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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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»Vielleicht sollten wir direkt dorthin fahren und von dort aus …«
    »Moment mal, ich glaube, da habe ich was gesehen«, unterbrach er mich. »Fahren Sie zu der Einfahrt zurück.« Ich hielt an und setzte zurück. Wir sahen ein kleines Ferienhaus. Vor ihm parkte ein silbernes Auto, aber es war kein Mercedes.
    »Tut mir leid, falscher Alarm.«
    »Das ist hoffnungslos«, meinte ich. »Wir werden seinen Wagen nie finden. Und wenn wir ihn finden …« Ich konnte den Satz nicht beenden.
    »Machen Sie einfach weiter«, sagte er. Er sah mir in die Augen. »Weiter.«
    Wir folgten weiter der Straße. So tief in den Wäldern gab es nicht mehr viele Einfahrten. Vor jeder bremsten wir ab und beschleunigten dann bis zur nächsten.
    Ich weiß nicht, wie viele Zufahrten wir so überprüft haben. Ich hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren. Es schüttete immer heftiger.
    Plötzlich sagte Uttley: »Alex, sehen Sie.« Es war ein Ferienhaus, offenbar schon für den Winter geschlossen. Davor stand ein Streifenwagen der Staatspolizei.
    Und daneben parkte ein silberner Mercedes.
    »O Gott, Alex.«
    Ich fuhr mit meinem Wagen in die Einfahrt und hielt hinter dem Streifenwagen. Wir stiegen aus und besahen uns den Mercedes.
    »Es ist Edwins Wagen«, sagte Uttley. Wir sahen durch die Scheiben. Nichts Außergewöhnliches.
    »Er ist unverschlossen«, sagte ich.
    »Aber wir sollten ihn nicht anfassen, oder?«
    Ich nickte. Mein ganzer Körper war gefühllos.
    »Wo sind die Polizisten?« fragte er. Der Platz wirkte verlassen.
    »Schauen wir nach.«
    Wir gingen über einen Trampelfahrt zum Strand. Sobald wir uns dem Wasser näherten, konnten wir auch die Beamten sehen. Sie standen bei einem Ruderboot. Einer hatte sich darübergebeugt, als betrachte er etwas. Der andere blickte in den Regen, schützte sein Gesicht mit einer Hand und hielt ein Funkgerät in der anderen. Wir hörten ein schwaches Knacken und dann eine metallische Stimme.
    Ich rannte zum Strand hinunter, was bei den vielen Felsbrokken nicht einfach war. Uttley war unmittelbar hinter mir. Als wir uns dem Boot näherten, wandten sich die Beamten zu uns um. »Wer sind Sie?« fragte einer von ihnen.
    »Was haben Sie gefunden?« fragte ich.
    »Zuerst Ihren Namen, Sir«, sagte er.
    »Mein Name ist Alex McKnight«, stellte ich mich vor. »Ich bin …« Was sollte ich sagen? »Ich bin ein Freund von Edwin Fulton. Was haben Sie gefunden?« Ich blickte in das Ruderboot.
    »Bitte, Sir«, sagte der Beamte. »Sie dürfen hier nichts anfassen.«
    »Das weiß ich«, sagte ich. »Ich will nur …«
    Da sah ich Blut. An der Seite des Bootes. Es vermischte sich mit dem Regen und sammelte sich unten in einer blaßrosa Lache.
    Und in der Lache, vom Wind leicht kreiselnd, schwamm eine einzelne rote Rose.
    Der zweite Polizist, derjenige, der sich über das Boot gebeugt hatte, sah den ersten an. »Ruf sie noch einmal an«, sagte er. »Der Regen versaut hier alles.«
    »Sie sagen, sie sind unterwegs.«
    »Alles Scheiße.«
    Ich trat näher an das Boot heran. Ich stand jetzt direkt darüber und sah auf das Blut hinunter. Uttley stand hinter mir; die Arme hatte er um den Leib geschlungen, um seinen Mantel am Flattern zu hindern.
    »Sir«, sagte der Beamte, »Sie müssen da weggehen.«
    Ich beachtete ihn nicht und betrachtete die Dolle. Ich ließ mich auf die Knie nieder und besah sie aus der Nähe. Ich wollte etwas sagen, aber die Stimme versagte mir.
    Die Polizisten mußten sich darum kümmern. Sie mußten das Beweisstück sicherstellen, bevor der Wind es wegblies.
    Um die Dolle hatten sich mehrere Strähnen aus blondem Haar gewickelt.
    Das Haar war dick und grob. Wie das Haar von einer langen blonden Perücke.

Kapitel 14
    Zwei Polizisten waren im Haus der Fultons, als Uttley und ich dort eintrafen. Es waren Beamte vom Soo, die ich nie zuvor getroffen hatte, und die Art und Weise, wie sie in der Küche herumstanden, machte deutlich, daß sie lieber Gott weiß wo gewesen wären. Als Uttley und ich den Raum betraten, musterte uns einer von ihnen von oben bis unten und fragte dann: »Wer von Ihnen ist McKnight?«
    »Der bin ich«, sagte ich.
    »Chief Maven wünscht, daß Sie hierbleiben, bis er kommt.«
    »Er kann mich mal«, entgegnete ich. Ich war müde, mein Gesicht brannte vom kalten Wind. Aber mir war egal, wie ich mich fühlte oder was Maven mit mir anstellen würde, wenn er mich traf. Ich war jenseits aller Sorgen.
    »Wo sind denn die Fultons?« fragte Uttley. Abgesehen von der Polizei wirkte das

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