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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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könnte Ihnen gefallen! Ich habe es heute Nachmittag selbst ausgesucht!«
    »Vielen, vielen Dank euch allen«, sagte Anna. Sie war aufrichtig gerührt. Sie alle hatten sich weitaus mehr Gedanken über diese Geschenke gemacht als ihre Eltern über die Schecks, die sie ihr geschickt hatten.
    »Sie haben uns einen Gefallen getan«, sagte Dawn. »Sie haben uns den nötigen Tritt in den Hintern gegeben, um dieses Essen zu organisieren.«
    »Na ja, dann ist mein lausiges Liebesleben ja wenigstens für etwas gut«, sagte Anna mit einem gutmütigen Kopfschütteln.
    »Ich möchte wetten, es ist nicht halb so schlimm, wie es mit ein paar von meinen Ex-Freunden war«, schnaubte Dawn.
    »Die Wette würde ich gewinnen«, sagte Anna. »Ich habe schon jede Niete gezogen, die man sich vorstellen kann. Und selbst die, die man sich nicht vorstellen kann, so abartig waren sie.«
    »Oh, was denn zum Beispiel?« Dawn beugte sich interessiert vor.
    »Na ja«, begann Anna, während sie sich fragte, mit welchem Desaster sie anfangen sollte. »Bevor ich Tony traf, hat mich dieser eine Typ, Wade, um ein Date gebeten, und ich dachte: Das ist es. Ausnahmsweise mal ein anständiger Kerl . Er hatte einen tollen Job, Geld wie Heu, war immer klasse angezogen, mit wundervollen Manieren, hat mich im Restaurant immer eingeladen und mir die Tür aufgehalten.« Anna nahm einen kräftigen Schluck Champagner, bevor sie fortfuhr. »Und dann, als ich eben schon dachte, ich hätte meinen Märchenprinzen gefunden, fängt er an, mir richtig dreckige SMS -Nachrichten zu schicken. Die Art, die ein Teenager schicken würde, der seine ersten schmutzigen Wörter im Lexikon gefunden hat. In einer stand einfach nur ABSPRITZEN .«
    »Igitt.« Raychel rümpfte die Nase.
    »Ich dachte, er hätte das Tourette-Syndrom. Er war fünfundvierzig, mein Gott; ich dachte, es müsste irgendetwas Krankhaftes sein. Und dann stellt sich heraus, dass es ihn anmacht, solche dreckigen Sachen auf seinem Handy zu schreiben. Die Nachrichten wurden immer schlimmer, er wurde immer erregter – und mir immer schlechter.«
    »Ich hoffe, irgendwann haben Sie ihm gesagt, er soll sich verpissen«, sagte Dawn.
    »Das habe ich mich nicht getraut«, sagte Anna. »Es hätte ihn antörnen können.«
    Sie lachten alle. Es hörte sich schön an. Und mehr als eine von ihnen versuchte, sich zu erinnern, wann sie das letzte Mal in einer Gruppe von Frauen so gelacht hatte.
    Als sie den Champagner ausgetrunken hatten, nahmen sie sich ihre Mäntel und Handtaschen und gingen in das Lokal nebenan, die Setting Sun. Eine wunderschöne thailändische Kellnerin in einem blauen Kimono hieß sie an der Tür willkommen, die Handflächen zur Begrüßung aneinandergelegt.
    »Ein Tisch für fünf Personen, auf den Namen Somers«, sagte Christie. Sie wurden unverzüglich an einen schön gedeckten Tisch in einer Ecke geführt und bekamen die größten Speisekarten überreicht, die Anna je gesehen hatte. Vermutlich würde sie schneller Krieg und Frieden lesen können.
    »Pad Prik Sod?«, sagte Anna trocken. »Ich will nicht noch mehr Schwachköpfe, vielen Dank, ich hatte schon genug.«
    »Dann nehmen Sie doch einen Poppia Poo!«, prustete Raychel.
    »Pla Kraproa!«, setzte Dawn noch eins drauf. Sie bekam kaum noch Luft vor lauter Kichern.
    »Wix Cum Kack«, sagte Anna.
    »Sie machen Witze! Wo steht das denn?«, fragte Dawn, die so heftig lachen musste, dass ihr die Tränen übers Gesicht liefen.
    »Das habe ich mir ausgedacht, Sie Dummerchen«, sagte Anna. »Zu Wades Ehren.«
    »Oh, hört schon auf, ich sterbe gleich«, sagte Dawn. Sie hatte schon Seitenstechen vor lauter Lachen.
    »Kinder, Kinder!« Christie tat, als sei sie eine Schulleiterin. Selbst Grace kam aus dem Kichern kaum noch heraus. Sie hatte einen wundervollen Abend. Aber er führte ihr auch vor Augen, wie viel sie in den ganzen letzten Jahren verpasst hatte.
    »Okay, okay, wir werden vernünftig sein.« Dawn tupfte sich die Augen mit einer Serviette ab. »Spaß beiseite, was wollen wir bestellen? Grace, machen Sie den Anfang.«
    »Pad Pong Galee«, sagte Grace, während die beiden Jüngsten wieder loskicherten.
    »Wollt ihr euch endlich benehmen!«, rief Christie. »Im Ernst – das ist ja, als würde ich mit einer Kindergartengruppe einen Ausflug machen!«
    »Ich dachte, sie hätte ›Bad Pong Galee‹ gesagt«, sagte Dawn. Annas Gesichtsmuskeln taten ihr weh. Es war so befreiend, endlich einmal sie selbst zu sein.
    Wie durch ein Wunder schafften sie es,

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