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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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Vielleicht könnt ihr euch in der Zwischenzeit etwas Nettes für Melissa überlegen.“
    „Eine Willkommensparty?“, schlug Louisa vor.
    „Uns wird schon was einfallen“, versicherte Anne ihrem Bruder. „Und du solltest auch etwas Schönes für sie tun – wie wäre es denn für den Anfang mit einer Entschuldigung?“
    Ja, etwas in der Art würde er wohl machen müssen. Als alle aufgestanden und gegangen waren, fiel Chris auf, dass er auf eine wichtige Frage immer noch keine Antwort gefunden hatte. Liebte er Melissa?
    Er war froh, dass keiner seiner Geschwister ihn danach gefragt hatte, denn er hätte nicht gewusst, was er hätte antworten sollen.
    Nach Morgan Isle zurückzukehren war ein gutes Gefühl. Melissa war selbst überrascht, wie sehr sie es vermisst hatte, im Palast und von Menschen umgeben zu sein, die ihre Gesellschaft schätzten. Jeder schien aufrichtig erfreut, sie wiederzusehen und erzählte ihr, wie sehr man sie vermisst hatte. Auf der Party behandelte man sie wie ein Familienmitglied, und zum ersten Mal seit Monaten fühlte sie sich glücklich. Es war so eine Erleichterung, ohne die Anspannung zu leben, dass sie am liebsten alle umarmt und vor Glück geweint hätte. Sie war immer so stark gewesen, was war bloß mit ihr geschehen? Wie hatte sie nur zulassen können, dass es so weit kommen konnte?
    Sie wurde in Gespräche einbezogen, fremde Männer forderten sie zum Tanz auf, und der Schmerz darüber, dass ihr eigener Mann sie nicht liebte, verblasste ein wenig. Es war doch möglich, dass es gar nicht an ihr lag – sie war eine liebenswerte Person –, sondern an Chris: Vielleicht war er einfach nicht fähig zu lieben, und er war derjenige mit einem persönlichen Mangel, und nicht Melissa. Ausnahmsweise empfand sie Mitleid mit ihm, anstatt um seine Aufmerksamkeit und seine Liebe zu betteln.
    Der Gedanke, wieder nach Thomas Isle zu diesem furchtbaren Leben zurückzukehren, ließ sie sich leer und einsam fühlen. Und so kam es, dass sie auf der Party eine Entscheidung traf, die sie eigentlich schon Monate vorher hätte treffen müssen. Sie bezweifelte zwar, dass ihre Familie besonders glücklich darüber sein würde, aber das ließ sich nun einmal nicht ändern. Und falls es internationale Verwicklungen zur Folge hatte, dann war es eben so, aber sie würde nicht einen einzigen Tag mehr so leben können. Sie verdiente etwas Besseres, und selbst, wenn sie es niemals finden würde, wollte sie es zumindest versuchen.
    Als sie sich darüber im Klaren war, fühlte sie sich plötzlich unendlich viel besser, leichter und freier, als ob eine schwere Last von ihren Schultern gefallen war.
    Sie hatte ihr altes Ich wiedergefunden.
    Als die Feier etwas ruhiger wurde, nahm Melissa Sophie zur Seite. „Können wir reden? Privat?“, fragte sie.
    Sophie sah sie besorgt an. „Stimmt was nicht?“
    „Ja, das kann man so sagen.“
    Stirnrunzelnd sah Sophie sich im Ballsaal um, fand aber keinen Ort, an dem sie sich ungestört hätten unterhalten können. Sie führte Melissa zur Tür. „Komm mit.“
    Sie gingen durch den Eingangsbereich des Hotels in einen Flur, der zu den Büros führte. Sie entschieden sich für das erstbeste, und Sophie schloss die Tür hinter ihnen. „Schlägt er dich?“, fragte sie Melissa unvermittelt.
    Die Frage und Sophies Zorn verblüfften Melissa für einen Moment. „Ob er mich schlägt?“
    „Vom ersten Moment an, seitdem du hier angekommen bist, habe ich gespürt, dass etwas nicht stimmt. Schlägt er dich? Mir ist egal, ob er adelig ist oder nicht, wenn er es tut, bekommt er es mit mir zu tun!“
    „Natürlich nicht! Chris würde das niemals tun, er ist ein guter Mensch.“ Nur halt kein guter Ehemann.
    „Was stimmt dann nicht?“
    Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass man in ihr wie in einem offenen Buch lesen konnte. Dass man ihr ansah, dass sie unglücklich war. Oder es lag daran, dass Sophie besonders aufmerksam war.
    In diesem Fall wollte sie mit offenen Karten spielen. „Ehrlich gesagt, ich wollte mit dir reden, weil ich Angst vor Phillips Reaktion habe. Dein Wutausbruch trifft mich hoffentlich nicht so schwer.“
    „Welcher Wutausbruch?“
    „Ich verlasse Chris.“
    Sophie nahm Melissa vollkommen überraschend in den Arm und drückte sie an sich. „Das tut mir so furchtbar leid! Ich hatte befürchtet, dass es dazu kommen würde, weil alles so schnell ging.“
    Melissa löste sich aus der Umarmung. „Darum ging es die ganze Zeit, richtig?“
    „Was meinst

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