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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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Blick warf sie die schiefe Tür hinter sich zu.
    „Verdammte Frauen“, murmelte Finn und steckte sein Schwert weg, obwohl er viel lieber Wimarc dafür zur Rechenschaft gezogen hätte, dass der seine Frau schlug, den König stürzen wollte und ihnen einen Strich durch ihren Plan gemacht hatte. „Ich bitte um Verzeihung, Mylord, dass ich in Euer Schlafgemach geplatzt bin und dabei auch noch die Tür beschädigt habe. Ich fürchtete, ein Attentäter könnte sich Euch genähert haben. Hätte ich gewusst, dass Ihr lediglich Eure Frau züchtigt, wäre ich natürlich nicht hereingekommen.“
    „Eure Ehefrau hat eine genauso freche Zunge wie Roslynn“, merkte Wimarc an, trat zum Tisch nahe dem Bett und schenkte aus einer silbernen Karaffe Wein in zwei Kelche ein.
    Finn schaute sich in Wimarcs Schlafzimmer um, das so luxuriös eingerichtet war wie kaum ein anderes und den Vergleich mit dem des Königs nicht zu scheuen brauchte.
    Wimarc reichte ihm einen der mit Edelsteinen besetzten Kelche und ließ sich auf einem eleganten Ebenholzstuhl nieder. „Ein Attentäter, dachtet Ihr?“, fragte er und bedeutete Finn, auf dem Stuhl ihm gegenüber Platz zu nehmen.
    „Ja“, bestätigte Finn. „John ist ein Mann, der zu solchen Listen greifen würde.“
    „In der Tat“, erwiderte Wimarc. „Ich danke Euch für Eure Sorge um mein Wohl.“
    „Männer wie wir, die finden, dass John ein törichter Störenfried ist, müssen sich gegenseitig beschützen, bis ein neuer, besserer König auf dem Thron sitzt.“
    „Dann seid Ihr auch der Meinung, dass England einen neuen König benötigt?“, entgegnete Wimarc und musterte Finn eindringlich.
    „Das ist meine Meinung, und es sollte so bald wie möglich geschehen. Ich war mir nicht sicher, wie Ihr darüber denkt, aber jetzt glaube ich, uns eint der Wunsch nach einem neuen Herrscher.“
    „Und nach besseren Ehefrauen“, fügte Wimarc mit einem listigen Lächeln hinzu.
    „Zumindest nach solchen, die gehorsamer sind und sich nicht überall einmischen“, stimmte Finn ihm lachend zu.
    „Es ist zu schade, dass John von so gehorsamen und loyalen Männern umgeben ist“, redete Wimarc weiter. „Sonst würden mehr Menschen von seiner Habgier und seinen Exzessen erfahren und seinen Sturz befürworten.“
    „Pembroke und die de Boisbastons werden sich niemals von ihm abwenden.“
    Wimarc spielte mit seinem Rubinring und betrachtete aufmerksam seinen Gast, wobei seine Augen Finn an eine Echse erinnerten. „Dann müssen wir sie entweder aus dem Weg räumen oder auf unsere Seite holen, freiwillig oder gegen ihren Willen. Den de Boisbastons sind ihre Familien sehr wichtig. Nähme man ein Mitglied ihrer Familie als Geisel, dann würden sie sofort umschwenken. Ich dachte, mir würde sich eine solche Gelegenheit bieten, doch bedauerlicherweise ist mir Lady Elizabeth entwischt.“
    Sie hatten zwar vermutet, dass Wimarc genau das vorgehabt hatte, doch die Bestätigung dafür aus seinem Mund zu hören, noch dazu in einem so kaltblütigen Tonfall, das weckte in Finn das Bedürfnis, sein Schwert zu ziehen und es diesem Mann in den Leib zu treiben.
    Dringender denn je musste er Lizette von hier wegbringen, bevor ihr Schwindel aufgedeckt wurde – oder bevor Wimarc feststellte, dass einige seiner Briefe fehlten. Mit Ryder oder notfalls auch ohne ihn. Gott möge verhindern, dass es dazu kam.
    Roslynn saß auf der Bettkante und schluchzte leise. Lizette hatte neben der jungen Frau Platz genommen, streichelte über ihr Haar und redete beruhigend auf sie ein, während die Pergamentrollen unter ihrem Mieder in die Haut einschnitten. Ein Stich ging ihr durchs Herz, wenn sie daran dachte, dass sie die Gelegenheit versäumt hatten, Ryder zu befreien und aus der Burg zu fliehen.
    Dennoch machte sie Finn keinen Vorwurf, dass er zu Roslynns Rettung geeilt war. Hätte er es nicht getan, dann wäre er nicht der edle Mann gewesen, für den sie ihn hielt. Und sie hätten womöglich die Schuld an Roslynns Tod auf sich geladen.
    Ihre eigene Selbstsucht hatte schon genug Tod und Verderben gebracht.
    Irgendwie würde es ihnen gelingen müssen, noch einen weiteren Tag auf der Burg als Gilbert und Helewyse zu verbringen, vorausgesetzt, Wimarc bemerkte nicht das Fehlen seiner Briefe. Doch je länger sie blieben, umso gefährlicher wurde es für sie und umso wahrscheinlicher verhungerte Ryder, bevor sie ihn aus dem Verlies retten konnten.
    „Ich bin so froh, dass Ihr hier seid“, sagte Roslynn schniefend.„Ich glaubte,

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