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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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getrieben. Aber sie hatte wenigstens das Glück gehabt, von wundervollen Leuten, die sich um sie sorgten, zurück ans Ufer gezerrt worden zu sein.
    »Es ist nett hier«, sagte Christie, womit sie aussprach, was alle dachten. Buntglasfenster mit Bildern von Sonnen warfen goldene Strahlen in den Raum.
    »Malcolm hat gesehen, wie wir alle gegangen sind«, sagte Raychel. »Er wird noch mindestens eine Stunde bleiben. Er hasst es, wenn wir pünktlich gehen. Man kann es ihm ansehen, dass er denkt, wir machen blau.«
    »Na ja, das tun wir nicht, also vergessen Sie ihn«, sagte Christie. »Nicht er leitet die Abteilung, sondern ich. Und es ist Freitagabend! Was in aller Welt ist bei ihm zuhause denn bloß so schlimm, dass er nicht vor sechs gehen und unbedingt im Wochenendverkehr feststecken will?«
    »Er muss eine echte Schreckschraube als Frau haben.«
    »Möchte wetten, sie ist froh, dass er so lange wegbleibt.«
    »Wisst ihr, was ich gehört habe?«, begann Grace. Ihr war bewusst, dass ihr der Champagner zu Kopf gestiegen und sie im Begriff zu tratschen war, aber sie hatte trotzdem ihren Spaß dabei. »Ich habe gehört, dass sie eine echte Karrierefrau ist und er ihr nicht das Wasser reichen kann. Ich glaube, beide Seiten sind sauer, dass sie ihn überholt hat.«
    »Interessant«, bemerkte Christie. Das klang durchaus plausibel. »Wo haben Sie das denn gehört?«
    »Von einem ehemaligen Kollegen, der letztes Jahr in den Ruhestand gegangen ist. Er hat in der Nähe der Familie gewohnt.«
    »Hat er Kinder?«, fragte Anna.
    »Eines, einen Mini-Malcolm«, sagte Grace. »Offenbar gibt es in der Schule Probleme mit ihm. Ein kleiner Schikanierer, nach allem, was ich gehört habe.«
    »Wenn er so ist wie sein Vater, dann wird er die Mädchen bei den Schulversammlungen vermutlich in den Po kneifen«, sagte Dawn. Sie schauderte bei dem Gedanken, wie Malcolms Hand über ihr Gesäß geglitten war. »Was meinen Sie, wie alt er ist?«
    »Ach, das weiß ich sicher«, sagte Christie. »Er ist genauso alt wie ich, siebenundvierzig. Genau das richtige Alter für eine Midlife-Crisis. Ich sollte morgen meine Lederhosen anziehen, nachdem ich mich dreimal mit Bräunungsspray eingesprüht habe.«
    Sie lachten alle. Seine Oompa-Loompa-Sonnenbräune war zurzeit das Gesprächsthema in der Firma.
    »Findet ihr nicht auch, dass ›Spatchcock‹ wie eine sexuell übertragbare Krankheit klingt?« Anna schlug jetzt einen Tonfall an, als sei sie ein hochangesehener Arzt. »›Es tut mir leid, Sir, aber Sie haben offenbar mit ein paar dreckigen Frauen geschlafen, denn Sie haben sich einen ernsten Fall von Spatchcock zugezogen.‹«
    »Und dabei ist er so stolz auf seinen Namen«, sagte Dawn. »Wahrscheinlich denkt er, dass er damit wie ein Macho-Superheld klingt.« Sie streckte einen Arm aus, als sei sie Superman im Flug. »Ich bin Spatchcock, Retter des Universums, und ich komme vom Planeten Penis.«
    Christie verschluckte sich vor Lachen fast an ihrem Champagner. »Das muss ich James erzählen!«
    »Aber das würde er bestimmt nicht witzig finden!«, stöhnte Dawn. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Mr. McAskill über einen Peniswitz lachen würde; dafür war er viel zu würdevoll.
    »Glauben Sie mir, das würde er.« Christie lachte und setzte ihre Brille auf, um das Etikett auf der Champagnerflasche lesen zu können. Die Brille war typisch Christie, ein auffälliges, altmodisches Bakelit-Modell, glänzend und mit Diamantsplittern an den Bügeln.
    »Jedenfalls – alles Gute zum Geburtstag, Anna. Hier ist eine Kleinigkeit von uns allen!«
    Grace holte eine Tüte unter dem Tisch hervor und stellte sie vor Anna hin, die aufrichtig verblüfft war. Sie hatte nicht mit einem Geschenk gerechnet.
    »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!«, sagte sie atemlos.
    »Ach, machen Sie’s einfach auf, Mädchen«, sagte Christie.
    Anna griff so zögernd in die Tüte, dass Dawn lachend sagte, es würde sie schon nicht beißen. Darin waren ein paar Karten, ein Buch, ein Schaumbad, Pralinen, eine Flasche Champagner und alle möglichen Schleifen und Süßigkeiten und ein Stift mit einer schwankenden Vierzig an der Spitze.
    »Wir dachten, da könnte zumindest etwas dabei sein, das Ihnen gefällt«, sagte Raychel. »Wir haben einfach auf gut Glück geraten, was Ihren Geschmack treffen könnte.«
    »Wo wir uns schließlich kaum kennen«, ergänzte Dawn. »Übrigens, in dem Buch geht es um eine Frau, die sich an einem treulosen Dreckskerl rächt – wir dachten, das

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