Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Eier, aber er zog eindeutig bereits ausgeschlüpfte Jungdrachen vor. Ziemlich ausgebeult aussehend kam der Lindwurm kurz darauf wieder bei den Wölfen an.
Wenn man genau hinsah konnte man erkennen, wie sich die Ausbeulungen im Lindwurm bewegten, aber es war kein gellender Hilfeschrei zu hören. Es wirkte eher, wie ein verspieltes Herumalbern. Man konnte schon fast sagen, dass die kleinen Drachen den Lindwurm mit dem Herumtollen verwöhnten, so wie sie sich da drinnen bewegten. „Sie sind zu klein um es zu verstehen, oder?“, fragte Velyne etwas unsicher.
„Ja sind sie. Aber das ist vielleicht auch ganz gut so. Jetzt sollten wir aber schnellstens von hier verschwinden, bevor die Eltern zurückkommen. Zum Glück sind noch zwei Eier übrig. Da brauche ich kein so schlechtes Gewissen zu haben. Die Kleinen zappeln wirklich ziemlich lebhaft in mir rum. Fühlt sich sehr angenehm an.“ Der Lindwurm schnurrte genießend. Am liebsten hätte er sich einfach hingelegt und sich entspannt. Doch erst wollte er sich in Sicherheit bringen.
„Aber, das fördert doch die Verdauung, oder nicht?“, fragte Velyne. Die Kleinen fanden es noch ziemlich aufregend im Moment. Doch, dass sie ihre Eltern nie wieder sehen würden und womöglich nur zu ein wenig Bauchfett des Lindwurms umgewandelt werden, das war ihnen nicht bewusst
Auch der andere Wolf sah den Lindwurm an. So was hatte er noch nicht aus der Nähe gesehen. „Tut das Zappeln dir denn nicht weh?“, fragte er nach einer Weile. „Nein. das kitzelt nur etwas. Aber wir Lindwürmer sind so was gewohnt. Ist normal für uns“, meinte er und lächelte.
„Warum freuen sie sich denn so? Sie werden sterben und fiepen als würde es ihnen Spaß machen.“ Der Wolf war offensichtlich verwirrt über die Lage. Die Kleinen rutschten immer hin und her wenn der Lindwurm ging. Sie waren jetzt komplett mit klebrigen Flüssigkeiten überzogen und weichten langsam auf.
„Sie wissen nicht, was sie erwartet. Ist auch besser so.“ Der Lindwurm konnte sich mit dem schweren Gewicht der beiden Jungdrachen in sich nur langsam fortbewegen. Die Wölfe waren da deutlich schneller als er. Je weiter er sich von dem Drachennest entfernte, desto sicherer fühlte er sich. Er sah sich immer wieder um, doch er hinterließ keine sichtbaren Spuren.
Die Wölfe passten sich der Geschwindigkeit des Lindwurms an und gingen neben ihm her. Die Drachen wurden nicht ruhiger, sie wurden sogar lauter und wirbelten im Bauch des Lindwurms herum, aber schienen nur zu spielen. „Wie lange werden sie denn noch Spaß daran finden?“, fragte Velyne, es sah auch etwas komisch aus, dass sie sich einfach so fressen gelassen haben.
„Hm sicher nicht mehr lange. Bald werden sie merken, dass hier etwas nicht stimmt. Und dann werden sie anfangen zu jammern. Aber je länger es ihnen noch gefällt, desto besser. Wenn sie jammern, bekomme ich nur ein schlechtes Gewissen.“ Es dauerte nicht lange, bis der Lindwurm und die beiden Wölfe wieder beim Rudel ankamen. Noch immer war deutlich zu sehen, dass sich die Drachen bewegten.
Die Drachenwesen tollten im Lindwurm herum und machten sich keine Gedanken wo sie gerade waren. Zu ihrem Glück schien die Verdauung des Lindwurms etwas zu brauchen um anzulaufen. „Ach was, ihr Lindwürmer habt doch bestimmt kein Gewissen als gnadenlose Jäger!“, sagte der Wolf und meinte es ernst.
„Manche vielleicht nicht. Aber ich schon. Ich bin nicht so übel, wie der Ruf der Lindwürmer.“ Der Lindwurm war froh, es sich endlich bequem machen zu können. Er schnurrte genießend. Die anderen Wölfe des Rudels achteten nicht auf ihn. Schnurrend streckte sich der Lindwurm lang aus und gähnte. „Falls die Drachen zufällig hier auftauchen sollten, wenn sie ihre Jungen suchen, dann mache ich mich schnell unsichtbar. Sie werden sicher keine Wölfe verdächtigen. Und von mir wissen sie ja noch nichts. Aber ich denke, dass sie nicht lange suchen werden.“
„Sieht man die kleinen dann nicht wenn du unsichtbar bist? Ich konnte den einen Drachen auch sehen bevor du ihn rausge... ähm... ihn uns vom Hals geschafft hast.“ Die zwei Beulen bewegten sich noch immer und man konnte noch kein Anzeichen von Angst oder Hilferufe hören. Velyne schmiegte sich an den Lindwurm und schnurrte. Er mochte es wenn es sich ein wenig bewegte, auch wenn es noch keine Befreiungsversuche waren.
„Nein, wenn ich unsichtbar bin, dann kann man auch nichts von dem sehen, was sich in mir befindet. Nur wenn das mit dem
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