Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
wird.“
Enttäuschung breitete sich wie ein Lauffeuer in ihr aus. „Nein, hör nicht auf!“
Er legte einen Finger auf ihre Lippen. „Du hattest recht, Ari. Es ist besser, wenn wir bis zu unserer Hochzeit warten. Stell’ dir nur vor, wie toll unsere Hochzeitsnacht sein wird.“ Dann gab er ihr einen keuschen Kuss auf die Wange. „Ich kann’s kaum erwarten.“
Unglaube gesellte sich zu Enttäuschung, und gleichzeitig breitete sich Bedauern aus. Dio hatte sie zurückgewiesen, obwohl sie sich ihm angeboten hatte. Warum hatte sie jemals behauptet, dass sie vereinbart hätten zu warten? Es war die dümmste Idee, die sie je gehabt hatte.
23
Nachdem er Ariadne nach Hause begleitet hatte, verbrachte Dionysos eine beinahe schlaflose Nacht, in der er sich im Bett hin und herwälzte. Nicht mit ihr ins Bett zu gehen, wo sie praktisch darum gebettelt hatte, war das schwierigste, das er jemals in seinem ganzen Leben getan hatte. Aber es war Teil seines Plans. Er würde sie zu einer Frau machen, die nur von ihrer Lust und Begierde getrieben wurde. Er würde dafür sorgen, dass sie sich in ihn verliebte, und erst dann würde er ihr offenbaren, dass er über ihre Täuschung Bescheid wusste. Er würde sie demütigen, so wie sie ihn gedemütigt hatte. Dann wären sie quitt.
Das Problem mit seinem brillanten Plan war nicht, dass es ihm schwerfiel, sich davon abzuhalten, mit ihr zu schlafen, sondern dass er sich wie ein totales Arschloch fühlte, weil er sie so mies behandelte und sie so an der Nase herumführte. Als ob er Skrupel entwickelt hätte. Oder vielleicht war es einfach die Tatsache, dass er sein Verlangen nach ihr nicht zügeln konnte. Die Täuschung und die Spiele, die sie mit ihm getrieben hatte, linderten leider nicht die Sehnsucht, sie in seinen Armen zu halten. Er wollte sie immer noch küssen, sie berühren und mit ihr Liebe machen. Jetzt, da er sich an die Nacht erinnerte, die er in ihren Armen verbracht hatte, wusste er, wie wundervoll es war, mit ihr zusammen zu sein. Und das wollte er wiederholen.
Er wollte spüren, wie sie sich unter ihm wand. Er wollte ihren Herzschlag hören und ihren Atem gegen seine Lippen prallen fühlen. Und sie wieder kosten – bei den Göttern – wie sehr er das brauchte! Kein Wunder, dass er während seiner Amnesie gedacht hatte, er sei in sie verliebt. Sein Körper hatte sich vermutlich daran erinnert, wie es war, mit ihr zusammen zu sein, und hatte sich nach mehr davon gesehnt. Oder war dies mehr als nur eine Sinneserinnerung? Fühlte er wirklich Dinge, von denen er bisher gedacht hatte, dass er sie nicht fühlen konnte? Was, wenn alles, was sie ihm vorgemacht hatte, plötzlich Wirklichkeit geworden war?
Dio nahm einen tiefen Atemzug. Ihr Duft hing immer noch in seiner Wohnung. Er bezweifelte, dass er jemals ganz verwehen würde, egal wie viel Zeit verginge. Seine eigenen Hände rochen immer noch nach ihr. Es trieb ihn fast zum Wahnsinn, was es ihm unmöglich machte, sie aus seinen Gedanken zu verbannen. Nicht einmal nachdem er in der Dusche masturbiert hatte, während er sich vorgestellt hatte, dass sie mit ihm duschte, konnte er sie vergessen.
Er konnte nur hoffen, dass er, sobald er seinen Plan ausgeführt hatte, schließlich über seine Vernarrtheit hinwegkommen würde. Denn das musste es sein: eine Vernarrtheit, nichts anderes.
Es war fast Sonnenaufgang, als er endlich einschlief. Die Türklingel, die in der unteren Wohnung läutete, riss ihn aus seinem Schlaf. Als er den Kopf drehte und auf die Uhr schaute, schoss er aus dem Bett hoch. Scheiße! Er hatte verschlafen!
Er sprang aus seinem Bett, nahm die schnellste Dusche seines Lebens und wandte beim Rest seine göttlichen Kräfte an: ein Schnippen seiner Finger und er war ohne Handtuch trocken, ein weiteres und seine Haare waren gekämmt, und ein letztes bekleidete seinen nackten Körper. Da er schon viel zu spät dran war, teleportierte er in die Gasse hinter dem Restaurant und benutzte den Eingang durch die Küche, um ins Restaurant zu gelangen.
Luis, der Latino-Koch, der genauso breit wie groß war, warf ihm einen genervten Blick zu. „Wo zum Teufel bleibst du nur?“
„Hey, du bist nicht mein Chef!“, fauchte Dio zurück. Wenn der Idiot ihn noch weiter verärgerte, würde er ihn in eine Kröte verwandeln.
„Nein, das bin ich!“ Der knappe Ton von Natalies Stimme ließ keinen Zweifel, was ihre Laune betraf, aufkommen.
Er drehte sich langsam um und zauberte ein entschuldigendes Lächeln auf sein
Weitere Kostenlose Bücher