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Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
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der Drachen war. Die beiden Kleinen flatterten mit den Flügeln, da sie keine Vorderläufe hatten, standen sie dabei auf den Hinterläufen.
    „Ja die meisten Lindwürmer räubern auch mal Drachennester aus. Jungdrachen schmecken einfach sehr gut und sie haben meistens genau die richtige Größe für uns. Es ist vielleicht fies, aber ich lasse die beiden noch ungeschlüpften Eier übrig. Es ist also nicht das ganze Gelege kaputt“, meinte der Lindwurm und schlich sich an das erste Junge an. Es achtete gar nicht auf ihn und lief auch nicht davon als der Lindwurm in das Nest kroch.
    Die beiden Jungen spielten miteinander und machten nicht den Eindruck, jemals angegriffen worden zu sein. Velyne war es eigentlich egal was mit den Drachen passierte. Immerhin würden die später auch mit Wölfen nichts Anderes tun, und dabei sicher auch keine Gewissensbisse haben. Man konnte das Fiepen der Drachen wahrnehmen, sie waren wohl noch zu klein um furchteinflößend brüllen zu können.
    Freundlich lächelnd sprach der Lindwurm die Kleinen an: „Hallo ihr hübschen, Kleinen. Kommt zum lieben Onkel Lindi.“ Die Jungdrachen beäugten diesen komischen Lindwurm neugierig, aber keiner schien Angst vor ihm zu haben. Sogar, als der Lindwurm den ersten der beiden umschlang, hielten sie das noch für ein Spiel. Dem Lindwurm war jedoch gar nicht nach spielen zumute. Da er nicht wusste, wie lange es dauerte, bis die Eltern zurückkommen, wollte er es so schnell wie möglich erledigen und dann verschwinden.
    Der zweite Jungdrache schien etwas zu drängen. Ohne nur das Geringste zu ahnen blieb er dicht am Lindwurm während der Umschlungene aufgeregt mit dem Schweif wedelte. Der Andere drängte immer enthusiastischer und stieß den Lindwurm kräftig an, flatterte dabei auch mit den schwarzen Flügeln. Die Wölfe blieben in sicherer Entfernung und sahen neugierig zu.
    Ohne länger zu zögern, begann der Lindwurm nun das erste Junge zu verschlingen. Dass das zweite dabei zusehen musste, war ihm egal. Gierig schlang er das erste Junge hinunter. Es schmeckte ihm ausgezeichnet. Noch immer schien das zweite Junge nicht so recht zu verstehen, was hier passierte. Als der Lindwurm mit dem ersten Jungdrachen fertig war, starrte er gierig das zweite an. „So. Und jetzt du.“
    Der zweite Jungdrache hatte beobachtet, was mit seinem geschuppten Bruder geschah. Als dieser plötzlich verschwand und eine Beule dem Hals entlang rutschte bis sie schließlich im Bauch verschwand, verstand er noch immer nicht, dass er da nie wieder rauskommen würde und zum Staunen aller drückte er sich in die Umschlingung, wo sein Bruder war. Er schien alles wirklich nur für ein Spiel zu halten.
    Gierig öffnete der Lindwurm ein zweites Mal sein Maul, um nun auch den zweiten Jungdrachen darin verschwinden zu lassen. Da sich der Kleine überhaupt nicht wehrte, würde das sicher nicht lange dauern. Genüsslich schleckte der Lindwurm das Junge ab und beförderte es mit dem Kopf voran in sein Maul.
    Auch jetzt war noch kein Anzeichen von Widerstand zu bemerken. Der kleine freute sich schon seinen Bruder wiederzusehen aber war sich den misslichen Umständen in einem Magen zu sein nicht bewusst. Verspielt flatterte er wieder mit den Vorderläufen-Flügeln und versuchte seinen Kopf wieder herauszuziehen weil er alles für ein Spiel hält. Da der Lindwurm ihn nur lose im Maul hielt gelang ihm das auch.
    „Rein mit dir, Kleiner. Vielleicht schaffst du es ja schneller als dein Bruder drinnen zu sein“, sagte der Lindwurm. Das half schon, um den Kleinen zu motivieren, sich ohne weiteres verschlingen zu lassen. So einfach müsste es immer sein, dachte sich der Lindwurm, als er nun auch den zweiten Jungdrachen verschlang. Dieser zappelte dabei allerdings viel mehr als der erste. Doch der Lindwurm mochte das und er schnurrte sogar leise.
    Der kleine Drache wehrte sich nur im verspielten Sinne, ließ sich aber ohne einen Aufstand zu machen schlucken und wanderte langsam in die Richtung seines Bruders. Beide hielten es noch für ein Spiel und soweit gefiel es ihnen auch. Da der Lindwurm im Inneren auch nicht Übel roch, war es bisher nur ein warmes und feuchtes Erlebnis, welches sie vermutlich nie mehr vergessen und auch kein zweites Mal erleben würden.
    Der Lindwurm schloss schmatzend sein Maul hinter dem zweiten Jungdrachen und beeilte sich, das Nest so schnell er konnte zu verlassen. Die beiden Eier, die noch übrig waren ließ er natürlich in Ruhe. Manche Lindwürmer mochten zwar

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