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Ein Hauch von Moder

Ein Hauch von Moder

Titel: Ein Hauch von Moder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wesen, der alte Mann nicht. Suko stand nicht zum erstenmal einem Zombie gegenüber. Mochten sie manchmal auch noch so verschieden sein, irgendwo waren sie alle gleich. Nur unterschieden sich diese hier von normalen lebenden Toten, in dem sie den Menschen die Seele nahmen, um einen Austausch vorzunehmen.
    Diana Hartford strich durch ihr dichtes Haar. »Wo sollen wir uns aufhalten? Meinen Sie, daß es gut wäre, auf der Straße zu warten, bis sie erscheinen?«
    Suko dachte darüber nach und entschied sich dagegen. »Nein, das ist nicht gut. Wir werden irgendwo in Deckung gehen.«
    »Sie kennen sich aus«, sagte Hartford. »Machen Sie einen entsprechenden Vorschlag.«
    »Im Gasthaus sind wir verhältnismäßig gut aufgehoben.«
    »Ja, ein Whisky könnte nicht schaden«, erklärte der alte Mann. Er lachte knapp. »Nach der Aufregung kann ich einen kräftigen Schluck brauchen. Was wir hier erleben, das darf man fast niemandem sagen. Die Leute halten uns sonst für verrückt.«
    »Was auch irgendwo stimmt«, stand Suko ihm bei. »Wer beschäftigt sich schon mit Geisterjagd?«
    »Aber es gibt diese Pest, Inspektor. Deshalb ist es gut, daß es auch Leute wie Sie und diesen Sinclair gibt.«
    »Ich widerspreche Ihnen nicht.«
    »Sir James nehmen wir mit — oder?«
    »Selbstverständlich.« Suko kümmerte sich um seinen Chef. Der Superintendent mußte einfach gehört haben, was gesprochen worden war. Nur hatte er nicht reagiert. Seine Lethargie wirkte schon beängstigend. Er wurde von Suko an die Hand genommen wie ein kleines Kind und über die Straße geführt. Die beiden Hartfords schlossen sich ihnen an.
    »Es ist hier in der Nähe«, erklärte Suko. »Wir brauchen praktisch nur die Straße zu überqueren, dann haben wir es geschafft.«
    »Das lange Laufen ist nicht meine Sache!«
    Die Tür des Gasthauses war geschlossen. Suko rüttelte an der Klinke und drückte sie nach innen. Düsternis füllte den Raum. Vergeblich suchte der Insepktor nach einem Lichtschalter. »Sind Sie noch da?« rief er in das Dämmer hinein.
    Der Wirt gab keine Antwort. Wahrscheinlich hatte er sich auch in den Keller verkrochen.
    Die Hartfords waren dem Inspektor ebenfalls gefolgt. »Warum machen Sie kein Licht?« rief Morton F.
    »Ich habe keinen Schalter gefunden.«
    »Aber ich.« Der Alte lachte krächzend. Dann machte es Klick, als er den Schalter umdrehte, viel heller wurde es nicht. Die Lampe an der Decke verdiente nicht mal den Namen trübe Funzel. Zwei Birnen gaben eine Barbeleuchtung ab.
    Hartford schaute sich um. »Erinnert mich an meine Jugend«, erzählte er.
    »Ich habe einige Jahre in Schottland verbracht, da bin ich auch durch Kneipen wie diese gezogen. Hat sich nicht viel geändert.« Er nahm auf der Bank Platz und setzte sich so hin, daß er durch eines der Fenster schauen konnte und einen relativ guten Blick auf die Straße hatte.
    »Noch nichts zu sehen«, meldete er. »Aber was ist mit dem Wirt? Will der Mann nichts verkaufen?«
    »Vater, laß den Whisky!« sagte Diana.
    »Kind, du bist noch zu jung, um zu wissen, was die richtige Medizin ist.«
    »Ich weiß nur, was dir der Arzt gesagt hat.«
    Herrisch winkte Morton F. ab. »Der alte Quacksalber stirbt noch vor mir, glaub mir das. Jetzt tu mir einen Gefallen und hole mir eine Flasche. Ich werde sie auch bezahlen.«
    Diana warf Suko einen fragenden Blick zu. Der Inspektor nickte. Er hatte sich bisher um Sir James gekümmert und diesen auf einen der primitiven Stühle gedrückt, wo er regungslos sitzenblieb.
    »Holen Sie die Flasche«, sagte Suko lächelnd.
    Sie ging hinter den Tresen - und blieb abrupt stehen. Zwei, drei Sekunden verharrte sie in dieser Haltung, dann stieß sie einen ächzenden Laut aus und wankte zurück.
    »Was ist?« Suko spritzte hoch.
    Diana Hartford konnte nicht sprechen. Sie streckte nur den Arm aus und deutete mit dem Zeigefinger auf eine bestimmte Stelle, die von der Theke her nicht einzusehen war.
    Suko rannte hin. Er ächzte nicht, er schrie auch nicht. Nur sein Blick wurde hart.
    Hinter der Theke lag der Wirt. Die Hände und das Gesicht waren geschwärzt. Nur die Fingernägel schimmerten noch hell. Bei ihm war der fürchterliche Seelentausch bereits vorgenommen worden. Und das hieß, daß sich die Verdammten aus der Totengruft im Ort befanden…
    Sollte ich Glendas Leben aufs Spiel setzen?
    Nein, das waren Baphometh und auch Hartford nicht wert. Ich wußte nicht, welche Waffe er noch besaß, nur stand Glenda unter seinem Einfluß, und das

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