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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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entnehmen, doch das schien auch seine Absicht zu sein.
    Wimarc bemühte sich, so freundlich wie üblich dreinzuschauen, doch ein Funkeln in seinen Augen verriet ihr, dass er seiner Ehefrau nicht verziehen hatte.
    Sie war nicht die Einzige, der das auffiel, denn Roslynn schnappte erschrocken nach Luft und versteifte sich am ganzen Körper, sodass Lizette bereits fürchtete, die junge Frau würde wieder in Tränen ausbrechen oder sie könnte sich gar bei ihrem Gatten entschuldigen.
    Doch das geschah nicht. Stattdessen baute sie sich vor Wimarcs Tafel auf, straffte die Schultern und sagte dann mit nur ganz schwach zitternder Stimme: „Ich werde in Lord Bernards Haushalt zurückkehren, Wimarc. Und versuch nicht, mich daran zu hindern.“
    Wimarc blickte kurz zu Lizette, da er zweifellos dachte, dass sie seine Frau zu diesem Entschluss angestiftet hatte. „Du kannst tun, was du willst“, erwiderte er, als sei es für ihn das Belangloseste auf der Welt.
    „Das werde ich auch!“, rief sie entschlossen und wandte sich so abrupt um, dass der Rock um ihre Knöchel wirbelte. Stolz erhobenen Hauptes verließ sie dann den Saal, während Lizette an der Tafel zurückblieb.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie Ellies zufriedenes Grinsen. Jetzt war Wimarc für das Dienstmädchen frei, überlegte Lizette. Allerdings zweifelte sie nicht daran, dass die junge Frau eines Tages ebenfalls froh sein würde, ihm zu entrinnen.
    Finn erhob sich von seinem Stuhl. „Wenn Ihr mich entschuldigen würdet, Mylord. Ich glaube, ich sollte mit meiner Frau reden.“
    Sie erinnerte sich daran, dass sie wegen seines arroganten Auftretens in der letzten Nacht wütend auf ihn sein sollte. „Kann das nicht warten, bis ich gegessen habe?“
    „Nein, das kann es nicht“, entgegnete er schroff, umrundete die Tafel und griff nach Lizettes Arm.
    Während er sie hinter sich her in Richtung Treppe zog, nahm sie sich rasch einen kleinen Laib Braunbrot von einem der Tische, was Ellie zu einem amüsierten Kichern veranlasste. Als Finn ihr daraufhin einen wütenden Blick zuwarf, verstummte die Dienerin sofort.
    Als sie das Schlafgemach erreicht hatten, trafen sie auf Greseld, die soeben das Bett machte.
    „Raus!“, herrschte Finn sie an, woraufhin die alte Frau schnaubend den Raum verließ.
    Finn schloss die Tür hinter ihr und drehte sich zu Lizette um, damit er sie in die Arme nehmen konnte. „O Gott, das Ganze ist ja eine einzige Katastrophe. Ich hätte dir niemals gestatten dürfen, dass du mitkommst.“
    „Du hast gar nichts gestattet “, meinte sie. Für den Augenblick waren alle Ängste vergessen. „Ich kam mit, weil ich es wollte. Und wenn ich es nicht getan hätte, wäre ich nicht mit dir zusammen gewesen.“
    Er strich mit seiner großen Hand über ihre Wange. „Wenn du solche Dinge sagst, dann bereue ich es wiederum nicht.“
    „Letzte Nacht habe ich es nicht gewagt, die Briefe hervorzuholen“, erzählte sie ihm, machte einen Schritt nach hinten, holte die Pergamente aus ihrem Mieder und schob sie in ihren Ärmel. „Ich fürchtete, Roslynn könnte dann aufwachen, und ich hätte nicht gewusst, wie ich erklären sollte, warum ich irgendwelche Dokumente mit mir herumtrage.“
    „Das muss sehr unbequem gewesen sein.“ Er schüttelte den Kopf. „Du Ärmste.“
    „Roslynn hat einen schrecklichen Fehler gemacht“, fuhr Lizette fort.
    „Dieser Mann ist ein bösartiges Scheusal“, stimmte Finn ihr zu. „Letzte Nacht, nachdem ihr gegangen wart, da schlug er vor, dass wir uns doch mit Ellie vergnügen könnten.“
    „Was? Ihr beide?“
    „Ja. Ich sagte, sie könnte wohl etwas dagegen einzuwenden haben, und er entgegnete: ‚Na und?‘“ Finn verzog verächtlich den Mund. „Ich glaube, sie ist nicht die Erste, die er gegen ihren Willen genommen und dazu gezwungen hat, alles zu tun, was er von ihr verlangt. Ich sagte ihm, ich sei nur in der Laune zu trinken, woraufhin er sich allein auf die Suche nach Ellie machte.“
    „Hoffen wir, dass diese Briefe und seine Bemühungen, mich zu entführen, ihm das Genick brechen werden.“
    „Dafür können wir nur beten.“
    Sie lehnte sich nachdenklich gegen den Tisch, und ihre Ängste regten sich wieder. „Oh, Finn, wir müssen so bald wie möglich von hier verschwinden!“
    Seufzend fuhr er sich durchs Haar. „Wir wären schon längst weg, hätte ich nicht …“
    „Du hast das Richtige getan“, unterbrach sie ihn und legte einen Finger auf seine Lippen. „Wimarc hätte sie sonst womöglich

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