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Ein Lied für meine Tochter

Ein Lied für meine Tochter

Titel: Ein Lied für meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Geistes in meinem Herzen gepflanzt.«
    Als ich fertig bin, habe ich das Gefühl, als würde ich von innen heraus strahlen. Ich schaue zu Zoe, die mich anstarrt, als hätte sie mich noch nie gesehen.
    »Euer Ehren«, sagt Angela Moretti. »Offensichtlich hat Mr. Preston noch nie etwas von der Trennung von Kirche und Staat gehört …«
    »Mein Mandant hat das Recht zu bezeugen, was sein Leben verändert hat«, erwidert Wade. »Es war der Glaube, was Mr. Baxter dazu bewegt hat, diese Klage einzureichen.«
    »In diesem speziellen Fall muss ich Ihnen zustimmen, Mr. Preston«, sagt Richter O’Neill. »Mr. Baxters spirituelle Wandlung ist von entscheidender Bedeutung für den vorliegenden Fall.«
    »Ich glaube das einfach nicht«, knurrt Angela Moretti. »Und zwar im doppelten Sinne des Wortes.« Sie setzt sich wieder und verschränkt die Arme vor der Brust.
    »Nur um das klarzustellen«, fragt mich Wade, »trinken Sie immer noch Alkohol?«
    Ich denke an die Bibel, auf die ich geschworen habe, und ich denke an Liddy, die dieses Baby so sehr will. »Keinen Tropfen«, lüge ich.
    »Wie lange sind Sie schon geschieden?«
    »Die Scheidung ist seit etwa drei Monaten durch.«
    »Nach Ihrer Scheidung, wann haben Sie da das erste Mal an Ihre ungeborenen Kinder gedacht?«
    »Einspruch! Wenn er diese Embryonen weiter Kinder nennt, Euer Ehren, dann werde ich auch weiter Einspruch erheben …«
    »Und ich werde Ihre Einsprüche weiter abweisen«, erwidert Richter O’Neill.
    Als Wade und ich die Antwort auf diese Frage geübt haben, hatte er vorgeschlagen, ich solle jeden Tag sagen. Aber jetzt denke ich daran, dass ich schon wegen des Trinkens gelogen habe. Ich fühle Jesus hinter mir stehen, und er weiß, wann man sich selbst und ihm gegenüber nicht ehrlich ist. Und als der Richter mich erwartungsvoll anschaut, sage ich: »Nicht, bis Zoe vor einem Monat deswegen zu mir gekommen ist.«
    Eine Sekunde lang sieht es so aus, als bekäme Wade einen Herzinfarkt. Dann entspannt sich sein Gesicht wieder. »Und was hat sie gesagt?«
    »Sie wollte die Kinder bekommen … mit Vanessa.«
    »Und wie haben Sie reagiert?«
    »Ich war schockiert. Besonders bei der Vorstellung, dass mein Baby in einem Haus der Sünde aufwachsen soll …«
    »Einspruch, Euer Ehren!«
    »Stattgegeben«, sagt der Richter.
    Wade blinzelt noch nicht einmal. »Was haben Sie zu ihr gesagt?«
    »Ich habe gesagt, dass ich noch Zeit bräuchte, um darüber nachzudenken.«
    »Und zu welcher Überzeugung sind Sie gelangt?«
    »Dass es nicht recht ist. Gott will nicht, dass zwei Frauen ein Kind großziehen. Mein Baby. Jedes Kind soll einen Vater und eine Mutter haben. Das ist Naturgesetz. So steht es in der Bibel.« Ich denke an die Malvorlagen, die Liddy und ich für die Kinder in der Sonntagsschule gemacht haben. »Ich meine, die Tiere sind ja auch nicht in homosexuellen Paaren auf die Arche gegangen.«
    »Einspruch«, sagt Angela Moretti. »Relevanz?«
    »Stattgegeben.«
    »Max«, fragt Wade, »wann haben Sie herausgefunden, dass Ihre geschiedene Frau einen lesbischen Lebensstil pflegt?«
    Ich schaue zu Zoe hinüber. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie sie Vanessa berührt. Entweder ist ihr jetziges Leben nur vorgetäuscht, oder unser altes war es, und das will ich einfach nicht glauben. »Nachdem wir uns getrennt haben.«
    »Und wie haben Sie sich da gefühlt?«
    Als hätte ich Teer geschluckt. Als könnte ich die Welt plötzlich nur noch in Schwarz und Weiß sehen, obwohl meine Augen doch weit geöffnet waren, und egal, wie oft ich mir auch die Augen rieb, ich konnte die Farben nicht mehr wahrnehmen. »Ich hatte das Gefühl, als würde etwas mit mir nicht stimmen«, bringe ich mühsam hervor. »Als wäre ich nicht gut genug für sie gewesen.«
    »Hat sich Ihre Meinung über Zoe geändert, nachdem Sie erfahren haben, dass Sie einen homosexuellen Lebensstil pflegt?«
    »Nun ja, ich habe für sie gebetet, denn Homosexualität ist eine Sünde.«
    »Betrachten Sie sich als antihomosexuell, Max?«, fragt Wade.
    »Nein«, antworte ich. »Niemals. Ich tue das nicht, um Zoe wehzutun. Ich habe sie geliebt, und ich kann die neun Jahre, die wir verheiratet waren, nicht einfach ausradieren. Das will ich auch gar nicht. Ich habe aber auch eine Verantwortung meinen Kindern gegenüber.«
    »Sollte dieses Gericht es als angemessen erachten, Ihnen die ungeborenen Kinder zurückzugeben, was beabsichtigen Sie dann, mit ihnen zu tun?«
    »Sie haben die besten Eltern verdient, die

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