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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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kümmern, damit sie Dich mit ihrem Frauengeschwätz nicht über Gebühr belästigen. “
    Er sah Prudence an und fragte: „Du weißt, was dein Großvater vorhat, nicht wahr? Er war immer schon ein selbstsüchtiger Geselle, mein Bruder. Es passt zu ihm, dass er dich bei sich behalten will, damit du dich im Alter um ihn kümmerst.“ Er schnaubte und legte den Brief beiseite. „Ich habe dich mit deinen Schwestern beobachtet, Fräulein. Du kümmerst dich ausgezeichnet um sie, nicht wahr?“
    Prudence blinzelte angesichts des ungewohnten Lobes überrascht. Sie konnte sich nicht erinnern, wann irgendjemand schon etwas so Nettes zu ihr gesagt hatte.
    Großonkel Oswald nickte bekräftigend. „Ja, du bist ein gutes, liebes Mädchen, Prudence Merridew, und - verflixt noch einmal! - du sollst deine Chance haben! Du siehst vielleicht nicht so hinreißend aus wie deine Schwestern, aber ich bin überzeugt, dass wir dich gut unter die Haube bringen. Es gibt genug vernünftige Männer, die mehr bei einer Frau suchen als Schönheit. Wir werden einen Ehemann für dich finden, kleines Fräulein, mach dir keine Sorgen! Du wirst dein Leben nicht verschwenden, dich für andere aufzureiben und selbstsüchtige alte Männer zu pflegen.“
    „Oh, aber sie hat scho..begann Charity, verstummte aber unter Prudences mahnendem Blick.
    „Das ist in Ordnung so, Großonkel Oswald“, versicherte ihm Prudence hastig. „Bitte mach dir meinetwegen keine Gedanken. Ich bin glücklich, so wie es ist. Ich freue mich schon darauf, die Anstandsdame meiner Schwestern zu sein und mit ihnen überallhin zu gehen. Es wird solchen Spaß machen.“
    Großonkel Oswald lächelte sanft und mitleidig. „Du liebes, edelmütiges Geschöpf. Dir mag die Schönheit deiner Schwestern fehlen, aber du hast ein wunderschönes Wesen!“
    Prudence biss die Zähne zusammen und zwang sich, zulächeln. Seine nächste Äußerung wischte jedoch das Lächeln von ihrem Gesicht.
    „Ich werde dich zuerst herausbringen, ohne deine Schwestern. Wenn die Leute erst einmal diese Schar von Schönheiten gesehen haben, hast du keine Chance mehr.“ Er nickte und köpfte schwungvoll sein gekochtes Ei. „Sobald du dann sicher unter der Haube bist, können wir diese Diamanten auf die gute Gesellschaft loslassen, um aller Welt den Kopf zu verdrehen.“ Er hatte alle am Tisch der Reihe nach angestrahlt, und ehe Prudence etwas eingefallen war, um ihn umzustimmen, war die Kutsche gekommen, um sie zum Einkaufen zu fahren.
    Aber jetzt, nach mehr als drei Wochen in London, war es klar, dass Großonkel Oswald meinte, was er gesagt hatte. Er erlaubte Charity, Hope oder Faith nicht, in die Gesellschaft eingeführt zu werden, bis Prudence verheiratet war! Und nichts, was Prudence sagte oder tat, konnte ihn von seinem Vorhaben abbringen.
    „Es tut mir leid“, erklärte sie ihren Schwestern in verzweifeltem Ton an diesem Abend im Salon im ersten Stock, „obwohl Großonkel Oswald so überaus großzügig und freundlich ist, kann er auf seine Art und Weise genauso unzugänglich Vernunftgründen gegenüber sein wie Großvater.“
    „Du musst ihm von Phillip erzählen“, erwiderte Hope. „Es ist die einzige Möglichkeit. Wenn er erst einmal begriffen hat, dass du bereits verlobt bist, gibt es keinen Grund mehr, uns andere wegzusperren.“
    „Ich kann ihm nicht von Phillip erzählen“, wandte Prudence müde ein. „Ich habe Phillip versprochen, dass ich nichts verrate, bis er es mir gestattet, und du weißt doch, dass ich meine Versprechen nicht breche.“
    „Könnten wir Großonkel Oswald das mit Phillip nicht erklären?“, erkundigte sich Faith.
    Prudence biss sich auf die Lippe. „Das ist mir zu riskant. Er widersetzt sich Großvaters Anweisungen sicher in unwichtigeren Dingen wie Tanzen und Gesellschaften, aber Heirat ist etwas völlig anderes. Außerdem würde er Phillip vermutlich nicht als passenden Ehekandidaten ansehen - er ist ein jüngerer Sohn aus einer unbedeutenden Familie ohne Vermögen!“ Sie seufzte. „Und da die Otterburys so nahe bei Dereham Court leben, könnte er sich in der Sache an Großvater wenden ..." Sie schüttelte den Kopf. „Dann würden wir ernsthaft in Schwierigkeiten stecken. Und uns bei sich Zuflucht gewähren kann er vermutlich auch nicht, denn Großvater würde dann seine finanzielle Unterstützung für ihn einstellen - ihr wisst doch, wie er ständig über seine Extravaganz klagt.“
    „Ich liebe Großonkel Oswalds Extravaganz!“, rief Hope und drehte sich

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