Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
Vom Netzwerk:
Mädchen.“ Vasco fasste sie in die Mähne. „Wir haben es doch gleich geschafft. Es ist nur ein kurzer Ritt, und eh du dich versiehst, bist du wieder im Stall bei deinem Heu.“ Er setzte den linken Eisenfuß auf Luis Hände und schwang sich in den Sattel. In diesem Augenblick ließ der Stallbursche das Zaumzeug los, und Tinta sauste ab wie eine Rakete. Doch Vasco ließ sich nicht abschütteln. Er hatte die Zügel fest gepackt und schaffte es ziemlich bald, das Pferd unter Kontrolle zu bekommen. „Geht doch, mein Mädchen.“ Er hatte den Verlobungsring in der Tasche, und solange der nicht herausfiel, war alles in Ordnung.
    Doch kaum waren sie auf freiem Feld, wurde Tinta offenbar wieder bewusst, was sie da auf dem Rücken trug, und sie buckelte. So stark, dass Vasco über ihren Kopf hinausflog und scheppernd zu Boden ging. Mühsam rappelte er sich hoch, öffnete das Visier und konnte gerade noch sehen, wie die Stute hinter dem nächsten Hügel verschwand.
    „Das war das“, meinte er nur, als Luis und der Stalljunge auf ihn zugelaufen kamen. „Ich glaube, ich werde lieber mein stählernes Ross benutzen. Aber erst müssen wir die Stute einfangen.“ Nachdem er die Rüstung abgelegt hatte, zog er sich Jeans und Pullover an, und die drei machten sich auf die Suche. Nach einer Stunde war das Tier gefunden, und nachdem es sicher in den Stall zurückgeführt worden war, schwang Vasco sich auf seine Suzuki. Vor Castell Blanc sprang er ab, stellte das Motorrad ab und fing an – zu singen!
    Das Dröhnen eines Motors ließ Stella von ihrer Arbeit aufblicken. Das hörte sich wie ein Motorrad an … Sofort fing ihr Herz wie verrückt an zu schlagen, und sie stand auf. Auf dem Weg zum Fenster hörte sie plötzlich eine männliche Stimme singen und blieb abrupt stehen. War das Vasco? Schnell ging sie zum Fenster und blickte hinaus. Ja, es war Vasco, der auf seiner schwarzen Maschine saß und mit voller Stimme ein Liebeslied sang. Zwar konnte sie den katalanischen Text nicht verstehen, aber die Melodie machte sehr eindeutig klar, worum es hier ging.
    „O Vasco …“, flüsterte sie. Am liebsten wäre sie sofort hinausgerannt und hätte sich ihm in die Arme geworfen. Doch sie blieb stehen, denn jetzt erkannte sie das eine oder andere katalanische Wort. Offenbar ging es um einen jungen Mann, der seine Liebste verloren hatte und sie nie wiedersehen würde. Unwillkürlich traten ihr die Tränen in die Augen. Das konnte doch nur eins bedeuten … Dennoch zögerte sie. Denn hier ging es um ihr zukünftiges Leben und das ihres Sohnes, da durfte sie sich zu nichts hinreißen lassen.
    Als das Lied zu Ende war, machte Vasco, der Stella längst am offenen Fenster entdeckt hatte, eine tiefe Verbeugung. „Würden Sie mir die Ehre erweisen und zur Tür kommen?“, fragte er lächelnd, als er sich wieder aufgerichtet hatte.
    Sie nickte nur, drehte sich um und lief die Stufen hinunter. Kurz vor der Tür blieb sie stehen und atmete ein paar Mal tief durch. Ich darf ihm nicht gleich um den Hals fallen. Ich werde ihn freundlich begrüßen und ihm sagen, was für eine schöne Stimme er hat. Doch dann brachte sie nur ein „Hallo“ heraus, als sie die Tür mit einem etwas unsicheren Lächeln geöffnet hatte. Denn sowie er sie sah, ließ Vasco sich auf ein Knie nieder, zog etwas aus der Tasche und hielt es Stella hin.
    Ein Ring! Vor Überraschung fiel sie fast die Stufen hinunter. Sollte das etwa bedeuten …
    Jetzt hob er den Kopf und sah sie mit seinen grauen Augen so intensiv an, dass sie den Blick bis in die Zehenspitzen spürte. „Stella, ich liebe dich. Von dem Augenblick an, an dem man mir sagte, dass du ausgezogen bist, habe ich nur noch an dich gedacht. Ohne dich bin ich verloren, und ich weiß jetzt mit absoluter Klarheit, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen möchte. Willst du mich heiraten?“
    Sie stand da wie angewurzelt. Das konnte doch nur ein Traum sein. Aber Vascos Blick ließ sie nicht los. War er unsicher? Hatte er Angst, dass sie Nein sagen würde? Jetzt streckte er ihr den Ring entgegen. „Bitte, Stella, sag Ja.“
    „Ja …“ Das kam, ohne zu überlegen, und sofort überfielen sie wieder Zweifel. Sollten sich seine Gefühle so schnell geändert haben? Das war nicht ganz überzeugend. Und dennoch …
    Vasco stand auf, nahm ihre Hand und steckte ihr den Ring an. Dann zog er sie in die Arme und küsste sie so leidenschaftlich, dass Stella sich an seinen Schultern festhalten musste, um nicht

Weitere Kostenlose Bücher