Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
Vom Netzwerk:
verlassen würde. „Hm... ich traue der nicht. Die wird nie und nimmer einfach so verschwinden“, murmelte der Lindwurm. Er ließ Velyne wieder aus seinem Maul heraus, als die Drachin außer Sichtweite war. „Die kommt bestimmt wieder. Wahrscheinlich verdächtigt sie mich, ist sich aber nicht sicher, ob ich der Richtige bin. Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, jetzt zu den Wölfen zurück zu kehren. Sie könnte vielleicht auch auf die Idee kommen, sich ein paar Wölfe zu schnappen, wenn sie Hunger bekommt.“
    Velyne schüttelte sich und sah den Lindwurm entsetzt an. „Glaubst du wirklich? Ich meine, ich halte alle Drachen für falsch... bis auf dich natürlich. Ich hätte auch den einen Jungdrachen damals nicht gehen lassen, obwohl er bisher sein Versprechen gehalten hat.“ Schnell putze er sich noch etwas damit das Laufen etwas leichter war. Außerdem wollte Velyne nicht so eingesabbert aussehen, wenn er bei den anderen Wölfen ankam. „Sollen wir das Rudel warnen?“
    „Ich glaube der Jungdrache könnte irgendwann noch mal nützlich sein. Er wird immer dran denken, dass ich ihn damals verschont habe. Und ich glaube, er ist deshalb auch sehr dankbar. Aber es wäre sicher besser, wenn wir dem Rudel sagen, dass hier eine Drachin herumschleicht. Ich glaube zwar nicht, dass sie hinter Wölfen her ist, aber möglich wäre es trotzdem. Immerhin wollte sie dich ja auch haben.“
    „Na gut, du hast Recht. Ich renne voraus und kann das machen. Ich bin kleiner und kann einfach unbemerkt durch das Dickicht wuseln. Und ich bin auch schneller als ein Lindwurm. Ich komm dann aber wieder zu dir zurück.“ Velyne wusste nicht was die Drachin vorhatte. Er konnte weder Andeutungen noch irgendwelche Mimiken erkennen. Zumindest bei Drachen nicht. Ob sie hinter den Wölfen oder nur hinter dem, der ihre Jungen verschleppt hatte, her war, wusste Velyne nicht.
    „Hm gut. Ich warte hier. Es ist vielleicht besser, wenn ich die Drachin nicht auch noch zu dem Rudel führe, falls sie mich noch heimlich beobachtet. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das tun wird. Aber sie wird sicher nicht hinter dir her sein. Jedenfalls nicht, so lange ich hier bleibe. Sie wird mich beobachten. Da bin ich mir sicher. Du bist für sie nicht so interessant.“
    Damit hatte der Lindwurm völlig Recht, nicht sehr weit von ihm weg, beobachteten ihm ein Paar grüner Augen. Als sie außer Sichtweite kam änderte sie ihre Richtung und suchte sich einen abgelegenen Platz. Den Lindwurm konnte sie durch seine auffällige blaugrüne Farbe und seiner Größe gut im Auge behalten. Dass Velyne wieder freigelassen wurde, konnte sie jedoch nicht erkennen und somit auch nicht, dass er zum Rudel unterwegs war. Velyne wollte sich beeilen, je früher das Rudel gewarnt wurde, desto sicherer war es für alle.
    Der Lindwurm bewegte sich absichtlich immer ein wenig hin und her. Er wollte nicht, dass es so aussah, als würde er hier auf jemanden warten. Natürlich hätte er sich einfach unsichtbar machen können, doch dann würde die Drachin garantiert nach ihm suchen und dabei konnte sie nicht nur Velyne finden, sondern vielleicht auch gleich das ganze Wolfsrudel. Es war wohl vorerst besser, sich ganz offen zu zeigen.
    Velyne war nach nur wenigen Minuten angekommen und erklärte die missliche Lage. Das Rudel wurde augenblicklich zusammengebracht und blieb in der Höhle. Einen Vorrat an Fleisch hatten sie sich an den Vortagen erjagt. Die Drachin war äußerst leise, sie fragte sich was der Lindwurm da tat. Ihr Misstrauen wuchs jede Sekunde an, doch so einen wie den Lindwurm hatte sie auch noch nicht gesehen. Sie hoffte nur, dass man ihre Unerfahrenheit ihr nicht anmerken konnte. Velyne machte sich bereits auf den Rückweg zum Lindwurm. Dabei beeilte er sich, denn er wollte so schnell wie möglich wieder in seiner Nähe sein. Nur bei dem Lindwurm, fühlte sich der Wolf wirklich sicher.
    Der Lindwurm kroch ein Stückchen weiter. Er war sich sicher, dass Velyne ohne Probleme seinen Spuren folgen konnte. Und weit wollte er auch nicht gehen. Er wollte sich nur davon überzeugen, ob die Drachin ihm folgte. Als er einige Minuten in eine Richtung gekrochen war, drehte er um und kroch wieder den gleichen Weg zurück, in der Hoffnung, die Drachin vielleicht zu bemerken. Falls sie hinter ihm her war, würde er sicher auf sie treffen.
    Die Drachin folgte ihm in sicherem Abstand. Doch als der Lindwurm eine Kehrtwende einlegte, musste sie sich sputen und wieder zurückschleichen.

Weitere Kostenlose Bücher