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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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Rachels Wagen. Hab ich ihr Auto schon erwähnt? Nein? Ah. Das Ding ist der reine Wahnsinn, Allrad, Turbo-Injektion …«
    »Nate«, unterbrach ihn Demos ungeduldig, »was geschah dann?«
    »Sorry.« Grinsend steckte Nate den leichten Tadel weg. »Jack und Alex brachten Rachel zum Hauptgebäude. Drohten ihr, wenn sie nicht kooperiere, sei sie so gut wie tot. Jack sagte, sie würden jetzt alle drei hineingehen und Rachel müsse dann einen Gefangenenaustausch befehlen. Rachel solle die Wächter überzeugen, dass sie den Befehl hätte, Thomas und Alicia zur Zentrale in Washington zu bringen.«
    Thomas? Aber Thomas war doch tot? »Was sagst du da? Wieso Thomas?«, platzte ich dazwischen.
    Aber niemand beachtete mich. »Nate«, sagte Demos, »geh zurück. Jetzt gleich. Gib uns rechtzeitig Bescheid, wenn sie auf dem Weg hierher sind.«
    Nate nickte, er wirkte wie ein eifriges Hündchen. Ryder fing seinen Kopf auf, bevor er auf dem Tisch aufschlagen konnte, und schob den zusammengerollten Sweater darunter. Suki strich ihm sanft über das Haar.
    Demos wandte sich an mich. »Thomas lebt. Alex hat es uns gesagt.«
    »Wann hätte er Ihnen das sagen können? Ich war immer dabei.«
    »Hier auf der Lichtung. Er sagte, Thomas sei am Leben und dass er ihn und Alicia aus dem Camp holen wolle, um sie gegen dich auszutauschen.«
    Ich dachte zurück – Alex mit einer Pistole am Kopf, daneben Suki. Das Gespräch musste in Gedanken stattgefunden haben. Und schließlich der Blick in seinen Augen, als er gegangen war. Unwillkürlich tastete ich nach dem Armband, erinnerte mich an die sanfte Berührung seiner Finger auf meinem Gesicht, wie sein Atem über meinen Nacken gestrichen war, den Druck seiner Lippen auf meinem Mund.
    Und plötzlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich sprang auf und lief fort, wartete auf die Starre, aber als sie nicht kam, drehte ich mich um und rannte zum Waldrand.
    »Lasst sie in Ruhe«, hörte ich Demos sagen.

25
    Suki kam mich suchen. Ich hockte an einen Baumstamm gelehnt auf dem Boden, vielleicht seit einer Stunde, vielleicht auch länger. Über mir reckten sich die letzten Sonnenstrahlen wie lange schmale Finger zwischen den Ästen hindurch.
    »Hier bist du also«, stellte Suki fest.
    Ich richtete mich auf. »Ist Nate zurück?«, fragte ich.
    »Noch nicht.«
    Seufzend lehnte ich mich wieder an den Baumstamm. Bestimmt waren sie erschossen worden oder man hatte sie gefangen genommen. Ich schlug mir die Hände vor das Gesicht.
    »Ihnen wird nichts passieren, Lila. Jack und Alex wissen genau, was sie tun. Komm mit, wir warten alle auf Nate.«
    Ich rappelte mich hoch. Meine Beine waren steif vom langen Sitzen. Schweigend gingen wir zu den Picknicktischen zurück.
    Die Lichtung lag jetzt im Schatten. Der Himmel hatte sich tiefblau verfärbt. Alle standen um den Tisch und starrten auf Nates schlaffe Gestalt. Es herrschte erwartungsvolles, geradezu angstvolles Schweigen. Sie kamen mir vor wie eine Familie, die sich am Bett eines erkrankten Verwandten versammelt hatte. Trotzdem lächelten mir alle freundlich entgegen. Ich spürte, dass ich vor Verlegenheit rot wurde. Es war erst ein paar Stunden her, dass ich mir einen telekinetischen Schlagabtausch mit Bill geliefert hatte, während Ryder Jack mit einer Pistole bedroht hatte. Und jetzt waren wir plötzlich alle Freunde? Großer Gott, was ging hier eigentlich ab? Vielleicht hatte ich dieses Ding, wie hieß es noch mal … Stockholmsyndrom? Wenn das Entführungsopfer ein positives emotionales Verhältnis zu seinen Entführern aufbaut? Manche Opfer verlieben sich sogar in den Entführer. Mein Blick glitt unwillkürlich zu Demos hinüber. Nein, das würde mir definitiv nicht passieren. Was um Himmels willen hatte sich meine Mutter bloß gedacht?
    Ein paar Meter von den Tischen entfernt zögerte ich.
    »Komm schon, wir beißen nicht«, raunte mir Suki zu.
    Demos nickte mir kurz zu, dann wandte er sich wieder zu Nate um und beobachtete den bewusstlosen Jungen. Ich setzte mich neben Ryder auf das äußerste Ende der Bank. Die Minuten schlichen dahin; der Himmel wurde erst violett, dann immer dunkler, als hätte jemand schwarze Tinte darüber gesprüht.
    Als sich mit dem letzten Tageslicht auch der letzte Hoffnungsschimmer in mir verflüchtigen wollte, zuckten Suki und Amber plötzlich zusammen. Amber hob den Kopf von Ryders Schulter; Suki trat schnell zum Tisch und legte einen Arm um Nate. Wir starrten gebannt auf sein Gesicht und warteten auf ein Lebenszeichen. Gleich

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