Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
Vom Netzwerk:
unsichtbar machen nicht so ganz klappt und ich nur durchsichtig werde, dann kann man sie sehen. Nur hören kann man sie natürlich immer, wenn sie schreien. Hoffentlich tun sie das nicht.“
    „Vielleicht können sie dann ja auch nicht mehr schreien. Wenn ihnen vorher die Luft ausgeht zum Beispiel", meinte der andere Wolf. Wenn man genau hinhörte konnte man ein jammerndes Fiepen hören. Es war zwar sehr leise, aber es hörte sich nicht mehr glücklich an. Velyne kuschelte sich näher an den Lindwurm ran, der andere Wolf ging wieder zurück zu den anderen Wölfen.
    „Hoffen wir mal, dass die Drachen ihre Jungen nicht ausgerechnet hier suchen. Aber ich denke, sie werden ihr Nest nicht lange aus den Augen lassen. Deshalb habe ich auch die zwei übrigen Eier dort gelassen. Jetzt werden sie sicher besonders gut auf diese Eier aufpassen und ihr Nest besser bewachen.“
    „Hm... ja stimmt. Die kleinen wären bestimmt irgendwann gefährlich geworden. Aber nicht gefährlicher als ein Lindwurm“, meinte Velyne lachend und stupste die Beule an seinem Bauch an worauf man ein lauteres Fiepen hören konnte. „Haben sie geschmeckt? Du hast ja gar nicht gesabbert.“
    „Ich habe mich eben beeilt, sie möglichst schnell runter zu bekommen, damit ich nicht von den Eltern erwischt werde. Hätte ziemlich unangenehm werden können. Drachen können nämlich sehr sauer werden, wenn man sich an ihren Jungen vergreift. Ich hatte nicht so viel Zeit, noch lange zu sabbern. Aber sie waren sehr lecker.“ Der Lindwurm schnurrte genüsslich vor sich hin.
    Velyne grinste nur, er wusste, dass so etwas als Antwort kommen würde. „Aber die haben ja nur Hinterbeine und Flügel, Sind das überhaupt Drachen?“ Es fing gerade etwas an zu dämmern, aber es war so friedlich wie noch nie in der Umgebung. Ein richtig schönes, idyllisches Plätzchen, so hatte es den Anschein als die Sonne zu sinken begann.
    „Nicht alle Drachen haben vier Beine. Es gibt auch welche mit zweien. Und wir Lindwürmer gehören ja auch zu den Drachen, obwohl wir ganz anders aussehen. Aber solche Drachen, wie die Kleinen habe ich auch lange nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht mal genau, was für eine Art das ist. Auf jeden Fall habe ich zum ersten Mal so eine Art gefressen.“
    „Also sozusagen hattest du etwas Exotisches, oder? Hehehe.“ Einer der kleinen Drachenwesen verlor bereits das Bewusstsein, während der Andere noch voll da war. Velyne wusste nicht wie lange die Beiden noch überleben konnten oder mussten, er selbst war immer rechtzeitig rausgelassen worden.
    „Ja, exotisch war es. Aber ich probiere ja gerne auch mal etwas aus, was ich vorher noch nicht hatte.“ Der zweite Drache zappelte ziemlich stark. Jetzt gefiel es ihm ganz und gar nicht mehr. Er wollte raus und fiepste immer lauter. Der Lindwurm versuchte nicht hinzuhören. „Aber du siehst auch etwas wie eine Schlange aus.“
    „Ja ich sehe einer Schlange sehr ähnlich. Aber trotzdem gehören Lindwürmer zu den Drachen und nicht zu den Schlangen.
    „Ich glaube dein Besucher, mag nicht mehr in dir sein. Vielleicht verdaust du ihn ja schon... kannst du so was spüren? Also wenn es soweit ist?“ Der Lindwurm hatte Recht, er sah mit seinen kleinen Flügeln schon eher drachenähnlich aus, aber Velyne fand, dass Lindwürmer wegen ihrer Fertigkeiten gefährlicher sind als jegliche Art von Drachen. Besonders das Unsichtbarmachen fasziniert den Wolf immer wieder.
    „Ich kann meine Verdauung nicht wirklich kontrollieren. Das passiert automatisch. Und spüren kann ich es höchstens daran, dass meine Opfer sich nicht mehr bewegen. Aber das liegt meistens nur daran, weil ihnen die Luft ausgeht.“ Der Lindwurm schnurrte noch immer und legte sich bequem auf den Rücken mit dem Bauch nach oben.
    Den kleinen Drachen schleuderte es etwas hin und her als der Lindwurm sich umdrehte. Man konnte ihn immer eifriger zappeln sehen und das Fiepen wurde auch immer lauter und gellender. Der Andere konnte es nicht mehr miterleben, er atmete zwar noch, war aber bewusstlos. „Ich glaube er will raus“, sagte Velyne und lächelte etwas.
    „Klar will er raus. Aber ich kann nun mal nicht alle wieder rauslassen. Ich brauche ja auch was zum Essen.“ Der Lindwurm sah sich um. Ein paar der Wölfe sahen ihn fragend an. Natürlich hörten sie das Fiepen des kleinen Drachen. Doch bis jetzt fragte wenigstens keiner, was der Lindwurm da nur gefressen hatte.
    Velyne nickte, er mochte es, wenn der Lindwurm sich vollgefressen hatte.

Weitere Kostenlose Bücher