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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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1. September 1815
    Lieber Lord Rotherstone,
    wenn Sie dies hier lesen, dann darf ich Sie mit Freuden wieder in London willkommen heißen, nach all Ihren langen und gefährlichen Reisen. In Ihrer Abwesenheit haben Sie mich mit keiner leichten Aufgabe betraut, aber ich habe nicht gezögert, sie auszuführen, und darf Ihnen nun die Früchte meiner Arbeit präsentieren. Nachdem ich monatelang all die Nachforschungen angestellt habe, die Sie verlangten, und dabei auch die ungewöhnlichen Methoden angewandt habe, die Sie empfählen, habe ich die von Ihnen gewünschte Liste erstellt - fünf von Londons begehrtesten heiratsfähigen jungen Damen der Aristokratie, die Sie in Erwägung ziehen können.
    Seien Sie versichert, dass jede dieser fünf ausgezeichneten jungen Damen exakt Ihrer Lordschafts Anforderungen in Bezug auf Gesundheit, Jugend, Herkunft, Schönheit, guter Familie, angenehmem Wesen und vor allem einem untadeligen Ruf erfüllen. Die Namen Ihrer möglichen Bräute lauten wie folgt: 1. Miss Zoe Simms - neunzehn Jahre alt, ausgezeichnete Singstimme, Nichte des Duke ofRowland.
    2. Miss Anna Bright - achtzehn Jahre alt, Tochter des Bischofs von Norwell, eine begabte Autorin. Ihr erstes veröffentlichtes Werk heißt: „Tugenden einer jungen Lady."
    3. Lady Hypatia Glendale - einundzwanzig Jahre alt, bekannt als begeisterte Sportlerin und Jägerin, nimmt an Treibjagden teil.
    4. Miss Adora Walker - sechzehn Jahre alt. Obwohl kaum der Schulstube entwachsen, gilt sie als bedeutendste Schönheit, die es seit Jahren in der Gesellschaft gegeben hat, daher wäre sie eine lohnenswerte Partie. 5. The Honorable Miss Daphne Starling - zwanzig Jahre alt, eine anerkannte Schönheit, bekannt für ihre Freundlichkeit gegenüber Fremden - aber schwierig, Mylord. Geben Sie acht! (siehe Postskriptum).
    Ich stehe Ihnen zu Diensten mit weiteren Auskünften über die Ergebnisse meiner Nachforschungen, obwohl ich vermute, dass Ihre Lordschaft wünscht, von hier an mit eigenen Ermittlungen fortzufahren. Meine Akten zu dieser Angelegenheit stehen Ihnen zur Verfügung, sobald Sie sie zugeschickt bekommen möchten (Ihren Wünschen entsprechend, habe ich über jede der jungen Damen eine Akte zusammengestellt mit detaillierteren biographischen Informationen sowie etwa bevorstehenden gesellschaftlichen Terminen und typischen Wochenabläufen. Das sollte es für Ihre Lordschaft leichter machen, jedes der Mädchen nach eigenem Gutdünken zu beobachten).
    In Erwartung weiterer Anweisungen - und nochmals, Mylord, mit all der Freude Englands über den großartigen Sieg am Ende dieses schrecklichen Krieges -, willkommen zu Hause. Ihr ehrerbietiger Diener, Oliver Smith, Esquire, Rechtsanwalt und Geschäftsmann Postskriptum: Was Lady Nummer fünf angeht, Sir - Sie möchten Daphne Starling vielleicht von vornherein von Ihrer Liste streichen, denn in den vergangenen Wochen hat es unglücklicherweise einen Skandal um diese junge Dame gegeben.
    Da sie kürzlich einen Bewerber abgewiesen hat - einen bekannten Dandy mit Namen Lord Albert Carew -, steht Miss Starling, so fürchte ich, im Begriff, sich den Ruf zu erwerben, etwas schwierig zu sein.
    1. Kapitel
    In einem einspännigen Gig traf sie im Reich der verlorenen Seelen ein, begleitet von einem Diener und einer Zofe.
    Die Sicherheit des belebten Strand ließ sie weit hinter sich, als sie in dieses düstere Labyrinth einbog.
    Protestierend warf das Pferd den Kopf zurück, gehorchte aber Williams Hand und schritt nervös durch die schmale Gasse zwischen den engen Häusern. Über ihnen ragten, halb verborgen vom Frühnebel, die großen Blocks der Mietshäuser empor, so abweisend wie mittelalterliche Türme.
    Das Klappern der Hufe ihres treuen Wallachs hallte wider von den rußigen Mauern, doch sonst regte sich um diese Zeit kaum etwas. Diese Gegend erwachte nur in der Nacht. Zweifellos waren sie inzwischen sehr weit entfernt von dem gepflegten grünen Rasen, der ihr elegantes Vaterhaus umgab.
    Dies war nicht der richtige Ort für eine Dame.
    Doch in der letzten Zeit wurde es ihr zusehends weniger wichtig, was die Welt über sie, Lady Daphne Starling dachte.
    Ihren guten Ruf zu missachten, bescherte ihr seltsamerweise mehr Freiheiten. Es hatte ihr einen neuen Blickwinkel auf die Dinge ermöglicht und ihr geholfen, sich mehr auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig war.
    Wie zum Beispiel, die Kinder aus diesem Albtraum zu befreien.
    Nebelschwaden zogen an ihrer kleinen offenen Kutsche vorbei, die beladen

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