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Ein gutes Jahr für Zwerge?

Ein gutes Jahr für Zwerge?

Titel: Ein gutes Jahr für Zwerge? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Delle
zwischen Ihren Augen noch einfältiger aussehen .«
    »Nun behaupten Sie bloß, Sie
seien auch noch Judo-Expertin .« Ich lachte.
    »Das nicht, aber ein starkes
großes Mädchen.«
    Sie nahm meinen soliden Chrommeßstab von der Bar, hielt ihn einen Augenblick lang
fest in beiden Händen und knickte ihn dann mühelos fein säuberlich in der
Mitte.
    »Schwarzer Kaffee und trockener
Toast um sieben«, wiederholte ich eilig. »Ins Gästezimmer!«
     
     
     

ZWEITES KAPITEL
     
    E s war gegen zehn Uhr, als wir
in Malibu eintrafen; und der Morgen entsprach Kaliforniens gutem Ruf. Neben mir
saß Gloria Staron , von Kopf bis Fuß in ein formloses
hawaiianisches Mumu gekleidet. Meiner Ansicht nach
war sie eine Modeexpertin oder, noch wahrscheinlicher, eine Verrückte. Mir war
das ziemlich egal, denn ich bekam es allmählich satt, von einer ein Meter
fünfundachtzig großen Amazone herumgeschubst zu werden, die Chrommeßstäbe mit bloßen Händen knicken konnte. Die vergangene Nacht war nicht nur sexlos , sondern auch langweilig gewesen. Wir hatten in
einem Restaurant zu Abend gegessen und dabei ungefähr ein Dutzend Worte
gewechselt; dann, kaum zu Haus angelangt, war sie geradewegs im Gästezimmer zu
Bett gegangen. Als ich mit trübem Blick um sieben Uhr morgens in die Küche
gestolpert kam, beendete sie gerade ihr Frühstück. Sie hatte sich nicht der
Mühe unterzogen, mir ebenfalls etwas zuzubereiten, und der Anblick, wie sie da
in ihr Mumu gehüllt dasaß, hatte mir vollends den
Appetit verschlagen.
    »Wissen Sie, wohin Sie fahren
müssen ?« fragte sie plötzlich.
    »Ich habe die Adresse — Beach
Drive — , also müssen wir wohl in Richtung Brandung
fahren«, sagte ich.
    »Das ist ausgezeichnet, wenn
Sie schwimmen wollen. Aber wenn Sie Clark Calverts Haus finden wollen, müssen
Sie in anderer Richtung fahren. Biegen Sie bei der nächsten Ampel links ab, und
fahren Sie dann ein paar Kilometer weiter .«
    »Woher wissen Sie so genau, wie
man zu Calverts Haus kommt ?«
    »Ich hatte vor ungefähr drei
Jahren eine Nebenrolle in einer seiner früheren Epen übernommen«, sagte sie
selbstzufrieden. »Ich war das dunkelhaarige Mädchen, das mit einem Ball den
Strand entlanghüpfte, bis es plötzlich geradewegs aus dem Bikinioberteil hüpfte.
Großaufnahme des bibbernden Oberbaus, dann schnell zurück zu dem noch immer auf
und ab springenden Ball. Eine weitere Kostprobe von dem, was Calvert als seinen
subtilen Sinn für Humor bezeichnet.«
    »Davis zufolge hält er sich
eine Rotte Rausschmeißer auf seinem Grundstück, um Besucher abzuwimmeln«, sagte
ich. »Ich verlasse mich darauf, daß Sie die ganze Schar zu Brezeln
zurechtbiegen .«
    »Keine Sorge, Marmaduke . Ich bringe uns schon hinein .« Ihre Stimme klang völlig zuversichtlich. »Und ohne Blutvergießen.«
    Zehn Minuten später trafen wir
vor dem verschlossenen Tor von Clark Calverts Domäne ein. Das Tor sah aus, als
sei es aus schwerem Stahl gefertigt; und es saß in einer zweieinhalb Meter
hohen Backsteinmauer.
    »Drücken Sie nur auf die Hupe«,
sagte Gloria, »und bleiben Sie drauf .«
    Ich gehorchte, und eine Minute
später erschien hinter dem Tor ein Wesen, das aussah wie der direkte Nachkomme
von Kingkong . Es wies mich an, aufzuhören. Also hörte
ich auf und blickte erwartungsvoll auf meine Mitfahrerin.
    »Was, zum Teufel, wollen Sie ?« fragte der Gorilla.
    »Ich bin Gloria Staron «, sagte das dunkelhaarige Mädchen, »und das hier ist
mein Manager, Rick Holman .«
    Sie stieg aus und ging zum Tor,
wobei sie wie etwas aussah, was am Strand liegengelassen worden ist und nun im
Wind dahintreibt. »Wir wollen sofort Clark Calvert sprechen .«
    »Lady, wenn Sie deshalb...« Der
Gorilla brüllte vor Lachen. »Geben Sie mir einen guten Grund an, weshalb Mr.
Calvert Sie empfangen sollte !«
    Glorias Hände wurden
geschäftig; das Zelt blähte sich und wirbelte um sie herum, um plötzlich in
einem Haufen zu ihren Füßen zusammenzusinken. Sie trat anmutig heraus und
blieb, die Hände auf die Hüften gestützt, stehen. Darunter trug sie einen
Bikini, der die nächste, auf völlige Nacktheit folgende Stufe der Bekleidung
darstellen mußte. Sie holte tief Luft, und ihre prachtvollen Brüste hoben sich
beinahe aus dem Bikinioberteil. Dann atmete sie sachte aus. Im nächsten
Augenblick begannen ihre makellos gerundeten Hüften mit einem Bauchtanz, der
mir die Augen aus dem Kopfe trieb. »Reicht das ?« fragte sie gleich darauf.
    »Lady!« (Ein paar Sekunden

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