Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
Gesicht. „Es tut mir so leid, Natalie, aber ich habe Ariadne nach unserem Abendessen nach Hause begleitet, und dann musste ich noch die Küche aufräumen.“ Das stimmte zwar nicht, da sich seine Diener darum gekümmert hatten, bis er wieder nach Hause zurückgekehrt war, aber er hoffte, dass Natalie umso weniger böse mit ihm sein würde, je mehr er es danach klingen ließ, als wäre dies nur passiert, weil er Ari etwas Gutes hatte tun wollen.
Widerstreitende Gefühle spiegelten sich in Natalies Gesicht wider, bis sie schließlich nickte. „Okay, okay. Das war nur schlechtes Timing. Der Speisesaal ist voll. Ich habe keine Ahnung, wo plötzlich all diese Leute hergekommen sind. Das sind nicht einmal unsere Stammgäste. Es muss eine Tagung oder Versammlung von Supermodels in der Stadt sein oder was ähnliches.“
Dionysos ging an ihr vorbei. „Mach dir keine Sorgen! Ich kümmere mich schon drum.“ Er spähte durch die runde Glasscheibe der Tür ins Restaurant. „Ach, Scheiße!“, fluchte er.
Natalie drückte eine Schürze in seine Hand, und er band sie sich geistesabwesend um seine Taille. „Siehst du, was ich meine? Und die wollen alle gleichzeitig bestellen.“
Als ob das das größte Problem wäre! Er hätte gerne die gesamte Bevölkerung von Charleston bedient, aber die Gäste, die jetzt an den Tischen saßen, waren eine ganz andere Sache.
„Worauf wartest du noch? Geh schon!“
Natalie schubste ihn in die Höhle des Löwen. Wie Wölfe würden sie ihn verschlingen und wie Hyänen auf seine Kosten lachen. Denn wenn die Götter sich mit einer Sache auskannten, dann war es diese: Wie sie sich an der Demütigung eines anderen Gottes erfreuen konnten.
Jeder einzelne Tisch in dem kleinen Speiseraum war von einem Gast besetzt, den er kannte. Drei Nymphen saßen an einem Ecktisch, Orion teilte sich einen Tisch mit Aphrodite, während Helios, Apollo und Ares zusammen an einem anderen saßen. Die Göttinnen Eos und Selene hatten Plätze an der Bar eingenommen, und seine Freunde Eros und Hermes saßen am Tisch an der Tür. Wenigstens hatte er zwei Verbündete neben diesem Rudel von Wölfen, die gekommen waren, um sich an seiner Situation zu weiden.
Zumindest war er dankbar, dass weder Zeus noch Hera aufgetaucht waren, obwohl er sich sicher war, dass seine böse Stiefmutter sehr wohl wusste, dass er zu einem Kellner degradiert worden war. Natürlich könnte er den Job jederzeit hinschmeißen, aber das würde auch bedeuten, dass er seinen Plan aufgeben müsste, sich an Ariadne zu rächen, und dazu war er nicht bereit.
„Herr Ober, wir warten noch immer.“ Die ungeduldige Stimme ließ ihn seinen Kopf zu Orion, dem Gott der Jäger und Tritons Halbbruder, herumreißen. Aber nur weil Dio mit Triton befreundet war, bedeutete dies nicht, dass er mit Orion auskam. Nicht einmal Triton schaffte das.
Dios Lippen wurden zu einer schmalen Linie, als er eine abfällige Bemerkung zurückdrängte. Er sog einen tiefen Atemzug ein und ging zu Orions Tisch. „Ja?“
Sowohl Aphrodite als auch Orion kicherten, obwohl zumindest die Göttin der Schönheit genug Anstand hatte, ein wenig verlegen dreinzuschauen.
Orion erwiderte Dios strengen Blick. „Zwei Gläser eures Haus-Merlots, und ich nehme das Steak, medium rare gebraten.“
Aphrodite deutete auf eine Stelle auf der Speisekarte. „Ich hätte gerne den Meeresfrüchte-Salat.“
Dio schüttelte den Kopf. Wenn sie gekommen waren, um ihn in seinem Restaurant zu belästigen, dann würden sie nach seinen Regeln tanzen müssen. „Das Steak ist zäh. Und der Meeresfrüchte-Salat hat wenig Geschmack. Ich bringe euch beiden die Meeresfrüchte auf Gries.“
Orion öffnete seinen Mund und hob die Hand um zu protestieren, aber Dio schnitt ihm das Wort ab. „Entweder ihr nehmt das oder ihr fliegt raus!“, knurrte er leise.
Die Pattsituation dauerte nur ein paar Sekunden, bis Aphrodite schließlich ihre Hand beschwichtigend auf Orions Arm legte und Dio mit einem warmen Lächeln bedachte. „Meeresfrüchte auf Gries klingt einfach köstlich.“
Dann marschierte Dio zu seinen Freunden und ließ sich auf den leeren Stuhl fallen. Eros grinste. „Was für’n Anblick, dich arbeiten zu sehen. Du kannst dir meine Überraschung vorstellen, als ich davon gehört habe.“
„Halt die Klappe, Eros, oder ich hau dir eine drüber!“
„Er meint es ernst“, bemerkte Hermes trocken.
Eros verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust. „Keiner versteht heutzutage noch Spaß.“
Dio
Weitere Kostenlose Bücher