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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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Wimarc hätte mich umgebracht, wenn Ihr nicht erschienen wärt.“
    Das konnte sich Lizette gut vorstellen. Eigentlich sollte die Ehe dazu dienen, eine Frau zu schützen, doch dem eigenen Gatten war sie schutzlos ausgeliefert, wie Lizette oft genug miterlebt hatte. Ihre eigene Mutter war von ihrem Ehemann beschimpft und geschlagen worden, weil sie ihm nur Töchter gebar. Als hätte sie nicht stundenlang auf dem Boden gekniet und für einen Sohn gebetet, als hätte sie im Umkreis von fünfzig Meilen nicht jeden Wundheiler, jeden Seher und sogar alle Alchimisten aufgesucht. Als hätte sie nicht mit jeder Geburt und Fehlgeburt weiter ihre körperliche Gesundheit ruiniert und fast auch noch den Verstand verloren, nur weil sie ihrem herzlosen, undankbaren Ehemann einen Sohn hatte schenken wollen.
    „Könnt Ihr Euch an irgendjemanden wenden?“, fragte sie Roslynn leise. „Habt Ihr Angehörige oder Freunde, die Euch aufnehmen können?“
    Sie nickte. „Ich könnte zu Lord Bernard zurückkehren. Er ist ein alter Freund meines Vaters. Ihn würde Wimarc nicht beleidigen oder gar bedrohen. Ich hätte sowieso dort bleiben sollen, doch ich dachte … ich hoffte …“
    Der Rest ihres Satzes ging in einem lauten Schluchzer unter. Lizette legte sanft einen Arm um sie und erinnerte sich daran, wie oft Adelaide sie nach dem Tod ihrer Mutter tröstend an sich gedrückt hatte, oder auch in der Zeit davor, wenn Lizette sich über etwas aufgeregt hatte und ihre Mutter zu krank gewesen war, um sich um sie zu kümmern.
    Und dennoch hatte sie jede Aufforderung und jeden Vorschlag von Adelaides Seite wie eine persönliche Beleidigung betrachtet. Was war sie doch für ein undankbarer Mensch gewesen!
    Roslynn schniefte und richtete sich auf, dann strich sie sich ihre zerzausten Locken aus dem Gesicht. „Es tut mir leid, dass Ihr diese demütigende Szene mit ansehen musstet, Helewyse, und ich hoffe, Euer Ehemann wird Euch Euer Verhalten verzeihen.“
    Lizette stand auf, um ein feuchtes Tuch zu holen. „Davon bin ich überzeugt.“ Sie gab Roslynn das Tuch, damit die ihr tränenüberströmtes Gesicht abwischen konnte.
    „Er warf mir vor, ich hätte ihn beim Abendessen durch mein Verhalten gegenüber Eurem Mann beschämt“, erzählte Roslynn. „Er sagte, ich hätte mich wie eine Hure benommen, aber ich versichere Euch, Helewyse, dass ich nicht die Absicht hatte … ich wollte gar nichts … es ist nur so, Euer Gilbert ist ein so netter Mensch …“
    Wieder brach sie in Tränen aus, und Lizette lächelte sie aufmunternd an. „Es ist alles in Ordnung, Roslynn. Ich kann das nachvollziehen. Mein Ehemann ist sehr geistreich und charmant, und als Herrin der Burg solltet Ihr gegenüber Euren Gästen auch aufmerksam sein.“
    Ihre freundlichen Worte ließen Roslynn nur noch heftiger weinen. Lizette wusste sich keinen Rat mehr und versuchte es mit besänftigenden Lauten, mit denen man für gewöhnlich ein schreiendes Kleinkind beruhigte. Wäre Adelaide doch bloß hier. Sie hätte genau gewusst, was sie sagen sollte.
    Schließlich wurde Roslynn ruhiger, fuhr sich mit dem Handrücken über die Wangen und blickte Lizette mit geröteten Augen an. „Ich dachte, ich liebe Wimarc. Jetzt ist mir klar, dass es nur Verlangen nach ihm war, weil er gut aussieht, reich und so wortgewandt ist.“
    Sie stand auf und trat zum Fenster, um den Mond anzuschauen. „Wie dumm bin ich doch gewesen! Und meinen Vater habe ich angefleht, dieser Heirat zuzustimmen.“ Sie drehte sich um und lehnte sich gegen die Wand. „In unserer Hochzeitsnacht habe ich begriffen, dass es ein Irrglaube gewesen war, Wimarc empfinde etwas für mich.“ Sie wurde so leise, dass sie kaum noch zu verstehen war. „Er war so … so grob.“
    „Wenn Ihr wieder bei Lord Bernard seid, könntet Ihr doch Eurem Vater schreiben, was geschehen ist. Es wird einen Weg geben, die Ehe für ungültig erklären zu lassen“, schlug Lizette ihr vor. „Ich habe davon gehört, dass so etwas möglich ist.“
    Doch Roslynn schüttelte den Kopf. „Von ihm kann ich keine Hilfe erwarten. Er war von Anfang an gegen die Heirat, doch ich habe meinen Willen durchgesetzt.“
    Während Roslynn abermals die Tränen kamen, geriet Lizette darüber ins Grübeln, wie stur sie selber sein konnte, wenn sie irgendetwas unbedingt wollte.
    „Vielleicht wird Wimarc es ja noch bereuen, dass er mich geschlagen hat“, überlegte Roslynn laut und lächelte flüchtig.
    Das bezweifelte Lizette sehr stark. „Damit würde ich an

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