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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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lang könnte sie es sein. Auf körperliche Annäherungsversuche würde er verzichten, dafür stand viel zu viel auf dem Spiel. Jax hatte große Pläne. Doch als ihr Haar im Licht der Unterbauleuchten wie gesponnenes Gold glänzte und sich ihre Brüste bei jedem Schritt deutlich unter dem Satin abzeichneten, wünschte er einen Moment lang, es ginge nicht um so viel.
    „Sie waren noch nie bei Seaborn’s“, stellte Ruby gerade fest. Ihre direkte Art gefiel ihm.
    „Stimmt. Hätten Sie sich an mich erinnert?“, fragte er neckend.
    „Ich erinnere mich an alle unsere Kunden.“
    „Das kann ich kaum glauben.“
    Ruby lachte leise und hob geschlagen die Hände. „Also gut, das war geschwindelt. Aber ich erinnere mich an sämtliche Schmuckstücke, die ich entworfen habe. Und an die Kunden, die sie gekauft haben.“
    „Sehr beeindruckend.“
    Ebenso wie der große, lang gestreckte Ausstellungsraum, durch den sie ihn führte, mit auf Hochglanz polierten Dielen, elfenbeinfarbenen Wänden und Lampen, die so platziert waren, dass sie die ausgestellten Stücke perfekt ins Licht setzten.
    Es waren ausschließlich Einzelstücke, aus Edelsteinen aller Formen und Größen gefertigt. Sie lagen in mit Alarmanlagen ausgestatteten Vitrinen. Jax war schon seit einigen Jahren im Edelsteinhandel tätig, hatte sich jedoch nie für die Steine selbst interessiert. Für ihn ging es um die Summen, die unterm Strich herauskamen, und nicht um die glitzernden Schmuckstücke.
    „Wie finden Sie meine Arbeit?“
    Ruby Seaborn hatte also bemerkt, dass er sich die Stücke ansah. Sie war nicht nur attraktiv und direkt, sondern auch aufmerksam und aufgeweckt.
    „Nicht schlecht, wenn man so etwas mag.“
    Übertrieben dramatisch presste sie sich die Hand aufs Herz. „Nicht schlecht?“ Als sie heftig mit dem Finger auf ihn wies, hätte er ihre Hand am liebsten gepackt und geküsst.
    „Wissen Sie, wie lange ich für ein solches Stück brauche?“
    „Nein, aber Sie werden es mir sicher gleich verraten.“
    Ihr Blick verriet deutlich, dass sie ihn für einen Banausen hielt. Sie wies auf die nächste Vitrine. Darin lag eine schlichte goldene Halskette, die durch meisterhaft geschliffene Smaragde zu etwas ganz Besonderem wurde.
    „Ich entwerfe nicht nur den Schmuck, sondern bearbeite auch die Edelsteine selbst. Die Smaragde zu schleifen und zu polieren, hat mich einen ganzen Monat gekostet. Zwei weitere Monate habe ich gebraucht, um die Fassung und die Knebelschließe hinzubekommen – und dieses Teil, mit dem der Anhänger an der Kette befestigt wird.“
    Als Jax fragend die Augenbrauen hob, erklärte sie: „Bei einer Knebelschließe wird der kleine Metallstab durch den Ring geführt, um die beiden Enden der Kette miteinander zu verbinden.“
    „Wirklich faszinierend.“
    Offenbar glaubte sie, er mache sich über sie lustig, doch das war nicht der Fall. Im Gegenteil, ihre begeisterte Schilderung fachte sein Interesse noch stärker an. Unwillkürlich fragte er sich, wie leidenschaftlich sie wohl in anderen Bereichen sein konnte …
    Als sie ihn mit einer Geste aufforderte, näher zu kommen, tat er das nur zu gern. „Sehen Sie, dass alle Smaragde in einer Zargenfassung sitzen? Das ist mein besonderes Markenzeichen.“
    „Wunderschön“, sagte Jax, doch er sah nicht die Kette an.
    Auch Ruby bemerkte das. Ihre Wangen röteten sich leicht, dann richtete sie sich auf und wich zurück.
    Bevor er sein Handeln überdenken konnte – was er im Geschäftsleben grundsätzlich nie tat –, hielt Jax sie am Arm fest. „Sie sind plötzlich so schüchtern. Warum können Sie denn keine Komplimente annehmen?“
    In Rubys Augen flackerte ein Ausdruck auf, der fast wie Schmerz wirkte. Schnell blinzelte sie, dann funkelten ihre Augen wieder stärker als die Smaragde in der Vitrine.
    „Es war ein sehr langer Tag, und ich falle fast um vor Müdigkeit.“
    In Jax regte sich Mitgefühl. Höflicherweise hätte er jetzt gehen und ein anderes Mal wiederkommen sollen, wenn Sapphire Seaborn da wäre und er seinen subtilen Angriff starten könnte. Doch hätte er Skrupel gehabt, wäre er niemals so weit gekommen. Und er hatte eine Botschaft zu überbringen, die diese schöne Blondine ihrer Schwester zudem viel besser übermitteln könnte als er selbst.
    „Möchten Sie, dass ich gehe?“
    Sie drehte ihr Armband hin und her. „Ja und Nein.“ Mit einem langen Seufzer sah sie ihm ins Gesicht. „Ja, mir wäre es sehr lieb, wenn Sie gehen. Dann könnte ich endlich raus

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