Ein Happy End für unsere Liebe
bekomme, hat er es sofort akzeptiert. Sicher, in seinen Augen ist kurz so etwas wie Panik oder Entsetzen aufgeflackert, aber es war sofort wieder weg. Und dann wollte er Pläne schmieden. Ich meine, ich wusste es seit fünf Wochen, und mir dreht sich der Kopf noch immer. Aber er brauchte keine fünf Minuten , um ruhig und sachlich zu überlegen, wie wir damit umgehen.“
„Du glaubst, er ist so ein Kontrollfreak wie Dad“, erriet Paige.
Penny nickte erneut.
„Ich kann verstehen, warum du misstrauisch bist. Wir haben am eigenen Leib erlebt, wie Dad alle Menschen kontrollieren wollte. Nicht nur Mom, sondern uns alle. Er war in der Familie so rücksichtslos wie als Geschäftsmann und hat alles getan, um seinen Willen durchzusetzen.“
„Jason hat mit mir geschlafen, um mich über die McCords auszuhorchen.“
„Das will ich ja gar nicht bestreiten – wie könnte ich das? Schließlich war ich diejenige, die es herausgefunden hat. Aber ich muss eine Einschränkung machen.“
„Eine Einschränkung?“ Penny brachte ein mattes Lächeln zustande.
„Auch wenn er mit dir ins Bett gegangen ist, um an Informationen zu kommen … das, was im Bett geschehen ist, kann er dir unmöglich vorgespielt haben. Und die Tatsache, dass ein Mann, der sonst so kühl und beherrscht ist, nicht an Verhütung gedacht hat, verrät mir, dass er den Kopf verloren hat. Und ich versichere dir, das hatte nichts mit dem Santa-Magdalena-Diamanten zu tun.“
„Der Sex war gut“, gab Penny zu. Aber dies war nicht der Zeitpunkt, um ihrer Schwester zu beichten, dass sie – wenn auch unabsichtlich – in der Frage der Verhütung für ein folgenschweres Missverständnis gesorgt hatte. „Er war sogar sehr gut.“
Paige lächelte. „Dann muss ich sagen, dass das in der Familie liegt.“
„Heiratest du Travis deshalb?“
„Ich heirate Travis, weil er der unglaublichste Mann ist, dem ich je begegnet bin. Aber guter Sex spielt natürlich auch eine Rolle.“
„Guter Sex ist alles, was Jason und ich hatten“, erinnerte Penny ihre Schwester. „Alles andere war eine Lüge.“
„Ich verlange nicht, dass du ihm eine zweite Chance gibst“, erwiderte Paige. „Aber ich muss dich daran erinnern, dass es nicht mehr nur um dich und Jason geht.“
„Glaub mir, ich denke an das Baby“, sagte Penny. „Ich denke an kaum etwas anderes. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass Jason sich Sorgen macht, weil er mich nicht erreichen kann. Es tut mir leid, dass du den weiten Weg machen musstest, um nach mir zu sehen.“
„Ich habe doch schon gesagt, dass ich nicht nur deinetwegen gekommen bin. Ich treffe mich morgen früh mit Blake. Wir wollen zusammen überlegen, wie wir den Diamanten präsentieren.“
Penny war froh, endlich das Thema wechseln zu können. „Meinst du, der Stein wird McCord Jewelers wieder zu schwarzen Zahlen verhelfen?“
„Ich weiß, dass er Kunden ins Geschäft locken wird. Danach kommt es auf deine Entwürfe an.“
„Da wir gerade davon reden, ich muss morgen früh an einem Verlobungsring arbeiten, deshalb sollte ich jetzt besser zu Bett gehen.“
„Dann will ich dich nicht aufhalten. Ich bin nämlich sehr gespannt darauf, was du dir einfallen lässt.“ Paige küsste sie auf die Wange. „Träum schön, Penny.“
Aber auf dem Weg in ihr Zimmer hoffte Penny, dass sie überhaupt nicht träumen würde. Denn in letzter Zeit schienen sich ihre Träume nur noch um Jason Foley zu drehen.
6. KAPITEL
Foley Industries hatte einen Firmenjet, und Jason war immer froh gewesen, dass er als Chef des Familienunternehmens bequem und ohne die üblichen Verzögerungen reisen konnte. Leider gab es nur die eine Maschine, und wenn – was selten vorkam – jemand anders sie benutzte, musste er einen Linienflug nehmen. Natürlich flog er First Class, aber trotzdem …
Zum Glück dauerte der Flug nach Denver nicht sehr lange, und Jason hatte seinen Blackberry und seinen Laptop dabei, also konnte er auf der Reise arbeiten. Genauer gesagt, er konnte so tun, denn er musste immerzu an Penny und das Baby denken.
Jetzt, auf dem Heimweg, konnte er es kaum abwarten, sie wiederzusehen, persönlich mit ihr zu sprechen und Pläne für eine gemeinsame Zukunft zu schmieden.
Es dauerte ein paar Minuten, bis er das Weinen bewusst wahrnahm, aber danach ließ es sich beim besten Willen nicht mehr ignorieren. Jason hatte die Mutter schon in der Schlange am Check-in-Schalter gesehen. Sie hatte einen Rollkoffer in der einen Hand, ein vier Jahre altes
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