Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Laufen für einen gewagten Sprung bereit.
Der Lindwurm drehte und wendete sich und versuchte, Velyne irgendwie dazu zu bringen, über ihn zu stolpern. Doch das war nicht einfach. Velyne war zu aufmerksam und ließ sich nicht so leicht ein Bein stellen. Der Lindwurm kroch schnell auf Velyne zu. Vielleicht war der Wolf ja doch nicht so aufmerksam. Eine kurze Unachtsamkeit würde dem Lindwurm schon genügen. Schließlich war er auch schon bei anderen Wölfen erfolgreich gewesen.
Der Wolf ließ sich von den ersten Versuchen nicht wirklich aus der Ruhe bringen, doch als der Lindwurm auf ihn zukroch, sah er die perfekte Chance für ein Gegenmanöver. Da der Lindwurm geradewegs auf den Wolf zukroch, konnte dieser ihn mit wenig Abstand umrunden und sprang dem Lindwurm auf den Rücken. Velyne war sich bewusst dass sich der Lindwurm sicherlich drehen würde und so war er besonders vorsichtig gewesen, speziell auch der Schweif konnte ihm gefährlich werden, dachte Velyne sich.
Der Lindwurm war jedoch sehr wendig und konnte seinen Körper fast in jede Richtung verdrehen. Auch auf seinem Rücken konnte sich Velyne nicht wirklich sicher fühlen. Das wird er bald selbst merken, dachte sich der Lindwurm grinsend.
Vorerst ließ sich der kleine Wolf keine Unsicherheiten anmerken. Er sprang noch einmal um nicht erwischt zu werden und wollte dann in Richtung Lindwurmkopf laufen. Von dort hatte er sicherlich viel bessere Chancen, dachte er sich und falls es mal zu einem ernsthaften Kampf kommen sollte, so könnte er jetzt prüfen ob dieser Plan überhaupt funktionieren konnte. „Bin ich dir etwa ein wenig zu schnell?“, fragte Velyne und grinste während er weiter seinen Plan in die Tat umsetzte.
„Nein. Ganz und gar nicht, Kleiner“, sagte der Lindwurm und versuchte, Velyne mit seinem Schweif zu umschlingen. Das gelang ihm zwar nicht, aber er konnte zumindest verhindern, dass Velyne seinen Kopf erreichen konnte. „Gleich hab ich dich. Du wirst sehen.“
Velyne ärgerte sich ein wenig, da er seinen Plan erneut ändern musste und diesmal hatte er nicht viel Zeit zum Überlegen. Der Lindwurm konnte ihn zwar nicht schnappen, konnte ihn aber daran hindern seinen Kopf zu erreichen. „Was mache ich jetzt? Ich habe doch nur diese eine Idee gehabt“, dachte er sich und sprang hektisch vom Lindwurm hinunter.
Der Lindwurm lächelte und spie dem Wolf gleich noch eine Rauchwolke ins Gesicht. Er wusste, dass sein Rauch vor allem auf Säugetiere ziemlich betäubend wirkte und manche Tiere davon sogar ohnmächtig wurden. Da Velyne durch sein langes Rennen sicher ziemlich außer Atem war, glaubte der Lindwurm, dass er sicher ein wenig von dem Rauch einatmen würde.
Velyne hustete kräftig, so was hatte er von dem Lindwurm noch gar nicht gesehen. Ihm wurde ein wenig schwindelig und er fühlte sich auch plötzlich ziemlich müde. Weglaufen, dachte er sich als Plan B. Obwohl es nur Training war, nahm der Wolf es sehr ernst. Er fing an hysterisch wegzulaufen, doch anstatt sich von dem Lindwurm zu entfernen lief er ihm geradewegs in die Klauen. Der Rauch hatte den Wolf zwar nicht gänzlich außer Gefecht gesetzt, aber hatte ihn ziemlich benommen gemacht und es sah fast so aus als wäre Velyne betrunken.
Der Lindwurm lachte und hatte nun keine Mühe, sich den Wolf zu schnappen. Dabei lachte er laut und sagte: „Tja, man muss immer mit Überraschungen rechnen, wenn man mit einem Lindwurm kämpft. Aber keine Sorge. Der Rauch ist nicht gefährlich. Er macht nur ziemlich schläfrig. Hehehehe.“
Velyne merkte zuerst gar nicht, dass er in die falsche Richtung gelaufen ist. Er bemerkte es erst als er vom Laufen abgehalten wurde. „Was ist passiert... alles dreht sich“, antwortete er leise und sah sich noch etwas verunsichert um.
Der Lindwurm schlang nun seinen langen Körper um den Wolf und hatte Velyne damit sicher im Griff. Entkommen war nun kaum noch möglich. „Das macht nichts, Kleiner. Das geht gleich wieder vorbei. Aber du siehst jetzt, wie leicht ich einen Gegner kampfunfähig machen kann. Ich habe nur ganz wenig Rauch eingesetzt und es hat dich schon fast umgehauen. Und ich habe die Chance genutzt, dich zu überwältigen. Jetzt versuche dich mal zu befreien, Kleiner“, sagte der Lindwurm und hielt Velyne ziemlich fest umschlungen.
Als Velyne wieder zu Sinnen kam, drehte und wandte er sich. Doch irgendwie konnte er sich keinen Zentimeter bewegen. Er versuchte sich hinauszuziehen indem er sich gegen den Lindwurm stemmte, doch
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