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Ein Koenigreich fuer die Liebe

Ein Koenigreich fuer die Liebe

Titel: Ein Koenigreich fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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Gesicht laufen zu lassen. Schließlich richtete er sich auf, nahm ein Handtuch von der Stange und rubbelte sich damit das Gesicht trocken. Die Situation war ohnehin schlimm genug, und nun musste Sofia alles noch schlimmer machen.
    Als er sich abwandte und das Handtuch weglegte, warf er nicht einmal einen flüchtigen Blick in den Spiegel, wie die meisten Männer mit seinem Aussehen es zweifellos getan hätten. Damiano hatte nämlich ein sehr attraktives Gesicht und einen perfekten, athletischen Körper. Er hatte allerdings nie viele Gedanken auf sein Aussehen verwandt, was ihn nur noch anziehender machte.
    Dass er sich so wenig mit seinem Äußeren beschäftigte, lag hauptsächlich daran, dass er wichtigere Dinge im Kopf hatte. Als regierender Herzog hatte er nämlich diverse Verpflichtungen gegenüber der Krone und eine große Verantwortung für sein Volk. Er war davon überzeugt, seinem Land dienen und dem Namen seines Geschlechts alle Ehre erweisen zu müssen. Alles andere war für ihn zweitrangig.
    Anschließend ging er in sein Ankleidezimmer, wo Emilio bereits seine Reitsachen herausgelegt hatte - eine cremefarbene Reithose, ein weinrotes Jackett und hohe Lederstiefel, die auf Hochglanz poliert waren. Nachdem Damiano seine Hose ausgezogen hatte, schlüpfte er schnell in die Sachen.
    Die Gerüchte über seine angeblichen Scheidungsabsichten hatten ihm sehr zugesetzt. Seit die Montecrespi San Rinaldo regierten, hatte kein Mitglied der herzoglichen Familie sich scheiden lassen. Natürlich war eine Scheidung heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr, und Damiano lag es fern, über andere zu urteilen. Doch für ihn kam eine Scheidung überhaupt nicht in Frage. Und da die Gerüchte seinem Image schadeten, musste er sie aus der Welt schaffen.
    Als er aus dem Ankleidezimmer kam, erwartete Emilio ihn bereits. „Ich habe mit Kurt gesprochen, Hoheit. Er ist dabei, Sirdar zu satteln.”
    „Danke, Emilio.” Damiano lächelte ihn an. Emilio, der mittlerweile seit über zwölf Jahren für ihn arbeitete, war nicht nur sein Kammerdiener, sondern auch sein Vertrauter.
    „Wenn jemand anruft, sagen Sie ihm bitte, dass ich in ungefähr einer Stunde wieder zurück bin.”
    Dann eilte Damiano zu den Stallungen. Wie er Sofia bereits klargemacht hatte, war er auf ihre Mithilfe angewiesen, und er hatte sehr gehofft, dass sie sie ihm freiwillig anbieten würde. Allerdings hätte er sich denken können, dass es verrückt war. Er fluchte leise, als er sich an den bitteren Wortwechsel mit ihr erinnerte. Nur weil sie so reagiert hatte, hatte er diese drastischen Maßnahmen ergreifen müssen.
    Sich zu derartigen Drohungen hinreißen zu lassen war wirklich das letzte gewesen, was er beabsichtigt hatte. Trotz ihrer Fehler war Sofia nämlich eine wunderbare Mutter, die beste Mutter, die ein Mann sich für seinen Sohn wünschen konnte. Daher war ihm überhaupt nicht wohl dabei gewesen, als er ihr damit gedroht hatte, ihr Alessandro zu entziehen. Er hoffte von Herzen, dass es nicht so weit kommen würde.
    Nun, da er seine Drohung ausgesprochen hatte, fragte er sich jedoch, ob er sie auch wahr machen würde. Wäre er tatsächlich bereit, Sofia den Sohn wegzunehmen und Alessandro die Mutter, die er über alles liebte? Wäre er wirklich in der Lage, sich wie ein Unmensch zu benehmen, so wie sie es ihm vorgeworfen hatte?
    Als er kurz darauf durch das Waldland ritt, stellte Damiano sich diese Fragen unentwegt.
    Und als er schließlich zu den Stallungen zurückkehrte und absaß, hatte er die Antwort darauf gefunden.
    Er würde die Drohung wahr machen, aber es würde nur eine vorübergehende Maßnahme sein. Obwohl es ihm schwerfallen würde, würde er sich dazu durchringen. In einer verzweifelten Situation musste man manchmal drastische Maßnahmen ergreifen, und der Schock würde Sofia sicher zur Vernunft bringen. Doch wenn er, Damiano, Glück hatte, würde es nicht nötig sein, und sie würde sich kooperativ zeigen.
    Es hängt also allein von dir ab, Sofia, dachte er, während er zum Palast zurückging. Sei klug und kapituliere, wenn du keinen Unmenschen zum Ehemann haben willst.

2. KAPITEL
    Nachdem Damiano gegangen und ein Zimmermädchen gekommen war, um das Malheur zu beseitigen - zum Glück war nur eine Tasse zerbrochen -, ging Sofia mit weichen Knien zum Fenster und sah blicklos hinunter in den Garten. Verzweifelt versuchte sie, sich wieder zu beruhigen. Schlimmer konnte es hoffentlich nicht mehr kommen.
    Sie biss sich auf die Lippe. Ich hasse ihn,

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