Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
Vom Netzwerk:
Ausbeulungen. Jetzt war es für Sie offensichtlich, was mit ihren Jungen passiert war, doch ließ sie sich keinen Zorn anmerken. Vor allem weil der Lindwurm größer war als sie. Schweigend sah sie den Lindwurm an und musterte schnell seinen ganzen blau-grünen Körper.
    Der Lindwurm versuchte, so zu tun, als sei Velyne nichts weiter als seine Beute. Vielleicht konnte er ja den Eindruck erwecken, als wären die beiden Ausbeulungen nur zwei weitere Wölfe gewesen. „Hallo, du hübsche Drachin“, sagte der Lindwurm und hoffte, dass Velyne begriffen hatte, was er vor hatte. „Suchst du etwas?“, fragte der Lindwurm scheinheilig und fügte dann noch hinzu: „Den Wolf werde ich dir nicht geben. Der wird gleich bei seinen... äh... Artgenossen in meinem Magen landen. Ich will ihn vorher nur noch ein wenig verhöhnen, indem ich ihn in meinem Maul zappeln lasse.“
    „Du willst ihn was? Verhöhnen? Ist das nicht ein wenig sadistisch?“ Vorsichtig näherte sie ihre Schnauze dem Lindwurm und schnupperte an ihm. Definitiv! Der gleiche Geruch wie bei ihrem Nest. Sie würde darauf wetten. Doch sie wollte es dem Lindwurm nicht offensichtlich sagen. „Du... du riechst gut, ähm, was auch immer du bist. Und behalte deinen vollgesabberten Wolf, das ist doch eklig." Fast wäre sie auf die erste Schmeichelei des Lindwurms reingefallen, doch sie ließ sich nicht manipulieren. Auch sie sah etwas verschlagen aus und manchmal hatte sie den gleichen Blick wie der Lindwurm. Sofort ging sie wieder auf Abstand. „Dann schluck ihn doch. Ich will nur dabei zusehen“, sagte sie, denn die Drachin hatte genau diesen Wolf, an der Seite des Lindwurms, zum See gehen sehen.
    „Vielleicht später. Warum so eilig? Der kommt noch früh genug in meinem Magen an.“ Der Lindwurm hatte nicht bemerkt, dass die Drachin ihn schon mit Velyne zusammen gesehen hatte. Doch er hatte irgendwie ein ungutes Gefühl. Dennoch versuchte er, der Drachin ein wenig zu schmeicheln. „Du bist eine sehr hübsche Drachin. So was wie dich habe ich hier noch nie gesehen. Und ich habe schon viele Drachen gefre... äh... gesehen.“
    „Ich habe aber einen Partner, also deine Annäherungsversuche sind vielleicht gut gemeint, aber fruchtlos. Außerdem siehst du aus wie eine andere Rasse.“ Da sich die Drachin sicher war, dass der Lindwurm der Grund für das Verschwinden ihrer Jungen war, ließ sie sich nicht von seinem unwiderstehlichen Charme täuschen, aber sie wollte das zumindest etwas mitspielen. „Aber du bist doch auch ein Hübscher. So ein strahlendes blau. Und diese schönen Streifen. Wie wäre es, gib mir den Wolf so als kleinen Snack für Zwischendurch und ich zeige dir was diese Drachin noch so bieten kann.“ Da sie sich sicher war, dass der Lindwurm darauf nicht anspringen würde, weil sie den Wolf als Freund von ihm vermutete, schwang sie ihren Schweif noch etwas verführerischer von links nach rechts und ließ ihn noch etwas über die Schuppen des Lindwurms gleiten.
    „Kommt nicht in Frage. Der Wolf gehört mir. Und ich gebe nie etwas her, was ich mühsam selbst erbeutet habe. Aber sag mal... dein Partner... ist der hier in der Nähe?“, fragte der Lindwurm, denn er wollte sich keinesfalls gleich mit zwei Drachen anlegen. Einen würde er sicher überwältigen können, aber bei zwei Drachen war er sich nicht sicher. Natürlich kam es für ihn nicht in Frage, auf so ein Angebot der Drachin einzugehen. Er hoffte, dass er sich verdrücken konnte, ohne Ärger zu bekommen.
    Die Drachin nickte, eigentlich war sie sich nicht zu hundert Prozent sicher, ob der Lindwurm schuldig war. Doch sie wusste, dass er mindestens einmal am Nest war. Aber ihn nur wegen seinem Geruch übereilt anzugreifen, ohne sich dabei sicher zu sein ob sie den Richtigen erwischt hatte, wollte sie auch nicht tun. „Na gut... dann lass dir die Fellkugel schmecken. Ich werde dieses Gebiet verlassen“, sagte sie und schnaubte etwas angefressen. Doch das war natürlich eine Lüge, vorerst stand der Lindwurm unter Beobachtung und wenn sie sich sicher war, würde sie zuschlagen. Dass der Wolf in seinem Maul keinem schrecklichen Schicksal ausgesetzt wird, dessen war sie sich sicher. „Dann lebe wohl...“ Ohne zu zögern marschierte sie weg, doch ein Wiedersehen würde sich vermutlich nicht vermeiden lassen.
    Der Lindwurm wartete einen Moment und schaute ihr misstrauisch hinterher. Er ließ sich nicht so leicht täuschen. Er war sich sicher, dass die Drachin nicht einfach so diese Gegend

Weitere Kostenlose Bücher