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Ein Leben unter Toten

Ein Leben unter Toten

Titel: Ein Leben unter Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Menschen erfaßt hielt. Es war alles so eingetroffen, wie sie es sich vorgestellt hatte. So genau wollte sie es haben, und sie stand hinter dem Rollstuhl wie eine Königin.
    Das war ihr Auftritt!
    »Hört mich an!« rief sie, »schaut her! Ihr alle wolltet ihn doch sehen. Nun, hier ist er - Doc Rawson, auch der große Vater genannt, der es verstanden hat, mehr als drei Menschenleben zu existieren, weil er an den Teufel glaubte und auch an die Welt der Dämonen. Er hat seine Jugend behalten und ging auch auf den Preis ein, den die andere Seite dafür forderte. Er wurde zu einem Ghoul. Wißt ihr überhaupt, was das ist, ein Ghoul?«
    Die Frau ließ das Echo der Worte ausschwingen, denn sie wartete auf die Antwort. Niemand sagte etwas. Blanche Everett lachte grell.
    »Das habe ich mir schon gedacht. Ihr wißt es nicht. Ihr wißt gar nicht, obwohl ihr im Dunstkreis der Hölle existiert habt. Ein Ghoul ist…«
    Endlich hatte sich Lady Sarah wieder gefangen. Sie unterbrach die Frau.
    »Das brauchen Sie nicht zu erklären!« rief sie laut, »keiner will wissen, was ein Ghoul ist!«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Ich weiß es!« erklärte Lady Sarah, »und das reicht.«
    Blanche Everett nickte. »Ich kann mir gut vorstellen, daß Sie es wissen. Umsonst sind Sie schließlich nicht zu uns gekommen, und einen Platz im Heim wollten Sie auch nicht.«
    »Das stimmt.«
    Blanche Everett konnte ein meckerndes Gelächter nicht unterdrücken.
    »Dafür bekommen Sie einen Platz auf dem Friedhof. Wir vergraben das, was der Ghoul noch von Ihnen übrigläßt.«
    Es waren harte Worte.
    Sie hafen die Horror-Oma auch. In ihrem Gesicht zuckte es, während sie durch die Nase einatmete. Aber so leicht gab sie nicht auf. Sie überwand den Schrecken und ging sogar noch einen Schritt vor.
    »Glauben Sie nur nicht, daß Sie gewonnen haben, Blanche Everett. Auch ich halte noch Trümpfe in der Hinterhand.«
    Damit wollte Lady Sarah herausfinden, ob die Frau etwas von John Sinclair wußte. Sie hatte richtig kalkuliert. Die Everett ging auf ihre Worte ein.
    »Denken Sie an den Typen, der meinen Freunden und mir im Keller des Hauses über den Weg gelaufen ist? Ein blondhaariger Mann, nicht wahr?« Sie bog sich vor Lachen. »Ja, den kenne ich, aber ich frage Sie, wie lange es ein Mensch in einem geschlossenen Sarg aushalten kann? Los, geben Sie mir eine Antwort!«
    Die Horror-Oma schluckte. Sie wurde ebenso bleich wie die eingeweihte Carola Finley. Deshalb also hatte sich John Sinclair nicht blicken lassen. Er war tatsächlich in die Falle der Gegner gelaufen und hatte sich von ihnen einfangen lassen. Jetzt lag er in einem Sarg und war vielleicht schon erstickt.
    Eine grauenhafte Vision, wobei sich Lady Sarah große Vorwürfe machte, denn sie war es schließlich gewesen, die den Geisterjäger in dieses Heim gelockt hatte.
    »Das House of Silence macht seinem Namen wieder alle Ehre«, rief Blanche Everett spöttisch. »Für John Sinclair wird es die absolute Ruhe werden, die ewige.«
    »Ich glaube Ihnen nicht!« Lady Sarah sagte diese Worte gegen ihre Überzeugung.
    »Dann liefere ich Ihnen den Beweis«, erwiderte die Everett und griff in die Tasche ihres Kleides. Sie holte etwas Schwarzes hervor, hielt es hoch, und ein jeder konnte die Pistole sehen, deren Lauf aus ihrer Faust schaute. »Erkennst du sie?«
    Lady Sarah gab keine Antwort. Natürlich hatte sie die Pistole erkannt. Es war eine Beretta, und sie gehörte John Sinclair. Freiwillig hatte sich der Geisterjäger die Waffe sicherlich nicht abnehmen lassen. Da mußte man es schon mit Gewalt versucht haben.
    »Beweise mir, daß es die Pistole ist!« sagte die Horror-Oma. Sie wollte es auf die Spitze treiben, und Blanche Everett ging tatsächlich darauf ein.
    »Dann gebt mal acht!« rief sie, brachte ihren Arm in die Höhe und zielte am Kopf des Ghouls vorbei.
    Die Blicke der Frauen waren auf die Mündung gerichtet, und sie sahen das kurze gelbrote Feuer für einen Moment wie ein Wetterleuchten in der Dunkelheit stehen, bevor sie den peitschenden Klang vernehmen und erkennen konnten, was geschehen war.
    Ein Zombie war gehoffen worden.
    Der wuchtige Einschlag hatte die Gestalt umgerissen. Sie war zu Boden gefallen und mit dem Hinterkopf gegen einen Grabstein geschlagen In einer letzten verzweifelten Bewegung hob der Untote noch seinen rechten Arm und versuchte, sich an der Kante des Steins festzuklammern. Die Kraft verließ ihn, denn das geweihte Silber war stärker. Es zerstörte seine untote

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