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Ein Koenigreich fuer die Liebe

Ein Koenigreich fuer die Liebe

Titel: Ein Koenigreich fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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Montecrespi, wie man sie auf den zahlreichen goldgerahmten Porträts seiner Vorfahren sehen konnte, die überall im Palazzo Verde hingen. O ja, er war zweifellos der bestaussehende Mann, der ihr je begegnet war.
    Obwohl sie selbst nicht gerade klein war, überragte Damiano sie beinah um Haupteslänge. Seine Haltung war lässig, aber hoheitsvoll. Mit seinen siebenunddreißig Jahren war er jeder Zoll das Staatsoberhaupt: Damiano Raffaele Louis Niccolo di Montecrespi, zwölfter Herzog von San Rinaldo und Herrscher über einen der reichsten Kleinstaaten in Südeuropa. Wenn Sofia ihn ansah, sah sie in ihm jedoch nicht den Herzog von San Rinaldo, sondern den Mann, in den sie seit Jahren unglücklich verliebt war. Sie war dreiundzwanzig und liebte ihn bereits, seit sie ein Kind gewesen war. Aber Damiano erwiderte ihre Gefühle nicht, denn sein Herz gehörte einer anderen Frau.
    Als er sich in seinem Sessel zurücklehnte, bildete sein schwarzes Haar einen reizvollen Kontrast zu dem blauen Damastbezug. Die gebräunten kräftigen Hände hatte er auf die Lehnen gelegt. Er war lässig gekleidet und trug eine dunkle Hose sowie ein marineblaues Hemd.
    Offenbar hatte er etwas Wichtiges mit ihr zu bereden. Dennoch kam er erst wieder auf Alessandro zu sprechen. „Er ist ein cleveres Kerlchen. Und er läuft schon so gut. Ich glaube, in ein paar Monaten werden wir alle Hände voll zu tun haben.”
    „Das glaube ich auch.”
    Damiano liebte seinen Sohn über alles. Immer wenn er über ihn sprach, begannen seine Augen zu funkeln, und der oftmals so harte Zug um seinen Mund verschwand. In diesen seltenen Augenblicken ließ sich erahnen, was für ein leidenschaftlicher Mann sich hinter der harten Fassade verbarg. Sofia kannte diese Seite an ihm, und es war einer der Gründe, warum sie sich in ihn verliebt hatte.
    Da Damiano sich sehr für Alessandro interessierte, fügte sie hinzu: „Alice hat mir erzählt, dass er neuerdings nicht mehr krabbeln möchte. Er will unbedingt laufen, selbst wenn er dazu noch seinen Laufstuhl benutzen muss.”
    Er lächelte stolz. „Niemand wird ihn davon abhalten können.” Erneut trat der liebevolle Ausdruck in seine Augen. „Ich habe uns Tee bestellt, weil ich dachte, du würdest vielleicht gern eine Tasse Tee trinken.”
    Sofia nickte. „Ja, gern.” Trotzdem wurde sie immer ängstlicher, denn es entsprach überhaupt nicht seiner Art, solche Umstände zu machen. Wenn Damiano sie sonst sprechen wollte, was selten vorkam, bestellte er sie einfach in sein Büro. An diesem Tag verhielt er sich äußerst ungewöhnlich, zumal er sie ins Rosenzimmer bestellt hatte. Unwillkürlich fragte sie sich, was sie wohl erwartete.
    Sie betrachtete ihn eingehend, während er sagte: „Deine Sekretärin hat mir erzählt, dass du am Donnerstag an einer privaten Abendgesellschaft teilnehmen willst.”
    Obwohl es ganz lässig geklungen hatte, war ihr nicht entgangen, dass er nun auf sein Anliegen zu sprechen kam. Seine Haltung war ein wenig gebieterisch, und er hatte jetzt einen angespannten Zug um den Mund. Endlich würde er mit der Sprache herausrücken.
    Sofia versuchte, genauso lässig zu klingen wie er, als sie antwortete.
    „Stimmt. Ich bin bei den Pasquales zum Essen eingeladen.” Ein wenig ärgerlich fuhr sie fort: „Du hättest dich auch direkt an mich wenden können, statt meine Sekretärin zu frage n.”
    Es machte sie ganz wütend, dass er ständig Erkundigungen über sie einziehen musste, als würde er sich nicht auf das verlassen, was sie sagte. Vermutlich war sie in seinen Augen ein Kind und zu nichts zu gebrauchen.
    Damiano lächelte, denn er schien ihre Gedanken zu lesen. „In Zukunft versuche ich, daran zu denken”, versprach er.
    Natürlich würde er das nicht tun. Diesmal machte sein Lächeln sie traurig. Ihm machte es nichts aus, dass sie nur noch über ihre Sekretärinnen miteinander kommunizierten. Und auc h dass ihre Ehe nach drei Jahren gescheitert war, ließ ihn kalt, denn sie hatte ihm ohnehin nie etwas Bedeutet. Für ihn war Sie nur Mittel zum Zweck gewesen, weil er einen Erben gebraucht hatte.
    Beim Gedanken daran lief Sofia ein kalter Schauder über den Rücken. Ihr Problem war, dass sie sozusagen zu tüchtig gewesen war. Knapp zwei Jahre nach ihrer Hochzeit war Alessandro zur Welt gekommen, und von dem Zeitpunkt an hatte Damiano keine Verwendung mehr für sie gehabt. Sie hatte ihren Zweck erfüllt. Das war die grausame Wahrheit.
    Noch während sie versuchte, diesen Gedanken zu

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