Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
Letzte. Als er die drei Teller auf seinen Armen balancierte, kam ihm ein teuflischer Gedanke. Sorgfältig setzte er den ersten Teller vor Helios und den zweiten vor Apollo, bevor er vorgab zu stolpern.
Mit einer schnellen Bewegung seines Handgelenks kippte Dio den Teller und torkelte in Richtung Ares. Die dampfende Speise landete im Schoß des Kriegsgottes, während Dio den Teller in der Hand behielt.
Ares schrie vor Schmerz und sprang auf. Er versuchte, das heiße, klebrige Zeug von seiner Leistengegend zu wischen, wo es wahrscheinlich gerade seine Kronjuwelen versengte. „Was zum Hades!“
Dio unterdrückte sein Grinsen. „Tut mir aber leid! Lass mich dir helfen, das abzukühlen.“ Er nahm Ares’ halb-volles Weinglas und schüttete den Inhalt über dessen Jeans.
Gekicher von den anderen Tischen verbreitete sich im Restaurant.
Ares starrte ihn an, sein Gesicht rot vor Wut. „Du Idiot!“
Dio grinste scheinheilig. „Du wolltest doch, dass ich dich bediene. Leider habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich kein besonders guter Kellner bin.“
Das Lachen der anderen Götter folgte ihm, als er in die Küche zurückging. Jetzt waren die anderen Götter nicht mehr an ihm interessiert. Ares würde für die nächsten paar Stunden die Zielscheibe ihres Spottes sein.
24
Dio schlenderte am Ufer entlang und kickte einen Kieselstein ins Wasser. Er wusste nicht, wie er mit Ariadne weitermachen sollte. Er fühlte sich wie ein Saukerl, so wie er sich in der Nacht verhalten hatte, als er Ari nach dem Abendessen verführt und dann einfach unbefriedigt gelassen hatte – genau wie sich selbst – wo sie sich ihm doch hingegeben hätte. Was er wirklich hatte tun wollen, war, sie in seine Arme zu nehmen und ihr zu gestehen, dass er wusste, was vor sich ging.
Aber das konnte er nicht.
Ari hatte ihn betrogen, ihn manipuliert, und jetzt musste er mit ihr quitt werden. Außerdem konnte er ihr nicht vertrauen. Welche Art von Frau würde zwei Schlägertypen auf den Mann hetzen, den sie gern hatte? Über so etwas konnte er nicht hinwegsehen.
„Ich habe dich noch nie so in Gedanken versunken gesehen, dass du nicht einmal spürst, wenn sich ein anderer Gott dir nähert.“
Dio drehte sich auf dem Absatz um und erblickte seinen Vater. Zeus trug Shorts und ein einfaches Poloshirt, doch selbst dieses Outfit ließ ihn aussehen, als käme er direkt von einem Mode-Shooting.
„Zeus, was für eine Überraschung!“ Und nicht unbedingt eine gute. „Was willst du diesmal? Langweilst du dich auf dem Olymp und suchst hier unten nach einer heißen Braut?“ Am besten packte er den Stier gleich bei den Hörnern.
„Mein lieber Sohn –“
„Dieser Anfang kann nichts Gutes verheißen.“ Wenn sein Vater einen Satz so begann, war eine Standpauke in Sicht. „Warum belästigst du nicht einen deiner anderen Söhne?“
Dio legte einen Gang zu, um Zeus hinter sich zu lassen.
Zeus schmunzelte einfach und passte sich Dios Halb-Jogging-Tempo an. „Wir sind uns so ähnlich und doch so verschieden.“
Verschieden? Nein, er war eine genaue Kopie seines Vaters. Kein Wunder, dass er sich selbst hasste. „Und in welcher Weise unterscheiden wir uns, Zeus?“ Er hasste es, ihn Vater zu nennen. „Vielleicht in der Art, wie wir Frauen behandeln? Du vögelst sie zuerst, und ich sie später? Ja? Sag es mir!“, fauchte er. „Oder vielleicht glaubst du, wir sind verschieden, weil du diese Welt mit deinem Nachwuchs übersäst und ich nicht?“
Dio hatte noch nie eine Frau geschwängert. Er konnte sich nicht vorstellen, ein Kind zu zeugen und danach dieses Kind und seine Mutter zu verlassen, so wie es sein Vater so viele Male getan hatte.
Zeus nickte. „Ich kann sehen, dass du gerade sehr wütend bist. Könnte es etwas mit dieser Frau zu tun haben? Wie heißt sie nochmal? Oh ja, Ariadne.“
Dios Körper spannte sich an. „Lass sie da raus und komm zum Punkt!“
„Aber sie ist doch der Punkt.“
Dio hielt inne und drehte sich zu ihm. „Was willst du? Willst du es bei ihr auch probieren? Oder warum sonst bist du hier? Glaubst du nicht, dass ich ihr nicht schon genug angetan habe?“ Sein Magen verkrampfte sich.
Als Zeus seine Hand auf Dios Schulter legte, sprang Dio fast aus seiner Haut, so unerwartet war diese Geste.
„Mein Sohn, ich fürchte, Hera hat sich wieder mal eingemischt.“
„Und das fällt dir jetzt erst auf?“, bellte Dio ihn an. Die bloße Erwähnung ihres Namens brachte sein Blut in Wallung. „Sie hat mir mein
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