Wie aus dem Nichts erschien fein gehackter Basilikum auf den Avocado-Scheiben, während der Guacamole-Teller verschwand.
Dann wandte er sich dem nächsten Teller zu. Das Filet sah perfekt aus. „Gut.“ Der Spargel daneben war geschält und gegrillt worden. „Sehr schön.“
Der Duft der Schokoladenmousse stieg ihm in die Nase. „Köstlich.“
Dann deutete er auf die Teller. „Serviert dies heute Abend um sieben Uhr! Unsichtbar bitte.“ Dann erinnerte er sich an etwas. „Und wenn ihr schon dabei seid, sorgt dafür, dass die Küche so aussieht, als hätte ich den ganzen Tag darin geschuftet. Das ist alles.“
Die Diener verbeugten sich und waren einen Augenblick später verschwunden.
Dio streckte seine Arme über seinen Kopf und gähnte.
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