Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Polizisten der in den Büschen lauert wie die Katze auf die Maus. Ich mußte mich fragen wie das geschehen kann. Du weißt doch daß ich nur hier bin um dir zu helfen. Wie viele Mausefallen hast du noch aufgestellt die ich nur noch nicht gesehen habe? Zwei Tage war ich sehr traurig bis mir die Einsicht zuteil wurde daß man dich gegen mich vergiftet hat. Ich hätte von Anfang an sehen sollen, daß er nicht gut für dich ist. Er ist wie Judas und wartet darauf, dich mit dem Kuß des Todes zu verraten, bevor du dem Feind ausgeliefert wirst. Ich habe mich entschlossen einmal mehr eine tapfere Maus zu sein und den Verräter zu entfernen. Diesmal war es nicht so einfach denn er wußte wer ich bin und er versuchte alle Mächte der Finsternis zu seiner Hilfe herbeizuschwören aber ich war stärker und letztlich hatte er keine Chance. Jetzt bist du von ihm befreit und ich habe einen neuen Weg gefunden um sie zu entfernen ohne soviel Blut zu hinterlassen. Das Blut ist es das die Signale aussendet nicht die Mikrowellen. Das ist meine Entdeckung. Jetzt ist soviel kaltes Wasser über ihm. Man wird ihn niemals wiedersehen. Das viele kalte Wasser Alex. Denk nur an das viele kalte Wasser. Ich hoffe das gefällt dir. Ich denke daß du mir jetzt eine Segensgeste schuldest. Denkst du das nicht auch? Ich denke jetzt ist die Zeit für uns da endlich zusammenzusein.
Auf ewig dein
ROSE
Ich zwang mich, den Brief in die Plastiktüte zu stecken. Ich zwang mich, hinter den Tresen zu gehen und zum Telefon zu greifen. Als Maven abnahm, sagte ich zwei Sätze: »Ich habe hier einen weiteren Brief von ihm. Kommen Sie auf der Stelle zum Glasgow Inn.« Mehr konnte ich nicht sagen. Ich konnte nichts über Edwin sagen. Ich konnte nicht einmal seinen Namen aussprechen.
Ich ging nach draußen. Um vom Brief weg zu sein, um frische Luft einzuatmen, ich weiß nicht warum. Die ersten scharfen Regentropfen trafen mein Gesicht. Von weitem hörte ich, wie der aufziehende Sturm das Wasser zu weißen Kämmen peitschte.
Ich konnte den See hinter den Bäumen nicht sehen. Aber ich wußte, daß er da war.
Das viele kalte Wasser.
Kapitel 13
Ich stand noch immer auf dem Parkplatz, als Maven eintraf. Der Regen hatte aufgehört und dann wieder eingesetzt, vom Wind aus Nordwest gepeitscht. Ich stand nur da und ließ ihn wie Schrotkugeln auf mich einprasseln.
»Wo ist er?« fragte Maven, als er seine Autotür zuschlug.
»Drinnen.«
»Haben Sie ihn geöffnet?«
»Ja«, sagte ich. Meine Stimme klang, als gehöre sie einem anderen.
»Sie wissen, daß das ein Beweisstück ist, McKnight. Wieso in drei Teufels Namen haben Sie ihn dann aufgemacht?«
Ich sah ihn nur an. »Weil er an mich adressiert war«, sagte ich. »Ich wollte ihn lesen.«
»Und warum, verdammt noch mal, stehen wir jetzt hier im Regen rum?«
Er ging zur Tür.
»Kommen Sie nun mit rein oder nicht?« fragte er.
»Sie brauchen mich nicht«, stellte ich fest.
Er schüttelte den Kopf und ging nach drinnen. Ich stand alleine draußen auf dem Parkplatz und sah nach nirgendwo. Mir war kalt bis ins Mark. Die Kugel in meinem Innern schien im Rhythmus des Herzschlags zu vibrieren.
Endlich kam Maven wieder nach draußen. Er hatte die Plastiktüte in der Hand, und der Brief war drinnen. Er sah mich an, dann auf den Brief, dann wieder auf mich. »McKnight«, sagte er, »Sie werden Tag für Tag scheißblöder, wissen Sie das?«
Ich sagte kein Wort.
»Warum, verflucht noch mal, haben Sie mir nichts gesagt?«
Ich sah ihn nur an. Ich verstand nicht, was er sagte.
»Schon vor dreißig Minuten hätten wir alle Mann auf den Straßen haben können und nach ihm suchen!«
Ich hörte, wie sich die Tür des Glasgow hinter uns öffnete und wieder schloß. Maven stand immer noch da und starrte mir in die Augen. Als er sprach, sah ich, wie sich ein Tropfen Speichel auf seiner Unterlippe sammelte.
»Sie stehen hier in dem Scheißregen rum, während Ihr Freund an der tiefsten Stelle von diesem Scheißsee liegt, McKnight.«
Ich stand da, einfach so.
»Was, verdammt noch mal, ist mit Ihnen los?« sagte er. »Ist es Ihnen scheißegal, daß Ihr bester Freund in diesem Moment die Scheißfische füttert?« Der Speichel traf mich ins Gesicht, als er mich gegen die Schulter stieß.
Und dann explodierte alles um mich herum. Ich packte ihn mit beiden Händen am Hals. Mit aller Kraft drückte ich zu, mit allem, was in mir an Haß und Stärke noch übrig war. Wenn ich es gekonnt hätte, hätte ich ihm den Schädel vom Rumpf
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