Ein königlicher Verführer
nächsten Augenblick gab es für ihn plötzlich keinen Zweifel mehr daran, dass er Melissa liebte. Es war so verdammt einfach, dass er nicht wusste, warum er es nicht schon viel früher herausgefunden hatte.
Vielleicht hatte alles mit einer geschäftlichen Vereinbarung begonnen, aber irgendetwas war in der Zwischenzeit mit ihm geschehen. Die Zeit, die er mit Melissa verbracht hatte, hatte ihn allmählich und Stück für Stück verändert. Er hatte geglaubt, dass Heirat nicht mehr als eine lästige Pflicht für ihn war, die man entweder wahrnahm oder vernachlässigte. Und vermutlich hätte das auch auf eine Ehe mit jeder anderen Frau zugetroffen.
Jetzt konnte er sich aber auf gar keinen Fall ein Leben ohne Melissa vorstellen. Er hoffte inständig, dass sie ihm eine Chance geben würde, alles wiedergutzumachen. Er musste sie darum bitten, nein, sie davon überzeugen, wieder nach Hause zu kommen. Und das konnte er nur tun, wenn er seinen verdammten Stolz herunterschluckte und kleinlaut zu ihr zurückkehrte.
Obwohl er wusste, dass Melissa fuchsteufelswild war, konnte er ein Lächeln nicht unterdrücken. Er konnte es kaum erwarten, sie in den Armen zu halten. Obwohl er befürchtete, dass sie ihn k. o. schlagen würde, wenn er es jetzt versuchte.
„Und wo sollte ich jetzt deiner Meinung nach sein?“, erkundigte er sich.
„Auf Geschäftsreise.“
„Aha! Und warum hast du das gedacht?“
„Deine Mutter hat mich angerufen und mir gesagt, dass du fort wärst und ich kommen und meine Sachen holen kann.“
Seine Mutter hatte gesagt, dass sie Melissa wieder zurückhaben wollte. Ihr musste klar geworden sein, dass Chris nicht zur Vernunft kam, weswegen sie es für ihn getan hatte. Und verdammt noch mal, es war richtig von ihr gewesen.
„Wie du siehst, bin ich aber hier und nicht auf Geschäftsreise.“ Er trat einen Schritt auf sie zu, und sie machte einen Schritt zurück, sodass sie gegen die Kommode stieß.
Sie sah ihn beunruhigt an. „Ich will bloß meine Sachen holen, Chris. Ich will keinen Ärger.“
„Was für Ärger könnte ich dir denn machen?“
Trotzig reckte sie das Kinn. „Die Art von Ärger, die es nötig machen würde, meine beiden sehr großen Bodyguards um Hilfe zu rufen, die ich mitgebracht habe.“
Er sah sich im Zimmer um. „Ich sehe aber keine Bodyguards.“
Sie knabberte nervös an ihrer Unterlippe und warf der Tür hinter ihm einen verstohlenen Blick zu. „Sie sind unten und bewachen den Eingang für den Fall, dass du kommst, um mich aufzuhalten. Sie sind sofort hier, wenn ich laut rufe.“
Selbst, wenn ihre Leibwächter sie hören sollten, würden sie es niemals rechtzeitig schaffen. Chris stand zwischen ihr und der Tür, und das Personal im Schloss war ihren beiden Bodyguards zahlenmäßig weit überlegen.
„Du würdest also tatsächlich deine Leibwächter auf mich hetzen?“
„Wenn es nötig ist, ja.“
Er ging langsam rückwärts zur Tür, wobei sie ihn mit großen Augen beobachtete. „Was glaubst du, könnte ich dir antun?“, wollte Chris wissen.
„Falls du versuchen solltest, mich einzuschüchtern, vergiss es. Das wird dir nicht gelingen.“
Er drückte die Tür ins Schloss, und als er sie verriegelte, wich Melissa erschrocken zurück. „Vielleicht irre ich mich ja, aber ich finde, du siehst gerade ziemlich eingeschüchtert aus.“
Sie schluckte schwer. „Ich rufe um Hilfe.“
Er ging wieder langsam auf sie zu. „Warum solltest du das tun?“
„Ich kann Karate“, warnte sie ihn.
Er wusste zufälligerweise, dass das nicht stimmte. „Ich frage dich noch einmal: Was glaubst du, könnte ich dir antun?“
„Keine Ahnung“, stieß sie gereizt hervor. „Und genau das ist das Problem. Dein Verhalten in den vergangenen Wochen ist ziemlich … merkwürdig gewesen.“
„Merkwürdig?“
Sie warf ihm einen verärgerten Blick zu. „Ich finde es schon ein bisschen unheimlich, dass du dich weigerst, mir meine Sachen wiederzugeben.“
Er zuckte mit den Schultern. „Kann sein. Aber ich hatte einen guten Grund dafür.“
„Ach ja? Und welchen?“
„Ich wollte, dass sie hier sind, wenn du wieder nach Hause kommst.“
„Jetzt klingst du wie ein Stalker.“
„Dass ich meine Frau wieder bei mir zu Hause haben will, macht mich zu einem Stalker? Sag mir bitte, in welchem Land das ein Verbrechen sein soll.“
„Das hier ist nicht mehr mein Zuhause. Und sobald du die Scheidungspapiere unterschreibst, bin ich auch nicht mehr deine Frau.“
„Ich habe sie in den
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