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Ein guter Jahrgang-iO

Ein guter Jahrgang-iO

Titel: Ein guter Jahrgang-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mayle
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Weißwein, Knoblauch, verschiedene Kräuter...«
    »Max«, sagte Christie,. »Hör auf, Stielaugen zu machen und mach dich nützlich.« Sie reichte ihm Fannys Ofenhandschuhe. »Und Vorsicht beim Raustragen. Die Auflaufform ist verdammt schwer.«
    Das Schlemmermahl wurde mit lautem Applaus begrüßt, als es den Tisch erreichte. Die fröhliche Runde erkannte Christie als Gast die ehrenvolle Aufgabe zu, den zeremoniellen ersten Schnitt in die Kruste zu vollziehen und dabei eine duftende Dampfwolke freizusetzen. Die Teller wurden herumgereicht und gefüllt, der Wein probiert und bewundert, Trinksprüche auf die Köchin ausgebracht, und dann trat, wie so oft, wenn ein cassoulet auf den Tisch kommt, andächtige Stille ein.
    Madame Passepartout war die Erste, die das Wort ergriff. Nach ihrem zweiten - vielleicht auch schon dem dritten - Glas war sie kühn geworden, beugte sich vor und tippte Max auf die Schulter. »Also?«, flüsterte sie ihm in einer Lautstärke zu, die noch am anderen Tischende aufhorchen ließ. »Wann ist es bei den beiden so weit? Wann wird das Aufgebot bestellt?« Sie deutete mit dem Kopf auf Christie und Charlie.
    »Ich glaube, die zwei warten darauf, dass Maurice und Sie den Anfang machen.« Madame Passepartout warf sich in die Brust. Maurice schien von etwas gefesselt zu sein, was sich in seinem cassoulet befand.
    »Charlie!«, rief Max zu Charlie hinüber, der auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches saß. »Madame brennt darauf, zu erfahren, ob du ehrenvolle Absichten hast.« Er wurde mit einem Erröten auf Christies und einem breiten Grinsen auf Charlies Gesicht belohnt. Übersetzungen schienen überflüssig zu sein.
    * * *
    Es ging auf fünf Uhr zu, als die abendliche Kühle einsetzte und die Tafelrunde sich aufzulösen begann. Christie und Charlie zogen sich Strickjacken über und machten einen Spaziergang durch den Weingarten. Die anderen begaben sich ins Dorf, um sich im Café von der Völlerei zu erholen, ihrem Magen vor dem Fernseher eine Ruhepause zu gönnen oder, in Roussels Fall, um sich vor dem Abendessen aufs Ohr zu legen. Max winkte seinen Gästen nach und schlenderte ins Haus. Er zündete ein Feuer in der Küche an und legte die CD von Diana Krall auf, die Fanny ihm geschenkt hatte, zur Erinnerung an ihren ersten Tanz am Abend des Dorffestes. Als er die Ärmel hochkrempelte und das Schlachtfeld betrachtete, das vom Mittagsmahl zurückgeblieben war, hörte er Schritte hinter sich und spürte, wie sich Fannys Arme um seine Taille schlangen.
    Er musste den Kopf neigen, um zu hören, was sie ihm ins Ohr flüsterte. »Ich glaube nicht, dass du jetzt den Abwasch machst.«
    »Nein?«
    »Nein. Ich könnte mir nämlich etwas Besseres vorstellen.«
    Er drehte sich um, so dass sie sich gegenüberstanden. »Aha. Ganz wie du meinst, dann tanzen wir eben.«
    Ihre Hände glitten langsam über seinen Rücken nach oben. »Nicht schlecht für den Anfang.«
     
    Ende - Ein guter Jahrgang
     

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