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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Würfelzucker«, fügte er hinzu, bevor er den Blick genüsslich auf ihren Brüsten ruhen ließ.
    Beim Hinausgehen hörte Ella noch, wie das Mannequin gehässig sagte: »Die arme Ella. Ich würde ja im Boden versinken, wenn ich so fett wäre wie ein Elefant. Ich bin überrascht, dass sie nicht versucht, wenigstens ein bisschen abzunehmen.«
    Oliver Charters lachte und meinte: »Es hätte gar keinen Zweck, wenn sie es versuchte. Sie würde es eh nicht schaffen.«
    Mit brennendem Gesicht blieb Ella wie angewurzelt stehen, gezwungen, mit anzuhören, wie sie sich über sie ausließen, bis sie sich schließlich aus ihrer Starre löste und weiterging. Sie hasste die beiden, aber ihn, Oliver Charters, hasste sie am meisten, wie sie bitter feststellen musste. Widerlicher Kerl! Das hämische Lachen der beiden folgte ihr den Flur hinunter.
    Oliver Charters dachte also, sie besäße nicht die Willenskraft, um abzunehmen? Na, dem würde sie es zeigen. Sie würde es allen zeigen.
    Die Herzogin .
    Dougie Smith stierte auf den verblassten Namen am Bug des Schiffes, das am Trockendock festgemacht war.
    »Wurd ’ stillgelegt, weil sie nich ’ mehr gebraucht wird. Von was Neuem von ihrem Platz verdrängt«, erklärte ein alter Matrose ihm, der am Kai stand und sich eine Capstan Full Strength anzündete, und krönte seine Worte mit einem Hustenanfall.
    Dougie überlegte, ob das stille, fast ominöse Schiff ihm in seiner erzwungenen Ruhepause wohl eine Botschaft übermitteln sollte. Er nickte zu der Bemerkung des Matrosen und wandte sich ab, ging den hektischen Aktivitäten auf dem Kai mit ihrem Gestank nach abgestandenem Wasser, Fracht und der vertrauten Mischung aus Teer, Öl, Tauen und Myriaden anderer Aromen mit Bedacht aus dem Weg.
    Er duckte sich unter Trossen und Tauen weg und schmiegte sich tiefer in die Matrosenjacke, die er sich auf Anraten anderer Matrosen schon in der milden Wärme von Jamaica gekauft hatte, wo er das Schiff gewechselt hatte.
    Das Frachtschiff, auf dem er dort angeheuert hatte, um sich seine Passage nach London zu verdienen, ragte aus dem kalten Januarnebel wie ein grauer Geist. Dougie schauderte. Die Matrosen hatten ihn vor dem kalten, nebligen Wetter in London gewarnt. Die meisten waren zähe alte Teerjacken gewesen, die ihn zuerst misstrauisch beäugt hatten – den jungen Australier, der eine billige Passage ins »Heimatland« wollte. Doch sobald er bewiesen hatte, dass er sich ordentlich ins Zeug legen konnte, hatten sie ihn unter ihre Fittiche genommen.
    Er hatte Gewissensbisse, weil er ihnen Lügen aufgetischt hatte, doch er bezweifelte, dass sie ihm geglaubt hätten, wenn er mit der Wahrheit herausgerückt wäre. Was hätte er sagen sollen? »Ach, übrigens, Jungs, ich dachte, es wäre vielleicht besser, wenn ich euch sage, dass so ein Anwalt in London glaubt, ich wäre ein Herzog.« Dougie konnte sich lebhaft vorstellen, wie sie darauf reagiert hätten. Schließlich erinnerte er sich noch gut an seine eigene Reaktion, als er die Nachricht bekommen hatte.
    Er hob seinen Seesack auf, kehrte dem grauen Rumpf des Schiffes, das in den letzten Monaten sein Zuhause gewesen war, den Rücken und schlug, wie er hoffte, die richtige Richtung zur Seemannsmission ein, wo er, wie man ihm versichert hatte, ein sauberes Bett für die Nacht kriegen würde.
    Wenigstens fuhren sie hier auf derselben Straßenseite, nahm er erleichtert zur Kenntnis, als aus dem Nebel ein Lastwagen auf ihn zukam, dessen Fahrer hupte, damit er ihm aus dem Weg ging.
    Auf den Kais herrschte reges Treiben, und niemand achtete besonders auf Dougie. Seeleute stellten einander keine Fragen, sie hatten – ganz ähnlich wie die Viehtreiber im Outback – einen Ehrenkodex, der besagte, dass jeder das Recht hatte, seine Vergangenheit für sich zu behalten.
    Dafür war Dougie dankbar gewesen auf seiner langen Reise nach England. Er wusste immer noch nicht recht, was er davon halten sollte, dass er womöglich ein Herzog war. Sein Onkel, der die britische Oberschicht aus Gründen, die er nie richtig erklärt hatte, verachtete, hätte ihm in deutlichen Worten zu verstehen gegeben, er solle den Brief des Anwalts ignorieren.
    Doch was war mit seinen Eltern – was hätten sie gedacht? Dougie wusste es nicht. Sie waren kurz nach seiner Geburt bei einer Überschwemmung ums Leben gekommen, und wenn sein Onkel nicht gewesen wäre, wäre er in einem Waisenhaus gelandet. Er hatte Dougie nie viel über seine Eltern erzählt. Dougie wusste bloß, dass

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