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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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ihr Essen und ihre Getränke zu bestellen, ohne wieder loszuprusten, und entspannten sich schließlich in der fröhlichen Wärme um den Tisch. Dawn dachte, wie schön es war, sich einen Abend lang nicht mit Hochzeitsvorbereitungen zu befassen. Bis zu diesem Augenblick war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie ihr Leben allmählich beherrschten. Sie nahm einen großen Schluck Mineralwasser und spürte, wie sich die Kühle in ihr ausbreitete.
    Auch Grace genoss ihr Glas mit kaltem Sprudelwasser. Es schwappte durch ihren Körper und entspannte genau die Stellen, die seit diesem entsetzlichen Ausflug an die Küste völlig verkrampft waren. An diesem Morgen hatten sie ein Schreiben erhalten, in dem ihnen noch einmal fünf Prozent Preisnachlass auf das Monte-Carlo-Modell eingeräumt wurde, falls sie es sich anders überlegen und sich doch für ein höherklassiges Modell entscheiden sollten.
    »Darauf, dass unser Gewinn vom Pferderennen Ihrem Glück ein bisschen auf die Sprünge hilft«, sagte Christie freundlich zu Anna.
    »Na ja«, sagte Anna. »Ehrlich gesagt … ach, ist ja auch egal.«
    »Na los, Sie können nicht erst anfangen und dann nicht weiterreden«, sagte Dawn. »Das ist nicht fair, meine Neugier so auf die Folter zu spannen.«
    »Na ja …«, begann Anna noch einmal. Sie sollte wirklich jemandem von ihrem Besuch bei Vladimir Darq morgen erzählen, allein schon als Vorsichtsmaßnahme. »Mir ist neulich etwas Seltsames passiert. Auf dem Bahnhof hat mich dieser eine Typ verfolgt …« Und dann erzählte sie die ganze Geschichte.
    »Du liebe Güte!«, sagte Grace. »Aber er lebt wirklich in Higher Hoppleton. Ich habe in der Zeitung schon mal was über ihn gelesen.«
    »Ist das nicht der, der wie Graf Dracula aussieht?«, fragte Dawn.
    »Wow, ein transsilvanischer Vampir in Higher Hoppleton«, grübelte Christie.
    »So, wie Sie es sagen, klingt es wie die Fortsetzung von American Werewolf in London !«, prustete Dawn.
    »Was meint ihr, sollte ich hingehen?«, fragte Anna.
    »Aber natürlich gehen Sie hin«, sagte Grace entschieden. »Das ist genau das, was Sie brauchen: ein Abenteuer. Perfektes Timing von seiner Seite.«
    »Aber in meiner Unterwäsche im Fernsehen zu sehen sein? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das könnte. Und in diesen Shows wird man doch immer so begrapscht, oder?«
    »Bei Gok Wan hat sich doch noch nie eine beschwert, dass er ihr an die Titten greift«, sagte Christie. »Und ich warne Sie, wenn dieser Mann bei Ihnen auch nur halbwegs anständig Maß nehmen soll, dann machen Sie sich besser auf eine Art minimalinvasive OP gefasst.«
    »O Gott, nein. Wirklich?« Anna wurde blass.
    »Aber ja, Sie werden sich ausziehen und gründlich von ihm begutachten lassen müssen.«
    »Ach was! Sie nehmen mich auf den Arm!«
    »Ganz und gar nicht, Liebes«, sagte Christie, die sich köstlich über Annas entsetzte Miene amüsierte.
    »Nur zu, Anna. Ich meine, hätten Sie an dem Abend denn was Besseres vor?«, fragte Dawn. Sie fragte sich, ob schwule Männer gute Vorspieltechniken kannten. Calum kam meistens sofort zur Sache – wenn das Bier ihn nicht außer Gefecht gesetzt hatte. Sex spielte in ihrer Beziehung keine allzu große Rolle.
    »Da haben Sie allerdings Recht«, räumte Anna scherzhaft ein, aber insgeheim dachte sie: O verdammt! Mich nackt ausziehen! Vor Millionen von Leuten . Es war alles ein bisschen surreal. Verglichen mit ihrem Leben erschien ihr die Welt des Spongebob Schwammkopf auf einmal fast normal.
    »Aber passen Sie bloß auf.« Dawn hob warnend einen Finger. »Diese Promis sind alle Junkies. Lassen Sie sich von denen nichts in die Nase stecken außer einem Vicks-Sinex-Nasenspray.«
    »Ich habe noch nie Drogen genommen, und ich werde auch jetzt nicht damit anfangen«, entgegnete Anna entschieden.
    Das Thai-Essen war gut und reichlich. Und danach rundeten sie es noch mit Sahneeis und einem Kaffee ab.
    »Was für ein wundervoller Abschluss der Arbeitswoche«, sagte Christie, während sie sich die letzte Hälfte ihres Schokoladen-Minz-Kekses in den Mund steckte. »Das sollten wir öfter tun.«
    »Von mir aus gern«, sagte Anna. »Ich hatte einen wundervollen Abend. Ich danke euch allen vielmals.« Und sie meinte es aufrichtig. Die Gesellschaft der anderen Frauen hatte ihr so viel Auftrieb gegeben. Ihr graute bei dem Gedanken, wie ihr Geburtstag verlaufen wäre, wenn sie allein zuhause geblieben wäre.
    »Von mir aus auch. Ich hatte viel Spaß mit euch«, sagte Dawn. Es war eine nette

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