Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
etwas auf und wirkte sehr bedrohlich. Hätte Velyne den Lindwurm noch nicht gekannt, dann hätte das sehr echt gewirkt. Der Lindwurm wartete, bis Velyne sich näherte. Dann schnappte er ein paar mal nach ihm. Natürlich hatte er dabei nicht die Absicht, Velyne zu verletzen.
Velyne blieb vorsichtig und wollte es diesmal mit etwas mehr Ruhe angehen, denn je hektischer er war, desto unvorsichtiger wurde der Wolf auch immer. Er wich zurück als der bedrohlich aussehende Lindwurm nach ihm schnappte. Velyne näherte sich ihm von der rechten Seite, hoffte dabei, dass er eine gute Chance bekommen würde. „Diesmal muss es klappen“, dachte er sich und stellte sich dem Lindwurm.
Der Lindwurm versuchte, Velyne noch mal eine Ladung Rauch entgegen zu speien. Da er Velyne aber nicht schon wieder außer Gefecht setzen wollte, blies er den Rauch absichtlich knapp an Velyne vorbei. „Sei vorsichtig. Wenn ein Lindwurm sich bedroht fühlt, dann könnte er ziemlich aggressiv werden. Du musst also immer mit einem Angriff rechnen.“
Velyne rechnete mit einer erneuten Rauchwolke, da dies sehr effektiv auf kleinere Säugetiere war, und wollte auch ausweichen, doch irgendwie blies der Lindwurm sie daneben. „Für uns kleine Wölfe macht das aber keinen großen Unterschied, da wir sowieso unterlegen sind. Ich glaube ich fühle mich da eher von dir ein wenig bedroht“, sagte Velyne leicht lächelnd und sprang in die Richtung des Lindwurms. Wölfe konnten relativ hoch springen und der Lindwurm würde es bald zu sehen bekommen, dachte Velyne sich und stieß sich vom Boden ab.
Der Lindwurm hatte nur darauf gewartet, dass Velyne auf ihn zukam. Da er mit so was gerechnet hatte war er vorbereitet. Doch er hatte nicht erwartet, dass Velyne so hoch springen konnte. Doch es gelang ihm auszuweichen, so dass Velyne am Lindwurm vorbei sprang. Schnell setzte nun der Lindwurm nach und bekam Velyne gerade noch so an seinem Schweif zu fassen. „Dich krieg ich schon, kleiner Wolf.“
Velyne zappelte wild hin und her und riss sich gerade noch vom Lindwurm los. Nun hatte der Lindwurm nur noch ein wenig von Velynes grauem Fell, das der Wolf sich selbst ausgerissen hatte. Jetzt gab Velyne nicht mehr nach und sprang nochmals in die Richtung des Lindwurms. Diesmal gelang es ihm sich auf seiner Schnauze festzuklammern, aber es war sehr schwierig sich festzuhalten.
Der Lindwurm schüttelte den Kopf und riss sein Maul auf. Irgendwie wollte er den Wolf von seiner Schnauze abschütteln. Das mit dem Rauch wollte er lieber bleiben lassen, da ihm der Rauch immer ein wenig im Hals kratzte. Daher wälzte er sich auf dem Boden und versuchte Velyne abzustreifen.
Velyne hielt sich mit gesamter Kraft fest. Seine Pfoten taten ihm schon weh und ihm ging auch langsam die Kraft aus. Doch diesmal wollte er wenigstens ein wenig Widerstand leisten. Verbissen und mit eisernem Willen hielt er sich, obwohl er normalerweise schon losgelassen hätte. „Diesmal nicht... ich halte mich noch“, keuchte er angestrengt.
Dieser Kampf machte dem Lindwurm Spaß. Doch er wusste auch, dass Velyne sicher nicht mehr lange durchhalten konnte. Doch trotzdem wollte es der Lindwurm dem Wolf so schwer wie möglich machen. Er hob plötzlich den Kopf, und schüttelte ihn so lange, bis Velyne sich nicht mehr halten konnte und Kopf voran in Lindwurms Maul fiel. „Du hättest schon wieder verloren, Kleiner“, murmelte der Lindwurm lachend.
Velyne konnte gar nichts mehr machen. Ihm verließen seine Kräfte auch wenn er noch so einen eisernen Willen hätte, das würde nichts an der Situation ändern. Er landete im Maul des Lindwurms und keuchte erschöpft. Er sah sich ein wenig verwirrt um, da ihm gerade etwas schwindelig war. „Verloren? Wo bin ich? Es dreht sich alles so schnell, du hast mich wirklich ziemlich durchgerüttelt“, sagte er und rieb sich seine schmerzenden Pfoten.
„Das wird schon wieder, Kleiner. Entspann dich. Du bist in meinem Maul. Das ist eben das Risiko, wenn man einen Lindwurm von vorne angreift. Mann kann sehr schnell im Maul landen. Hehehe. Ich hoffe, ich habe dir nicht wehgetan, Kleiner“ sagte der Lindwurm und schleckte genüsslich über Velynes Fell.
„Nein, mir fehlt nichts weiter. Mir tun nur die Pfoten vom Halten weh, aber sonst bin ich nur erschöpft und entkräftet. Irgendwie hatte ich bei beiden Versuchen keine Chance“, meinte Velyne und schnurrte etwas als ihm der Lindwurm übers Fell schleckte.
Der Lindwurm nahm Velynes Wolfsaroma deutlich wahr. Da
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