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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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plötzlich ruhiger, und ihre Aufregung legte sich.
    „Ist das alles meinetwegen?“, wollte sie wissen.
    Ihre Frage schien ihn zu verwirren. „Natürlich, Sie sind unser Ehrengast. Ihr Besuch ist der Beginn einer neuen Ära für unsere Reiche.“
    Tatsächlich? Ihr war bisher nicht klar gewesen, dass ihre Anwesenheit hier solche Wellen schlug. Ihre eigene Familie hatte nicht so einen Aufwand betrieben, als sie von New Orleans wieder nach Morgan Isle zurückgekehrt war. Alles war eher klammheimlich und eilig über die Bühne gegangen, da man den Medienrummel hatte vermeiden wollen.
    Aber sie würde sich sicher nicht über die Aufmerksamkeit beschweren, die man ihr zuteil werden ließ. Welche Frau genoss es nicht, hin und wieder im Mittelpunkt zu stehen?
    Chris bot ihr seinen Arm an. „Sind Sie bereit, meine Familie zu treffen?“
    Sie hakte sich bei ihm unter und genoss die beruhigende Wirkung, die sein warmer Körper auf sie hatte.
    Lächelnd nickte sie ihm zu. In New Orleans hatte sie gesellschaftlich ganz weit oben mitgemischt. Doch das war hier nicht von Bedeutung, denn auf Morgan und Thomas Isle war sie nicht mehr als die uneheliche Tochter des seligen König Frederick, der in vielen Betten zu Hause gewesen war.
    Sie wurde den Verdacht nicht los, dass man sie ihr ganzes Leben daran erinnern würde.

2. KAPITEL
    Bereits nach fünf Minuten vermutete Chris, dass er und Prinzessin Melissa ziemlich gut miteinander auskommen würden.
    Obwohl er normalerweise Blondinen bevorzugte, empfand er Melissa dunkles Haar, ihre grauen Augen und den warmen Ton ihres Teints überraschenderweise als sehr attraktiv. Sie sah aber nicht nur gut aus, sondern verfügte offensichtlich auch über Charme, einen guten Charakter und Witz. Genau, wie König Phillip gesagt hatte. Solche Charakterzüge mochten vielleicht nicht alle Menschen für besonders wünschenswert halten, sie waren Chris’ Meinung nach aber unerlässlich für die Art von Abmachung, welche die Königshäuser getroffen hatten.
    Er begleitete Melissa zu seiner Familie, um sie einander vorzustellen. Man hatte schon im Voraus festgelegt, wie sich jeder Einzelne zu verhalten hatte. Es war unbedingt erforderlich, dass Melissa sich vom ersten Moment an wie zu Hause fühlte.
    „Melissa, ich möchte Sie meinen Eltern vorstellen, König und Königin von Thomas Isle.“
    Die Prinzessin knickste. „Mir ist es eine Ehre, Eure Majestäten.“
    Seine Mutter ergriff Melissas Hand und sagte freundlich: „Die Ehre ist ganz auf unserer Seite. Wir sind so glücklich, dass Sie uns besuchen.“
    „Ich hoffe, dass es für beide Seiten gleichermaßen dienlich ist“, fügte Chris’ Vater mit ernster Stimme hinzu.
    „Da bin ich mir ganz sicher“, erwiderte Melissa und lächelte ihn herzlich an.
    Der König warf Chris einen Seitenblick zu, der besagte, dass er die Sache auf gar keinen Fall vermasseln sollte. Trotz seiner anfänglichen Bedenken, sesshaft zu werden, musste Chris gestehen, dass eine Allianz mit der Königsfamilie von Morgan Isle ein geschickter Schachzug war – sowohl politisch als auch finanziell.
    „Mein Bruder und meine Schwestern“, erklärte Chris und stellte sie der Reihe nach vor. „Prinz Aaron Felix Gastel und die Prinzessinnen Anne Charlotte Amalia und Louisa Josephine Elisabeth.“
    „Eine Freude, Sie kennenzulernen“, sagte Melissa und schüttelte ihnen allen die Hand. Wie geplant, wurde ihr von den Geschwistern ein warmherziger Empfang bereitet. Aaron war einfach nur froh, dass es Chris und nicht ihn getroffen hatte, obwohl er mit einunddreißig durchaus die Verantwortung hätte tragen können.
    Louisa, die genau fünf Minuten nach ihrer Schwester auf die Welt gekommen war, begrüßte Melissa mit ihrer üblichen übersprudelnden Begeisterung. Seit ihrer Kindheit liebte Louisa jeden Menschen, auch wenn es ihr manchmal eher schadete als nutzte. Ihre Geschwister hatten bisher eine Menge Zeit damit verbracht, sie vor leidvollen Erfahrungen zu bewahren.
    Anne war die Ältere und Vorsichtigere. Zu oft war ihr Vertrauen von Leuten missbraucht worden, die sie für ihre Freunde gehalten hatte. Aber heute gab sie ihr Bestes und begrüßte Melissa freundlich. Wie alle anderen wusste auch sie, wie wichtig es war, dass dieser Besuch reibungslos verlief.
    Nachdem die Begrüßung vorüber war, gab Chris der Hausangestellten, die sich um Melissa für die Zeit ihres Aufenthaltes kümmern würde, ein Zeichen.
    „Elise, würden Sie unseren Gast bitte zu seinen Räumen

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