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Ein Himmel voller Sterne

Ein Himmel voller Sterne

Titel: Ein Himmel voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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mit dem Wagen zu fahren. Zum Glück waren die Winterreifen noch gut. Schneeketten hatte sie auch – also war sie gewappnet.
    Bevor sie an einem nasskalten Februartag aufbrachen, überlegte Bettina, ob sie sich doch noch einmal nach Karsten erkundigen sollte.
    Wie es ihm wohl ging? War er entlassen worden? Leben Elaine jetzt wieder bei ihm? Und … vermisste er sie, Bettina, gar nicht? Hatte er ihre gemeinsame Nacht vergessen?
    Wahrscheinlich. Sie musste endlich aufhören, an ihn zu denken. Ablenkung und Arbeit – das war genau das Richtige!
    + + +
    ‚Als er das Engadin geschaffen hat, war der Herrgott in Festtagslaune’ – das hatte mal ein bekannter Mann gesagt. Wer, fiel Bettina nicht ein, doch sie konnte diesen Ausspruch nur bestätigen. Strahlender Sonnenschein. Schnee auf den Bergen, eine leichte Schneedecke noch auf den Straßen. In den kleinen Dörfern hatte sie gesehen, dass die vielen Chalets weiße Mützen trugen unter den zum Teil wertvollen Holzverkleidungen.
    Alles in allem wirkte die Landschaft wie aus dem Märchen.
    Tief atmete Bettina auf. Ja, hier würde sie den nötigen Abstand gewinnen können, da war sie sicher!
    „Hast du ein Hinweisschild auf Sils Maria gesehen?“, fragte sie Kim.
    „Nein, aber der Ort muss in Richtung Maloja-Pass liegen. Du musst rechts abbiegen. Es kann nicht mehr weit sein.“
    Das hoffte Bettina. Sie war keine leidenschaftliche Autofahrerin, und die kurvenreiche Strecke hatte ihre ganze Konzentration erfordert.
    Die ganze Fahrt war anstrengend gewesen, in der Nähe von Frankfurt hatten sie übernachtet, und jetzt, am Nachmittag, waren sie endlich am Ziel! Sonne lag über dem Land, ließ den Schnee auf den Bergen glitzern, als sei er mit Millionen von kleinen Diamanten bestreut worden.
    „Wann müssen wir anfangen mit der Arbeit?“, wollte Kim wissen.
    „Morgen. Warum fragst du?“
    „Na ja … so ein, zwei Tage zum Skilaufen hätte ich schon gern gehabt.“
    „Du kannst dir ja morgen die Gegend ansehen. Ich treffe mich mit einem Angestellten der Bogners. Er soll alles regeln.“
    „Danke. Du bist die beste Schwester, die ich hab!“
    „Das ist wahrhaftig keine Kunst“, lachte Bettina.
    Ihr Ziel war ein Appartementhaus im Zentrum von Sils Maria. Direkt gegenüber gab es ein Restaurant, das von einem der führenden Köche der Schweiz geleitet wurde. Doch Bettina warf nur einen kurzen Blick auf das alte Gebäude, das wunderbar restauriert worden war. Die „Alpenrose“ interessierte sie im Moment nicht, wichtig war, wo sie für die nächsten Tage wohnen würden.
    „Hier, das ist das Haus gleich gegenüber!“, rief Kim, nachdem sie die Adresse mit den Auftragspapieren verglichen hatte. „Praktischer geht’s ja gar nicht. Los, komm, wenn wir uns beeilen, können wir noch vor dem Dunkelwerden die erste Schneewanderung machen.“
    Lächeln gab Bettina nach. Insgeheim musste sie zugeben, dass auch sie es kaum erwarten konnte, ins Freie zu kommen. Sie packten nur die notwendigsten Sachen aus, zogen sich um und machten sich auf einen ersten Erkundungsgang.
    Bettina ließ sich rasch von Kims Begeisterung anstecken. Die Gegend war wirklich traumhaft schön. Dazu kam dieses fantastische Wetter … die Sonne schien immer noch, wenn sie auch schon bald hinter den Bergen im Westen untergehen würde. Der Goldton ging bereits in ein sanftes Rotgold über.
    „Wir müssen uns unbedingt das Nietzsche-Haus ansehen“, meinte Kim, während sie über den zugefrorenen, mit einer dünnen Schneeschicht bedeckten Silser See spazierten. Immer wieder luden Bänke zum Ausruhen ein. Wo gab es das noch auf der Welt? Bänke und Spazierwege über zugefrorene Seen? „Und das Waldhaus muss auch ganz toll sein. Da haben schon Albert Einstein, Maurizio Pollini und andere Berühmtheiten gewohnt.“
    Bettina konnte sich über ihre kleine Schwester nur wundern! „Woher weißt du das alles?“
    „Ich werd doch nicht in einen so bekannten Ort reisen und mich vorher nicht informieren! Hier …“ Sie zog einen Reiseführer aus der Umhängetasche. „Wenn du willst, leih ich ihn dir.“
    „Ich bin zum Arbeiten hier“, meinte Bettina sie erinnern zu müssen.
    „Ja, ja, ich weiß. Aber auch so ein Arbeitstag geht mal zu Ende. Und ich glaub nicht, dass deine Auftraggeber Sklaventreiber sind. Sie wohnen doch selbst hier in der Gegend, oder?“
    „Wenn du es sagst …“ Bettina lächelte und wies hinüber zu einem kleinen Gasthaus. „Komm, wir gehen was essen. Ich hab Hunger.“
    Na Gott sei

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