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Ein gutes Jahr für Zwerge?

Ein gutes Jahr für Zwerge?

Titel: Ein gutes Jahr für Zwerge? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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lang
glaubte ich, der Gorilla würde das Tor mit den bloßen Händen niederreißen.)
»Wenn Mr. Calvert mir keinen Bonus auszahlt, weil ich Sie reingelassen habe,
dann ist er verrückt .«
    Gloria kehrte zum Wagen zurück
und ließ ihr Mumu auf den Rücksitz fallen. Dann
öffnete sich das Tor weit. Nach dem Ausdruck auf dem Gesicht des Gorillas beim
Vorbeifahren zu schließen, fand ich, daß Gloria von Glück reden konnte, daß er
sie nicht vom Sitz herunterzerrte, sie unter einen Arm klemmte und sich mit ihr
in die Bäume schwang. Die Zufahrt zog sich ungefähr vierhundert Meter weit hin,
bevor wir vor dem Haus ankamen. »Lassen Sie uns noch ein bißchen Zeit«, sagte
Gloria. »Lehnen Sie sich zurück, rauchen Sie eine Zigarette und entspannen Sie
sich .«
    »Ich weiß, es ist eine blöde
Frage«, sagte ich verbittert. »Aber warum?«
    »Es gibt eine direkte Telefonverbindung
vom Tor zum Haus. Früher oder später wird das Pflichtbewußtsein dieses Gorillas seine urtümlichen Gelüste nach meinem schönen Körper
übertreffen«, sagte sie gelassen. »Dann wird ihm einfallen, im Haus anzurufen.
Mich interessiert speziell, wer herausgestürzt kommen wird, um uns zu begrüßen .«
    »Sie sehen aus wie ein
Showgirl«, brummte ich, »aber Sie reden, weiß der Himmel, nicht wie eins.
>Urtümlich<.«
    »Das ist eben der Streich, den
mir die Natur gespielt hat. Ein feiner, intelligenter Geist in einem solchen
Körper. Ich hatte die Wahl, Schullehrerin zu werden oder sechsmal mehr dafür
bezahlt zu kriegen, daß ich meinen übergroßen und schönen Körper zur Schau
stelle. Befriedigt das Ihre morbide Neugierde ?«
    »Ich habe nur noch eine Frage«,
sagte ich. »Weshalb sind Sie frigide ?«
    Die Haustür öffnete sich, ein
Mann trat unter das Vordach, sah den Wagen, stieß eine Art Freudenschrei aus
und kam auf uns zugaloppiert.
    »Das wird ein einmaliges
Erlebnis werden«, murmelte Gloria. »Ich meine, das Zusammentreffen mit Calvert .« Aus der Nähe besehen, war Calvert ein großer Bursche um
die Fünfzig herum, und der größte Teil seiner Muskulatur begann sich bereits in
Fett zu verwandeln. Sein grau werdendes braunes Haar war sehr kurz geschnitten,
und seine birnenförmige Nase war von einer verzwickten Landkarte aus all diesen
teuer erworbenen roten Äderchen überzogen. Er trug ein Seidenhemd aus lebhaftem
Blau, buntkarierte Bermudashorts, und seine nackten Füße wirkten platt. Als er
schließlich den Wagen erreicht hatte, war er außer Atem, so daß er ein paar
Sekunden lang einfach stehenblieb, während sein Schmerbauch aus Mitgefühl für
seine sauerstoffbedürftigen Lungen mitbebte. Seine Augen waren graubraun,
umgeben von entzündeten roten Rändern. Gloria hatte wieder mal recht, dachte
ich; das war ein einmaliges Erlebnis; und dabei hatte er noch nicht mal den
Mund aufgemacht.
    »Gloria !« stöhnte er schließlich. »So wahr ich lebe und atme !«
    »Vor ein paar Sekunden hätte
ich darauf keine Wette mehr abgeschlossen«, sagte sie. »Wie geht’s Ihnen, Clark ?«
    »Großartig!« Die
offensichtliche Lüge veranlaßte ihn, einen Augenblick lang heftig mit dem
rechten Lid zu zucken. »Erzählen Sie mir bloß nicht, Sie suchten nach einer
neuen Starrolle in Clark Calverts letzter und größter Produktion ?« Sein Gelächter klang wie ein riesiges Fragezeichen. »Den
Namen habe ich natürlich erkannt .« Die schmutzigbraunen
Augen drehten sich in meine Richtung. »Rick Holman, ja? Es schmeichelt mir, Sie
kennenzulernen, Holman. Nach dem zu urteilen, was ich gehört habe, arbeiten Sie
nur bei ganz großen Tieren. Was kann Sie also bei einem alten kleinen Kitzelfilmemacher
wie mich interessieren ?«
    »Das war wieder mal eine von
Clarks subtileren Wortbildungen, falls Ihnen das entgangen sein sollte«, sagte
Gloria.
    »Wir dachten, daß wir, da wir
schon einmal hier sind, mal nach einer unserer alten Freundinnen sehen sollten«,
antwortete ich. »Jodie Rimmel.«
    »Oh — was für ein Jammer!« Er
schüttelte bedächtig den Kopf, wie ein verwundeter Büffel, der nach einem Loch
sucht, durch das er verschwinden kann. »Jodie ist weit weg auf Außenaufnahmen —
hundertzwanzig Kilometer von hier entfernt — in den Bergen. Sie wird frühestens
am Wochenende zurück sein .«
    »Sie haben schon mal besser
gelogen, Clark«, sagte Gloria gelassen.
    »Ich schwöre es Ihnen, sonst
will ich in einen Homo verwandelt werden !« Sein
Gelächter erstarb beim zweiten Aufbellen. »Es ist wahr, ehrlich !«
    »Haben Sie was

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