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Ein Kapitän von 15 Jahren

Ein Kapitän von 15 Jahren

Titel: Ein Kapitän von 15 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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befürchten.
    »Schön, meine Freunde, sagte der Leichtmatrose. Ihr werdet noch vor Vollendung unserer Reise die besten Seeleute sein!
    – Wir wollen wenigstens unser Bestes thun, Kapitän Sand!« erwiderte Tom.
    Auch Mrs. Weldon lobte die wackeren Leute.
    Selbst der kleine Jack erhielt seinen Antheil, denn er hatte ganz hübsch mitgearbeitet.
    »Ich glaube sogar, bemerkte Herkules lächelnd, daß Sie es waren, der das Jölltau zerrissen hat! Was für eine hübsche kleine Faust Sie doch haben! Ohne Sie hätten wir doch nichts Ordentliches zu Stande gebracht!«
    Der kleine Jack schüttelte, ganz stolz über dieses Lob, die Hand seines Freundes Herkules nach Kräften.
    Noch war die Besegelung des »Pilgrim« nicht ganz vollständig. Es fehlten ihm noch die obersten Segel, deren Mitwirkung bei günstigem Seitenwinde nicht zu unterschätzen ist. Wenn die Brigg-Goëlette auch noch ihr Bram-, Top-und Stagsegel führte, konnte sie nur an Fahrgeschwindigkeit gewinnen, und Dick Sand beschloß, jene noch beizusetzen.
    Die Ausführung dieses Vorhabens war freilich viel schwieriger als die früheren Manöver, wenn auch nicht bezüglich der Stagsegel, die man von unten aus hissen, reesen und befestigen konnte, wohl aber für die oberen viereckigen Segel des Fockmastes. Um sie zu entfalten, mußte man bis zu den Raaen derselben klettern, und da Dick Sand Niemand von seiner improvisirten Mannschaft in Gefahr bringen wollte, unterzog er sich dieser Arbeit selbst.
    Er rief also Tom herbei und stellte ihn am Steuer an, indem er ihm zeigte, wie er das Schiff halten sollte. Dann wurden Herkules, Bat, Acteon und Austin an ihre Plätze gewiesen, die Einen an die Jölltaue des Top-, die Anderen an die Taue des Bramsegels, während Dick selbst in die Takelage kletterte. Die Wanten und Putings des Fockmastes, dann die der Bramstange zu ersteigen und auf die Raaen hinaus zu gleiten, das war für den jungen Leichtmatrosen nur ein Spiel.
    Binnen einer Minute befand er sich schon auf der Laufleine der Raa des Topsegels und löste die Seisinge, welche dasselbe hielten. Dann begab er sich nach der Marsraa, befestigte dort die unteren Enden jenes Segels und knüpfte das Bramsegel los.
    Nach Beendigung dieser Arbeit ergriff er die Pardunen des Steuerbords und glitt wieder auf’s Deck nieder.
     

    Der kleine Jack schüttelte die Hand seines Freundes Herkules. (S. 103.)
     
    Dort wurden die beiden Segel seiner Anordnung nach fest gemacht und vollends richtig gestellt. Als dann noch die Stagsegel zwischen Groß- und Fockmast gehißt waren, hatte das Schiff all’ seine Leinwand entfaltet.
    Herkules zerriß und zerbrach dieses Mal nichts.
    Dick Sand hätte nun höchstens noch die Beisegel an Backbord ansetzen können, doch erschien das unter den obwaltenden Umständen selbst schon zu schwierig, und vorzüglich wäre man nicht im Stande gewesen, sie im Nothfalle schnell genug reesen zu können. Der Leichtmatrose sah also von der Beisetzung derselben ab.
    Tom ward seines Postens am Steuer wieder enthoben und Dick Sand nahm diesen aufs Neue wieder ein. Die Brise frischte etwas auf.
    Der »Pilgrim« neigte ein wenig nach Steuerbord über und glitt jetzt schnell über das Wasser dahin, wobei er einen sehr glatten Streifen Kielwasser, als Beweis der Richtigkeit seiner Constructionslinien, hinter sich zurückließ.
    »Jetzt wären wir ja auf recht gutem Wege, Mistreß Weldon, sagte Dick Sand, nun gebe Gott, daß dieser günstige Wind aushält.«
    Mrs. Weldon drückte dem jungen Leichtmatrosen die Hand.
    Dann zog sie sich, erschöpft von der Aufregung der letzten Stunden, nach ihrer Cabine zurück und verfiel in eine Art schmerzliche Betäubung, welche man Schlaf nicht wohl nennen konnte.
    Die neue Schiffsmannschaft verblieb auf dem Deck der Brigg-Goëlette und lugte wachsam über das Vordercastell hinaus, bereit, Dick Sand’s Befehlen zu gehorchen, d.h. die Stellung der Segel, je nach den Veränderungen des Windes zu besorgen; so lange die Brise die jetzige Richtung und Stärke beibehielt, war ja absolut nichts zu thun.
    Was trieb denn nun Vetter Benedict während dieser Zeit?
    Vetter Benedict war damit beschäftigt, unter der Loupe ein kleines Gliederthierchen zu studiren, das er endlich an Bord entdeckt hatte, eine einfache Orthoptere, deren Kopf unter dem Prothorax vollständig verschwand, ein Insect, mit flachen Flügeldecken, rundlichem Leibe und langen Flügeln, das der Familie der Motten, und zwar der amerikanischen Motten angehörte.
    Bei

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