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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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dem Augenblick, als sie ihm das Geld aushändigte, gewusst, dass es nicht zurück in ihre Hochzeitskasse fließen und sie es niemals wiedersehen würde. Sie kämpfte verzweifelt gegen ihre Bedenken hinsichtlich dieser Hochzeit an – vor allem nachdem schon so viel organisiert und bezahlt worden war. Sie stand auf einem Fließband in Richtung Traualtar, egal, wie viele ihrer Körperteile dagegen protestierten. Dieser verdammte Al Holly mit seiner verdammten Strat!
    »Jedenfalls, genug von mir, wie geht es dir denn, Grace?«, lenkte Dawn die Aufmerksamkeit von sich ab. »Dass ich dich diese Woche gar nicht danach gefragt habe, heißt nicht, dass ich nicht an dich gedacht habe. Aber du musst es allmählich leid sein, immer wieder dieselbe Frage zu beantworten, und du weißt ja, wie ich bin, ich trete immer genau ins Fettnäpfchen.«
    »Es geht mir gut, Süße«, sagte Grace mit einem liebenswürdigen Lächeln. »Ich muss nur über vieles nachdenken. Das Haus werden wir wohl verkaufen müssen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Gordon in dem Punkt sehr flexibel sein wird. Ich tue einfach immer nur einen Schritt auf einmal.«
    »Ich denke, das ist sehr weise«, sagte Raychel. Sie schaltete sich in letzter Zeit immer öfter in die Unterhaltung ein, anstatt sich im Hintergrund zu halten. Ein Teil von ihr war wirklich dabei, sich zu befreien. Und das tat ihr so gut. »Morgen nach der Arbeit in den Pub, wie immer?«
    »Ich denke, so weit kann ich getrost vorausplanen, ja«, sagte Grace.
    »Du auch, Dawn?«, fragte Raychel.
    Dawn lächelte zum ersten Mal seit letztem Freitag.

Zweiundsechzigstes Kapitel
    D ieser Gitarrist kann den Blick ja kaum von dir abwenden!« Anna knuffte Dawn in die Seite.
    »Ach was!«, protestierte Dawn.
    »Er sieht sehr gut aus«, sagte Grace.
    »Sexy sieht er aus mit dieser Elvis-Tolle«, sagte Christie.
    »Und erst recht mit dieser Gitarre«, ergänzte Anna. »Stell dir mal vor, er spielt so auf dir.«
    »Oh, wow!« Dawn vergass für einen Moment, sich cool zu geben.
    »Wir haben’s ja gleich gesagt, du hast ein Auge auf ihn geworfen!«, kam jetzt ein fröhlicher Chor. Finger zeigten auf Dawn und stupsten sie an.
    »Ich habe kein Auge auf ihn geworfen«, lachte sie, »aber ich finde ihn sehr nett. Wieso denn auch nicht? Wir mögen dieselbe Musik.«
    »Das heißt, ihr macht schöne Musik zusammen?«, zog Christie sie auf.
    »Das habe ich nicht gesagt!«, sagte Dawn. »Aber er ist ein echt netter Kerl. Wenn ich nicht heiraten würde, dann würde ich mir vielleicht erlauben, ein Auge auf ihn zu werfen.« Und dann fügte sie, Anna zuliebe, rasch hinzu: »Aber ich werde heiraten, und daher darf ich das nicht.« Sie wollte vor ihr nicht laut sagen, dass sie eine kleine Schwäche für Al Holly hatte, während Annas Mann eine andere Frau vögelte. Sie wusste noch, wie Anna Christie angefahren hatte, als diese etwas davon gesagt hatte, sich einen verheirateten Liebhaber zu nehmen. Sie wollte nicht, dass eine von ihnen schlecht von ihr dachte.
    »Ach, keine Panik. Wir ziehen dich nur auf«, sagte Anna. Sie hoffte, dass sie Dawn nicht davon abgeschreckt hatte, ihre Schwäche für den Gitarristen zuzugeben oder sich einzugestehen, nur weil sie, Anna, im Pub diesen Anfall bei dem Thema Geliebte gehabt hatte.
    »Und, was habt ihr alle dieses Wochenende vor?«, fragte Christie. »Anna, wie laufen die Dreharbeiten?«
    »Ich finde mich allmählich hinein«, sagte Anna augenzwinkernd, »obwohl ein Teil von mir noch immer denkt, ich müsse verrückt sein. Ich habe keinen Einfluss darauf, welches Filmmaterial sie verwenden werden. Und es ist eben doch ein Unterschied, ob eine erfahrene Filmcrew meine hässliche Unterwäsche sieht oder ganz England – einschließlich seiner ganzen Perversen. Wie zum Beispiel Malcolm.«
    »Ich möchte wetten, er zeichnet es auf, damit er es sich später in einer Endlosschleife ansehen kann«, grinste Dawn.
    »Hör auf, mir wird gleich schlecht!«
    Sie hätte ihnen fast von Tony und seinen Geschenken erzählt, aber sie presste den Mund fest zusammen, bevor ihr das erste Wort über die Lippen kommen konnte. Im Augenblick gab es schließlich noch kaum etwas zu erzählen, und sie wollte nichts vermasseln, indem sie schon jetzt alles ausplauderte.
    »Ich habe morgen die Anprobe für die Brautjungfernkleider«, sagte Dawn.
    »Was für eine Farbe wolltest du gleich wieder?«, fragte Raychel.
    »Pfirsichfarben«, kam die Antwort. »Dieselbe Farbe wie die Schleifen auf den

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