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Ein Killer für Rockford

Ein Killer für Rockford

Titel: Ein Killer für Rockford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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Baujahr 1969, glaube ich, Nevada-Kennzeichen SXY-425. Der Wagen dürfte nicht schwer zu finden sein. Das Heckfenster ist weggeblasen.«
    »Was meinen Sie mit ›weggeblasen‹?« fragte der junge Polizist.
    »Muß in einen Sturmwind geraten sein«, sagte Rockford bescheiden.
    »Woher wissen Sie das alles?« fragte der Cop mißtrauisch.
    »Ich bin Privatdetektiv«, sagte Rockford. »Dieser Mann war Zeuge eines Verbrechens. Ich glaube, wenn Sie Detektiv Jack Stark vom Morddezernat anrufen …«
    »Sie kennen ihn?«
    »Ich glaube«, sagte Rockford, »daß er mich schon erwartet.«
    Der junge Polizist blickte auf Baker, auf Rockfords Wagen auf dem Bürgersteig und auf das Knäuel von fünf beschädigten Wagen auf dem Las Vegas Boulevard.
    »Ich werde ihm mitteilen, daß Sie da sind«, sagte er.

20
    Das St.-Josephs-Hospital war weder das komfortabelste noch das größte der Stadt. Doch soweit es das Wohlergehen von Pfarrer Danford Baker betraf, war es das nächste.
    Ein Unfallwagen der Polizei brachte ihn zu dieser Stätte katholischer Nächstenliebe, nur zehn Minuten vom Ort seines Mißgeschicks entfernt. Wiederum zehn Minuten später erschien Rockford, dicht gefolgt von Detektiv Jack Stark von der Polizei der Stadt Las Vegas.
    Stark war ein junger Mann, und er war schlau. Er besaß die weltoffenen Sinne, die man schnell erwirbt, wenn man in einem Irrenhaus arbeitet. Kurzum, nachdem er zehn Jahre lang die Missetaten bearbeitet hatte, die Leute in der Stadt der Spielautomaten begangen hatten, war er darauf gefaßt, von nichts mehr überrascht zu werden.
    Rockford jedoch überraschte ihn.
    »Dennis hat mir gesagt, daß Sie kommen würden«, sagte er trocken, nachdem sich die beiden bekannt gemacht hatten.
    »Hat er?« sagte Rockford ohne Gefühlsbewegung.
    »In der Tat«, sagte Stark. »Seine genauen Worte waren: ›Rockford wird dir schon klarmachen, daß er da ist.‹ Ich wußte nicht, was, zum Teufel, er gemeint hat. Jetzt weiß ich es. Mr. Rockford, Sie haben mir klargemacht, daß Sie da sind.«
    »Danke«, sagte Rockford und ließ den Schleier der Unschuld, der eine seiner besten Waffen war, über sein Gesicht fallen.
    »Ich weiß nicht, ob Sie ahnen, was es heißt, für die Polizei von Las Vegas zu arbeiten«, fuhr Stark fort.
    »Ich glaube, ich kann es mir vorstellen«, gab Rockford ihm recht.
    »Jeder ist der Meinung, er kann es sich vorstellen. Niemand kann es sich wirklich richtig vorstellen. Nicht in einer Million Jahre. Wissen Sie, was letzte Woche passiert ist?«
    »Ich vermute, Sie werden es mir erzählen.«
    Rockford setzte eine interessierte Miene auf.
    »Letzte Woche rief eine kleine alte Dame aus Chicago an«, fuhr Stark fort. »Sie sagte, ihr Ehemann käme nach Las Vegas, um vom Dach des Sahara-Hotels herunterzuspringen.«
    »Warum glaubte sie das?«
    »Weil er Vertreter ist, und jedesmal, wenn er auf Geschäftsreise in diesem Landesteil ist, kommt er hierher und versucht, sich umzubringen. Dieses Mal, hatte er ihr angekündigt, würde er vom Dach des Sahara springen.«
    »Und ist er gesprungen?«
    »Nein.«
    »Ja und?«
    »Er sprang vom Dach des Desert Inn.«
    »Tut mir leid, das zu hören«, sagte Rockford trocken.
    »Und Sie, Rockford. Mein alter Freund Dennis Becker ruft mich aus Los Angeles an und sagt mir, daß sein lieber Freund Jim Rockford, ein Privatdetektiv, in die Stadt kommt und daß ›er mir schon klarmachen wird, wenn er da ist‹. Nun, das haben Sie getan. Mr. Rockford, was, zum Teufel, geht hier vor?«
    »Erinnern Sie sich an den Fall Elias?« fragte Rockford.
    »Ja, ich erinnere mich. Ich habe mir wochenlang darüber den Kopf zerbrochen. Mir war klar, daß etwas nicht stimmte, aber ich fand nie heraus, was es war. Also mußte ich ihn zu den abgeschlossenen Fällen stecken.«
    »Also, holen Sie ihn wieder heraus«, meinte Rockford trocken.
    »Haben Sie Beweise, daß Mildred Elias ihren Mann umgebracht hat?«
    »Nein.« Rockford schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Also gut. Aber Sie glauben, daß sie ihn umgebracht hat! Wo ist der Haken an der Geschichte, Rockford?«
    »Ich glaube,« sagte Rockford, »wir sind gerade dabei, ihn zu finden.«
    Ein Arzt tauchte auf, mit einem Notizblock in der Hand. »Sind die Herren wegen Pfarrer Baker hier?« fragte er. Stark bestätigte das und nahm die notwendigen Vorstellungen vor.
    »Kommen Sie mit«, sagte der Arzt zu den dreien.
    Rockford, Sara Butler und Stark folgten ihm über einen Flur, vorbei an einigen Nonnen, die mit den Aufgaben eines ganz

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