Ein letztes Mal ... (German Edition)
wenigen Tagen, die er freihatte, auf Reisen war.
Sein Instinkt hatte sich oft genug bei Gericht bestätigt, sodass er keine Sekunde daran zweifelte, in Bezug auf Mariannas Chef recht zu haben.
Sebastian ließ die Hand auf ihrer Schulter, als sie beide den Weg aus dekorativen Trittsteinen entlanggingen, der sich an Blumenbeeten und einem Vogelhäuschen aus Stein vorbei zum Haus schlängelte. „Warum ich hier bin? Ich bin Mariannas Mann.“
„Exmann.“ Ward lehnte in einer selbstherrlichen Art und Weise, die Sebastian absolut gegen den Strich ging, an einer der Verandasäulen. „Ich dachte mir, Marianna könnte nach dem Gerichtstermin ein bisschen Aufmunterung brauchen.“ Er strich über seinen kurzen blonden Bart und sah sie dabei an. „Ich habe einen Tisch in einem Restaurant reserviert. Wenn wir gleich aufbrechen, schaffen wir es noch.“
„Oh.“ Zum ersten Mal, seit sie aus dem Wagen gestiegen waren, wirkte sie nervös. „Vielen Dank …“
Aus dem Haus ertönte Gebell, das immer lauter wurde, bis ein dumpfes Geräusch auf der anderen Seite der Haustür zu hören war. Buddy. Marianna eilte die Stufen hinauf. Und Sebastian wollte nur noch diesen aufdringlichen Kerl loswerden und in ein ganz normales Leben schlüpfen – mit Marianna am Strand spazieren gehen und über das Baby reden, während ihre Hunde durch die Brandung tobten. Und ja, er machte sich etwas vor, denn er hatte jede Menge Akten in seiner Tasche dabei, da er gezwungenermaßen einen halben Tag freigenommen hatte, um das Chaos in seinem Privatleben in den Griff zu bekommen.
Auf der Veranda blieb Sebastian stehen. Er überragte Ward um mindestens fünf Zentimeter. „Sie hat schon zu Abend gegessen.“
Die mit Farnen bepflanzten Hängekörbe schaukelten knarrend im Abendwind hin und her. Ward warf mit kaum verhohlener Verachtung einen Blick auf das angebissene Sandwich in Mariannas Hand. „Das sehe ich.“
Sie legte das Brot auf den Schaukelstuhl und schloss die Haustür auf. Buddy sprang heraus, und sie kniete sich hin, um ihn zu begrüßen. „Hallo, mein Süßer. Hast du mich vermisst? Ich hab dich vermisst – ja, ganz schrecklich.“
Marianna vergötterte diesen Hund, und Sebastian genauso. Plötzlich sah er das Bild eines kleinen Mädchens vor sich, das mit Buddy spielte, und verdammt, diese Vorstellung versetzte seinem Herzen einen Stich.
Er wurde erneut Vater.
Diese Tatsache wurde ihm zum ersten Mal voll bewusst an diesem Tag, an dem sich die Ereignisse überschlagen hatten und er gar nicht zum Nachdenken gekommen war. Sein ganzer beruflicher Ehrgeiz brach sich mit aller Macht Bahn. Er hatte einen Fall zu übernehmen, eine Familie zurückzugewinnen. Zu verlieren kam nicht infrage.
Marianna streichelte und tätschelte den Hund immer wieder, nachdem sie ihre Aktenmappe auf den Fußboden der Eingangshalle geworfen hatte. Dann nahm sie Buddys Leine, die über dem Schaukelstuhl hing.
Sebastian bedachte Ward mit einem skeptischen Blick. „Sieht ganz danach aus, dass sie zu Hause bleiben will. Vielleicht sollten Sie in Ihrem schwarzen Büchlein nachschauen, ob Sie nicht jemand anderen finden, der gegrillten Seeteufel mit Ihnen isst.“
„Hallo.“ Marianna bewegte ihre Hand zwischen die beiden Männer hin und her. Buddy, der bereits angeleint war, sprang Richtung Sebastian. „Ich bin hier und kann für mich selbst sprechen.“
Ward wich dem Hund aus. „Natürlich können Sie das. Sie sind ja wieder Single.“
Lächelnd beugte Sebastian sich zu Buddy herunter, um ihm den Hals zu kraulen, froh darüber, dass er die Begeisterung für den Hund mit Marianna teilte. Aber sosehr sie beide ihre Hunde mochten, wie viel schöner würde es sein, wenn sie ihr Kind zum ersten Mal sahen? Eine Verbindung, die nie aufgelöst werden konnte.
Sebastian sah auf Mariannas Bauch, dann zu Ward hinüber, der damit beschäftigt war, Hundesabber von seinen Prada-Slippern zu wischen. Was würde der Typ zu Mariannas Schwangerschaft sagen?
Sie stieß mit dem Zeigefinger gegen Sebastians Brust. „Denk nicht mal daran, etwas zu sagen.“
„Sollte dein Boss nicht Bescheid wissen?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Wenn ich dazu bereit bin“, zischte sie zurück. „Es wäre klug von dir, dich zu erinnern, dass es in deinem eigenen Interesse ist, bei mir nicht in Ungnade zu fallen.“
Er glaubte nicht einen Moment, dass Marianna das Baby von ihm fernhalten würde, aber er wollte sie beide – Frau und Kind. Deshalb musste er diplomatisch
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