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Ein Kuss vor Mitternacht

Ein Kuss vor Mitternacht

Titel: Ein Kuss vor Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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herein, um zu schauen, ob Constance mit ihrer Morgentoilette fertig und bereit war, sich von ihr frisieren zu lassen.
    „Oh, Sie reiten aus, Miss?“, fragte sie, trat näher und nahm Constance Jackett und Rock ab. „Ich bügle es rasch auf, während Sie frühstücken.“
    „Ich … ich bin noch nicht sicher, ob ich ausreite“, erklärte Constance ausweichend.
    „Einerlei. Jedenfalls lege ich es für Sie bereit. Und welche Frisur wünschen Sie heute? Wenn Sie ausreiten, schlage ich einen schlichten Nackenknoten vor.“
    Constance nickte und überließ sich Maisies geschickten Händen.
    Als sie kurze Zeit später nach unten ging und den Frühstücksraum betrat, saßen mehr Gäste als sonst an der langen Tafel. Dominic hatte seinen Platz am entfernten Ende des großen Tischs neben seinem Vater eingenommen. Ihm gegenüber saßen Lady Rutherford und ihre Tochter. Dominic schien in ein Gespräch mit Mrs. Kenwick und ihrem Sohn Parke vertieft zu sein, die zwischen ihm und Francesca saßen. Constance warf Dominic einen flüchtigen Blick zu und senkte rasch die Augen, da die Rutherfords sie argwöhnisch musterten.
    Neben den Rutherfords saßen die drei Nortons und Lady Calandra, die Schwester des Dukes. Während Constance auf dem leeren Stuhl neben Francesca Platz nahm, wandte Calandra sich mit einem liebenswürdigen Lächeln an sie.
    „Guten Morgen“, grüßte sie. „Rochford ließ sich gestern Nacht doch noch erweichen und willigte ein, dass ich hier übernachte. Er musste natürlich noch mitten in der Nacht nach Hause fahren.“ Sie verdrehte die Augen. „Anscheinend können die Geschäftsbücher und der Verwalter keinen Tag warten.“
    „Wie schön, dass Sie bleiben konnten“, antwortete Constance, die das fröhliche junge Mädchen ins Herz geschlossen hatte, aufrichtig erfreut.
    „Ja, ich freue mich auch“, stimmte Elinor Norton begeistert zu. „Je größer die Gruppe, desto lustiger der Ausflug.“
    „Ausflug?“, fragte Constance.
    „Wussten Sie das nicht? Lord Leighton will uns am Nachmittag das Gut und die Umgebung zeigen“, verkündete ihre Schwester Lydia.
    „Das wird sicher eine lustige Landpartie“, pflichtete ihr Bruder Philip bei.
    Zum ersten Mal sah Constance direkt zu Dominic, der sich ein wenig verlegen an sie wandte: „Miss Woodley, Sie haben bereits zugestimmt und dürfen es sich jetzt nicht anders überlegen.“
    „Als wir hörten, dass Lord Leighton eine Besichtigungstour plant, haben wir uns sogleich begeistert angeschlossen“, erklärte Elinor heiter.
    Constance blickte in Muriels Richtung, die sie blasiert ansah. Es konnte kaum einen Zweifel daran geben, wer die Kunde verbreitet hatte, Dominic plane eine „Besichtigungstour“ durch die Ländereien.
    „Zweifellos sind auch Sie mit von der Partie, Miss Rutherford“, sagte Constance mit einem liebenswürdigen Lächeln, ohne sich ihre Enttäuschung anmerken zu lassen.
    „Selbstverständlich“, antwortete Muriel und lächelte ebenfalls. „Dieses Vergnügen würde ich mir um nichts in der Welt entgehen lassen.“ Sie schob ihren Stuhl zurück und erhob sich. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen, Lord Selbrooke, ich habe noch etwas zu erledigen.“
    „Aber selbstverständlich, meine Liebe.“ Der Earl nickte milde lächelnd und widmete sich wieder seinem Gesprächspartner.
    Offenbar hatte Muriel gelauscht, als Dominic Constance zu dem Reitausflug eingeladen hatte, und alles darangesetzt, ihnen den Spaß zu verderben. Dominics versteinerte Miene verriet Constance allerdings auch, dass Muriel sich damit keinen Gefallen erwiesen hatte. Mochte sie ihn auch überlistet haben, beliebter hatte sie sich damit bei ihm bestimmt nicht gemacht.
    Es war ohnehin besser, wenn sie den Reitausflug in Begleitung anderer unternahmen, tröstete Constance sich. Dadurch konnte sie sich unbeschwert Dominics Gesellschaft erfreuen, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wie sie ihr Verlangen nach ihm beherrschen sollte, das sie jedes Mal zu überwältigen drohte, wenn sie allein mit ihm war. So war es wesentlich besser. Wirklich.
    „Kommen Sie mit uns, Francesca?“, fragte Constance.
    Francesca schüttelte den Kopf. „Nein. Ich fühle mich noch nicht ganz auf der Höhe und bleibe lieber bei Mama und den anderen Damen.“
    Cousine Margaret beeilte sich zu versichern, wie gerne sie an dem Ausflug teilnahm, ebenso Lord Dunborough, Mr. Willoughby und die anderen jungen Herren. Schließlich wollten alle mit von der Partie sein, nur die

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