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Ein königlicher Skandal

Ein königlicher Skandal

Titel: Ein königlicher Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN DONALD
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eine weite Reise von Neuseeland nach San Rinaldi.“
    Vielleicht erging es Max ähnlich. Ob er die prickelnde Spannung zwischen ihnen auch spürte?
    Jedenfalls zog er die Hand weg und erwiderte: „Wärst du nicht so überstürzt aufgebrochen, hättest du die Privatmaschine der Königsfamilie nehmen können. Dann hättest du es wesentlich bequemer gehabt.“ Er machte eine einladende Handbewegung zum Eingang. „Willkommen in meinem Zuhause, Rosa.“
    „Danke“, entgegnete sie tonlos und betrat die kühle Eingangshalle.

2. KAPITEL
    Begeistert hatte Isabella davon erzählt, wie Max die alte Burg mit modernem Luxus ausstattete, ohne den Reiz des alten Gebäudes zu zerstören. Rosa nahm aber nur einen wunderschönen und sicher sündhaft teuren Orientteppich und eine antike Truhe wahr – und musste ganz schrecklich gähnen.
    Ach, wie erwachsen und vor allem elegant, dachte sie selbstironisch. Hastig hielt sie sich die Hand vor den Mund.
    „Arme Kleine“, sagte Max amüsiert. „Du bist wirklich erschöpft. Ich zeige dir dein Zimmer, und dann solltest du etwas essen und vor allem schlafen.“
    „Gegen etwas zu essen habe ich nichts einzuwenden“, versicherte Rosa, nickte dem Bediensteten lächelnd zu und bemühte sich um ein Mindestmaß an Haltung.
    „Was möchtest du denn haben?“, erkundigte sich Max.
    „Etwas Landestypisches“, bat sie. „Am liebsten Oliven und Salat. Außerdem wäre ein Kaffee wunderbar.“
    Max nickte dem Diener zu, der sich daraufhin rasch zurückzog.
    „Danach schüttle ich den Staub der Reise ab“, fuhr Rosa fort, „dann möchte ich die Weingärten sehen, die befallen sind.“
    Während er sie die breite Freitreppe hinaufführte, drehte er sich plötzlich um. „Willst du jemandem etwas beweisen?“
    „Schon möglich“, erwiderte sie und hielt seinem spöttischen Blick stand. Seine Nähe lenkte ihre Gedanken auf ganz andere Themen. Jetzt galt es jedoch, ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen. „Du weißt sicher, dass man bei Mehltau schnell handeln muss. Darum brauche ich so schnell wie möglich Material und Laborergebnisse.“
    „Du siehst müde aus“, wandte er ein. „Wenn du dich richtig ausgeschlafen hast, wird dir die Arbeit viel leichter fallen.“
    „Ich schaffe es auch so“, meinte sie und war fest entschlossen, sich zu beweisen, dass sie … Ja, dass sie was war? Kompetent? Unabhängig? Sachkundig? Eigentlich alles zusammen und sogar noch mehr. Isabella behandelte Max nicht wie eine Zehnjährige. Rosa wollte dieselbe Anerkennung.
    Er zuckte die Schultern. „Natürlich schaffst du es. Ich wollte nicht andeuten, dass dir das niemand zutraut.“
    Vor ihrem Zimmer angekommen, verabschiedete er sich mit der Bemerkung, sie würden sich bald wiedersehen. Dann ging er. Rosa trat ein und blieb stehen, damit sich ihr Herzschlag wieder normalisierte.
    Es fiel ihr schwer, ruhig zu werden. Das Wiedersehen hatte bei ihr ein Hochgefühl ausgelöst. Rosa musste vorsichtig sein. Sie war sicher gewesen, über Max hinweg zu sein. Das stellte sich als riesiger Irrtum heraus.
    Liebe nannte sie ihre Gefühlte für Max nicht mehr. Rosa war keine sechzehn mehr und hatte dazugelernt. Es handelte sich schlicht und einfach um ein unbändiges tiefes Verlangen.
    Die körperliche Reaktion auf seine Nähe konnte sie nicht kontrollieren. Aber wenigstens hatte Rosa gezeigt, dass sie ihre Entscheidungen unabhängig traf.
    Kopfschüttelnd ging sie ins Bad. Unmöglich, sich ein Leben lang nach einem Mann zu sehnen, der unerreichbar blieb. Das kam erst recht nicht infrage, weil er offensichtlich immer noch die Jugendliche in ihr sah, die ihn vor fünf Jahren mit ihrer Schwärmerei genervt hatte.
    Nachdem sie sich das Gesicht gewaschen hatte, blickte sie in den Spiegel. Ihre Zimmer und das Bad waren angenehm kühl und luxuriös ausgestattet, allerdings spärlich und nüchtern möbliert. Der Stil passte zu der Burg, in der schon Sarazenen, Kreuzfahrer und andere Invasoren abgewehrt worden waren.
    Schon aus reinem Stolz wollte Rosa, dass Max sie als verantwortungsbewusste Erwachsene akzeptierte. Wenn ihr das gelang, konnte sie nach hoffentlich erfolgreichem Abschluss der Arbeit beruhigt nach Neuseeland zurückkehren. Spätestens dann würden die Leute sie ernst nehmen, statt sie für verträumt und dumm zu halten.
    „Wie aus einem Selbsthilfebuch“, murmelte sie seufzend. „Rosa, du brauchst dringend eine kalte Dusche, um wieder zu klarem Verstand zu kommen.“
    Nachdem das kühle Wasser sie

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