Ein letztes Mal ... (German Edition)
vorgehen.
Ward sah von einem zum anderen, und seine Selbstgefälligkeit geriet erstmals ins Wanken. „Gab es Probleme mit der Scheidung?“
Marianna übergab die Hundeleine Sebastian und wandte sich an Ward. „Die Scheidung ist offiziell.“ Und mit einem Lächeln trat sie näher. „Danke für die Einladung zum Abendessen – das war sehr aufmerksam –, aber wie wär’s, wenn wir das Essen verschieben? Ich bin wirklich müde.“
Die Sorge um ihre Gesundheit mischte sich mit Sebastians Erleichterung darüber, dass Ward hinauskomplimentiert wurde. Als Marianna Ward zu seinem Jaguar begleitete, schlang er sich die Leine um die Hand und erinnerte sich dabei an spätabendliche Spaziergänge am Strand, die zwar schön, aber doch nicht so häufig waren, wenn er jetzt darüber nachdachte.
Sein Arbeitspensum zu bewältigen und gleichzeitig Marianna zurückzugewinnen würde schwierig sein. Aber zumindest beruflich ließen ihn Herausforderungen regelrecht aufblühen. Und wer brauchte schon genügend Schlaf?
Das satte Motorbrummen des wegfahrenden Jaguars lenkte Sebastians Aufmerksamkeit wieder auf den perfekt getrimmten Rasen und Marianna, die den Weg aus dekorativen, von ihr ausgesuchten Trittsteinen entlangkam. Sie hatte ihn um seine Meinung gebeten, aber er überließ solche Dinge ihr. Und sie hatte gut gewählt.
Marianna stützte sich mit der Hand an einer der Säulen ab. „Danke, dass du nichts wegen des Babys gesagt hast. Ich bin noch nicht bereit, es aller Welt mitzuteilen. Ich brauche Zeit, um die Neuigkeit zu verinnerlichen, und die Beruhigung, dass ich die Schwangerschaft zu Ende bringen kann.“
„Verstehe.“ Der Gedanke, dass sie erneut eine Fehlgeburt erleiden könnte – sie damals fast verblutet wäre –, schnürte ihm das Herz ab. Und er weigerte sich, an die Tochter zu denken, die sie vor wenigen Monaten verloren hatten. Er brachte es nicht einmal über sich, ihren Namen zu denken, weil ihn das nur schmerzen würde.
Marianna kratzte mit übertriebener Konzentration mit dem Fingernagel an einem Schmutzfleck an der Säule herum. „Würdest du bitte noch warten, bis du es deiner Familie sagst?“
„Ich denke, das sollten wir gemeinsam tun. Aber erst, wenn du bereit bist.“ Dieses Zugeständnis fiel ihm leicht, besonders da sein Ziel war, es sich nicht mit Marianna zu verscherzen.
Im schwachen Schein der Verandalampe sah er einen Anflug von Verwirrung in ihrem Blick. „Ich fasse es nicht, wie einsichtig du bei alldem bist. Das bedeutet mir viel.“
„Dein Seelenfrieden ist mir eben sehr wichtig.“
Sie senkte den Blick. „Natürlich. Das Wohlergehen des Babys steht an erster Stelle.“
Er strich ihr mit dem Handrücken über den Arm. „Du bedeutest mir auch immer noch etwas.“ Und das meinte er ernst. Er wollte sie. Obwohl sie anscheinend verrückte Vorstellungen davon hatte, was er ihr alles geben sollte, hatten sie gemeinsam einige erstaunliche Erinnerungen. Diese und ihr Baby würden diesmal ausreichen. Das musste so sein. „Nach neun Jahren Ehe ist es unmöglich, gleichgültig zu sein.“
Seine Berührung ließ sie erbeben, und in ihren Augen spiegelte sich unverhohlenes Verlangen, als sie sich zu ihm vorbeugte. Wie verdammt ironisch, dass es einer Scheidung bedurfte, um Marianna sanfter werden zu lassen. Aber er war kein Mann, der einen Vorteil verschenkte. Er ließ die Hand ihren Arm hinaufgleiten und legte sie ihr in den Nacken …
Scheinwerferlicht erhellte die Auffahrt, als Ward hinter Sebastians BMW hielt. „Marianna? Ich wollte Sie noch an etwas erinnern. Bitte vergessen Sie nicht, dass Sie morgen einen Termin mit Matthew Landis und seiner Verlobten haben, um die Einrichtung des neuen Hauses zu besprechen.“
Sebastian nahm seine Hand weg. So viel also zu seinem Versuch, Ward auf die Straße zu setzen. Aber wenigstens wusste Sebastian jetzt genau, wo er morgen Abend zum Essen sein musste.
Am Abend des nächsten Tages fuhr Marianna über die gewundene, gepflasterte Auffahrt zum Anwesen der Landis. An einem bestimmten Punkt hatte man einen freien Blick auf ein zweigeschossiges weißes Haus mit viktorianischen Giebeln, das direkt am Meer stand. Eine lange Treppe führte zu einer Veranda im ersten Stock hinauf, die um das ganze Haus lief. Im ersten Stock befanden sich die Wohnräume. Das Erdgeschoss, in dem die Repräsentationsräume lagen, war größtenteils durch Gitter geschützt.
Die angrenzende Garage beherbergte eine ganze Flotte teurer Wagen aller
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