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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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noch wütender machen, was ihm offensichtlich auch gelang.
    „Ihre Diamantenmine unterbietet unsere“, sagte sie vorwurfsvoll. „Sie verkaufen Edelsteine zu Schleuderpreisen. Da können wir nicht mithalten: Wir sind eine kleine Mine, die ein Familienunternehmen beliefert. Sie dagegen versorgen die riesigen Juweliersketten, die weniger hochwertigen Schmuck verkaufen und die trotz der schlechteren Qualität mit ihren niedrigen Preisen mehr Kunden anziehen. Sie vernichten unser Unternehmen.“
    Jax zuckte nicht einmal mit der Wimper. Er hatte sich schon lange abgewöhnt, darauf zu reagieren, wenn man an sein Mitgefühl appellierte.
    „Nehmen Sie es nicht persönlich, aber eigentlich bin ich hier, um mit Ihrer Schwester über ein geschäftliches Angebot zu sprechen.“
    Als Ruby den Kopf schüttelte, glitt ihr das blonde Haar über die Schultern wie goldene Wellen. „Sie hat kein Interesse.“
    „Sie weiß doch noch gar nicht, worum es geht!“
    „Die nächsten Monate trage ich die Verantwortung, also müssen Sie mit mir über Ihr Angebot sprechen.“
    „Sie?“ Sein höhnischer Ton schien ihr nicht zu gefallen. Aber glaubte sie wirklich, er würde mit einer jungen Künstlerin Geschäfte machen, wenn auch einer außerordentlich begabten?
    „Sapphire hat vom Arzt drei Monate Schonung verordnet bekommen, und ich vertrete sie.“
    Jax blieben aber nur einige Wochen, um die Übernahme abzuschließen, denn danach würden die Zahlen von Seaborn’s noch stärker einbrechen und die Übernahme würde nicht mehr lohnen. Dieses Geschäft war enorm wichtig für ihn. Nachdem er Seaborn’s geschluckt hätte, wäre die Vorherrschaft der Maroney Mine an der gesamten Westküste unumkehrbar – und es würde wesentlich einfacher, auch im Osten einen Fuß in die Tür zu bekommen.
    Jax war nur nach Melbourne zurückgekommen, um der Maroney Mine zum absoluten Durchbruch und zu weltweitem Erfolg zu verhelfen. Und davon würde ihn nichts und niemand abhalten. Er musste es einfach tun – auch um zu beweisen, dass er ganz anders war als sein Vater.
    „Wenn das so ist, dann nennen Sie mir bitte Ihren Preis.“
    „Welchen Preis?“, fragte Ruby überrascht.
    „Den für die Seaborn Mine.“
    Sie lachte, doch es klang nicht amüsiert. „Träumen Sie weiter.“
    Er neigte sich vor und stützte die Ellenbogen auf die Knie. „ Sie träumen, wenn Sie glauben, Sie hätten die Voraussetzungen, um das zu erreichen, was Ihre Schwester erreicht hat: aus Seaborn’s ein erfolgreiches Unternehmen zu machen.“
    Jax konnte gerade noch einem gut gezielten Buch ausweichen.
    Ruby war kein bisschen gewalttätig – zumindest normalerweise . Doch gerade hatte sie mit einem Thriller auf Jax Maroneys Kopf gezielt – und leider nicht getroffen.
    „Sie haben ein ganz schön hitziges Temperament“, stellte er fest, hob das Buch auf und las betont langsam den Klappentext, damit sie sich wieder beruhigen konnte.
    Leider funktionierte das nicht. Ruby presste sich die Handflächen gegen die vor Ärger geröteten Wangen und atmete tief durch. Dann sagte sie: „Und Sie haben eine ganz schön blühende Fantasie.“ Sie ließ die Hände sinken und verschränkte sie in ihrem Schoß. „Sie wollen Seaborn’s die Mine abkaufen? Das soll wohl ein Witz sein!“
    Er stand so schnell auf, dass sie zusammenzuckte. „Ich mache keine Witze, und ich habe auch keine Zeit für irgendwelche Spielchen.“ Er ging um den antiken Couchtisch herum und baute sich drohend vor ihr auf. Doch mit plumpen Einschüchterungsversuchen würde er bei ihr nicht weit kommen.
    Auch Ruby sprang auf. Doch leider war sie mit ihren einen Meter siebzig deutlich kleiner als er.
    „Wenn Sie so klug sind wie Ihre Schwester, dann begreifen Sie, dass Seaborn’s in einem, höchstens zwei Monaten pleitegehen wird.“ Er lächelte süffisant – wie ein Krokodil, das mit seiner wehrlosen Beute spielte. „Ich biete Ihnen eine einträgliche Lösung an. Sie können weiter Ihren geliebten Schmuck herstellen. Anders wird nur sein, dass ich Sie besitze.“
    Am liebsten hätte Ruby ihm eine Ohrfeige gegeben, als er sich feixend korrigierte: „… dass ich Ihre Mine besitze.“
    „Das wird erst passieren, wenn die Hölle zufriert“, erwiderte sie.

2. KAPITEL
    Nachdem Jax gegangen war, lief Ruby zehn Minuten im Ausstellungsraum hin und her, um sich zu beruhigen. Eigentlich neigte sie weder zu Wutanfällen noch zu theatralischem Verhalten, doch in der vergangenen halben Stunde hätte sie sich fast

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