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Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Titel: Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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Zweitens: Wieso hat Kira das gleiche Problem?

Von Menschen und Ziegen.
Und menschlichen Ziegen.
    »Also, am schlimmsten ist diese Leonie. Die ist so was von fies zu mir – einfach unglaublich! Eine totale Ziege!«
    Kira und ich liegen auf dem Sofa im Wohnzimmer und erholen uns von dem anstrengenden Ausflug in den Hinterhof. Das heißt, ich erhole mich von dem Ausflug, während Kira mich wieder am Bauch krault und mir gleichzeitig von ihrer neuen Schule erzählt. So langsam verstehe ich, warum es auch Kira als Neue nicht leicht hat. Es liegt vor allem an dieser Leonie und daran, dass die eine Ziege ist. Wobei ich erstaunt war zu hören, dass Zweibeiner gleichzeitig Vierbeiner sein können. Also Mädchen auch Ziegen. Bisher dachte ich, Ziegen stehen nur auf irgendeiner Wiese, meckern und fressen Gras. Ist aber nicht so. Sie sitzen auch in der 7b des Wilhelminen Gymnasiums , meckern und machen andere Mädchen fertig. Ätzend. Gegen die sind Karamell, Spike und Odette offenbar die reinsten Engel.
    »Weißt du, die haben da alle viel mehr Geld als Mama und ich. Und deswegen die viel cooleren Klamotten. Nur Hollister oder Hilfiger . Sieh mich mal an – ich habe nur H&M und so ’n Zeug.«
    Aha. Sagt mir alles gar nichts. Aber warum sollte ich auch Ahnung von coolen Klamotten haben. Ich hab schließlich ein Fell. Das reicht. Es ist natürlich ein besonders schönes Fell, ganz dicht und schwarz. Aber eben ein Fell. Kein Bedarf also, mich in irgendwelche Kleidungsstücke zu hüllen, selbst wenn sie von Hollister wären. Was also ist das Tolle daran? Ich gebe Kira einen Stups, damit sie weitererzählt. Sie kichert.
    »He, Winston, was soll das? Langweile ich dich?« Nein, ganz im Gegenteil! Ich finde diese Infos über die Menschen sehr interessant. Werner hat mir noch nie von solchen Problemen berichtet.
    »Leonie ist leider ziemlich wichtig in der Klasse. Wer in ihrer Clique ist, gehört dazu. Und wer bei ihr unten durch ist, findet auch keine anderen Freunde. Oder nur solche, die völlig uncool sind und mit denen sonst keiner etwas zu tun haben will. Und so langsam habe ich Angst, dass ich bald bei den Uncoolen lande. Das wäre ganz schrecklich, dann wäre ich erledigt! Da könnte ich gleich zurück in meine alte Schule gehen und mich von Vadim fertigmachen lassen.« Sie seufzt so schwer, als ob ein riesiger Haufen Steine auf ihrer Brust läge. Die Arme! Leonie muss wirklich schlimm sein, wenn es Kira sogar lieber mit Vadim aufnehmen würde. »Ach Winston, wenn ich bloß wüsste, womit ich Leonie beeindrucken könnte!«
    Miau! Mir fällt da auf Anhieb auch nichts ein. Wobei ich in Sachen »Eindruck schinden« sowieso kein Experte bin. Ich schaffe es ja nicht mal, drei blöde Hofkatzen zu beeindrucken. Wenn ich nur daran denke, fühle ich mich schon wieder schlecht. Ist ja auch eine unglaubliche Geschichte: Winston Churchill, edler Rassekater, hockt mit einem Gummiband um den Hals im Hinterhof und lässt sich von drei Stromern dumm anreden. Grrrr, was für eine Schmach! Ich bin mir sicher, diese Odette lacht sich jetzt noch kringelig, wenn sie an mich denkt.
    »Hm, ich kann sie nicht nach Hause einladen, denn das hier ist die Wohnung vom Professor. Und ich kann Mama nicht bitten, mich mit einem dicken Auto vor der Schule abzuliefern, denn wir haben keins. Nicht mal ein kleines. Ich habe leider überhaupt nichts Wertvolles, was ich mal mit in die Schule nehmen könnte.«
    Hm. Etwas Wertvolles. Vielleicht könnte sie mich mitnehmen. Ich glaube, ich bin ziemlich wertvoll. Schließlich bin ich der Abkömmling zweier internationaler Champions. Meine Mutter war Bundessiegerin in ihrer Altersgruppe und Papa hat seine Leistungsschau mit Auszeichnung bestanden. Und ich finde, das sieht man mir auch an! Ein eleganter Rassetyp – das beschreibt mich wohl am besten. Wobei ich einen kleinen Makel habe: grüne Augen. Die müssten laut Rassestandard eigentlich gelb sein, aber niemand ist vollkommen. Wertvoll bin ich trotzdem. Ich sollte Kira also davon überzeugen, mich in die Schule mitzunehmen. Leonie wäre bestimmt beeindruckt und Kiras Problem gelöst. Nur: Wie mache ich ihr das klar?
    Kira seufzt noch einmal.
    »Und Leonie ist nicht mein einziges Problem. Momentan ist echt alles Mist.«
    Mist? Von den Ziegen? Da scheint ja eine ganze Herde unterwegs zu sein!
    »Weißt du, Winston, mit Mama stimmt irgendetwas nicht. Wir haben doch diesen Ärger mit Vadim gehabt. Aber komischerweise ist Mama immer noch nicht froh, obwohl wir ihn doch

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