Ein Koenigreich fuer die Liebe
mit dem Finger über die Wange. „Du bist wieder schwanger, stimmt’s?” fügte er lächelnd hinzu.
Sofia blinzelte verwirrt. Doch als sie über seine Worte nachdachte, wurde ihr einiges klar.
Ihre Müdigkeit während des Empfangs in der französischen Botschaft, ihr Schwächeanfall im Restaurant und ihre Benommenheit, als Dr. Gent ile bei ihr gewesen war … Sie lächelte glücklich. „Ja, ich bin schwanger.”
„Das ist wundervoll!” Wieder küsste Damiano sie. Dann runzelte er die Stirn. „Aber Schwangere brauchen viel Schlaf. Vielleicht sollte ich jetzt besser in mein Bett gehen und dich in Ruhe lassen.”
„Wag das ja nicht!” protestierte sie. „Du wirst hier bei mir schlafen. Ich lasse es nicht zu, dass du je wieder woanders schläfst!” Sie schlug die Decke zurück. „Du gehörst hierher.”
„Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest.” Lächelnd öffnete er den Gürtel und streifte seinen Morgenmantel ab, so dass er nackt vor ihr saß. Anschließend legte er sich neben sie und begann, sie zu streicheln.
„Soll das Licht anb leiben, oder soll ich es ausknipsen?”
„Lass es an.” Sofia schmiegte sich an ihn. „Ich möchte dich sehen, wenn du mit mir schläfst.”
Als er sich mit ihr vereinigte, bog sie sich ihm entgegen und schaute ihm dabei in die Augen. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass sie einmal so glücklich sein könnte.
Acht Monate später brachte Sofia eine hübsche Tochter zur Welt, die die gleichen graublauen Augen und das gleiche rotblonde Haar hatte wie sie. „Sie ist die bezauberndste Tochter der Welt”, verkündete Damiano.
Doch Victoria Maria Paola Elisabeth di Monticrespi war nicht das einzige Baby in der herzoglichen Familie, das in diesem Monat geboren wurde. Nur eine Woche nachdem Sofia bekanntgegeben hatte, dass sie schwanger war, hatte Carrie, die Frau von Graf Leone, Damianos jüngerem Bruder, ebenfalls erfahren, dass sie bald Mutter wurde. Ihr Baby, auch ein Mädchen, das seinem Vater sehr ähnlich sah, kam nur wenige Wochen nach Victoria zur Welt. Aber dies war nicht das letzte freudige Ereignis, denn Caterina, Damianos Schwester, und ihr Mann Matthew sollten in einigen Monaten ebenfalls Nachwuchs bekommen.
„Es ist anscheinend ansteckend”, hatte Damiano zu Sofia gesagt. „Vielleicht haben wir uns in London infiziert und es auf die anderen übertragen!”
Vielleicht war es tatsächlich so gewesen. Doch was immer auch die Ursache dafür sein mochte, so waren alle Mitglieder der herzoglichen Familie so glücklich wie nie zuvor. Alle Konflikte und Missverständnisse waren ausgeräumt, und es herrschte eine heitere Stimmung, die sogar den Besuchern des Palazzo Verde auffiel.
Sofia war sich dessen am meisten bewusst. Es schien ihr, als wäre ein Wunder geschehen. Der Mann, den sie all die Jahre unglücklich geliebt hatte, ohne sich Hoffnungen zu machen, dass er ihre Gefühle je erwidern würde, liebte sie auch. Er hatte sie zur glücklichsten Frau der Welt gemacht.
In den letzten Monaten hatte Damiano sein Verhalten ihr gegenüber mehr als wiedergutgemacht. Er hatte viel Zeit mit ihr verbracht, ihr seine Liebe bewiesen und ihr das Gefühl vermittelt, gebraucht zu werden. Sie wiederum hatte ihr Vertrauen in ihn zurückgewonnen. Sie hatten, einander mittlerweile besser kennengelernt und verstanden sich jetzt auch besser.
Nun waren sie gerade dabei, sich für die Taufe ihrer Tochter fertigzumachen. Sofia betrachtete Damiano liebevoll und lächelte, als er sich zu ihr umdrehte und sie bat: „Kannst du mir bitte mit den Manschettenk nöpfen helfen, Sofia? Allein schaffe ich es nicht.”
Sie ging zu ihm. „So”, meinte sie, nachdem sie ihm die Manschettenknöpfe angelegt hatte. Dann gab sie ihm einen Kuss aufs Kinn. „Wie würdest du nur ohne mich zurechtkommen?”
„Überhaupt nicht mehr.” Damiano zog sie an sich, um sie aufs Haar zu küssen. „Du bedeutest mir jetzt sehr viel.”
Als er sie wieder küsste, wusste er, dass er es ernst meinte. Und er wusste auch, dass er mit seinem Leben zufrieden war. Sich in seine junge Frau zu verlieben war das Beste, was ihm je passiert war. Es hatte seinem Leben einen ganz neuen Sinn gegeben, und er war so glücklich wie nie zuvor.
Einen Moment hielt er sie fest und schaute ihr in die Auge n. Sie hatten dieselbe Farbe wie das Wollkostüm, das sie trug. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich liebe”, erklärte er, bevor er sie erneut küsste. „Oder wie dankbar ich
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