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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Kit ahnte nicht einmal, wie tief Robert Walden, Marquis of Alchester, ihn hasste und verachtete. Die beiden waren miteinander aufgewachsen, da die väterlichen Güter aneinanderstießen, und von Anfang an hatte Robert die zweite Geige gespielt. Immer war Kit der Anführer, der die Ideen zu ihren Spielen lieferte. Später war er der beste Schütze in der Umgebung, der beste Faustkämpfer und der geschickteste Fechter. Und immer waren alle Mädchen hinter ihm her. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, fl orierte sein Besitz unter seiner klugen Verwaltung, wohingegen Robert durch seinen zügellosen Lebensstil seinen langsam verfallenden Gütern auch noch den letzten Penny aussaugte. Lange Jahre verdrängt, brodelte nun langsam die Bitternis in ihm hoch, und Robert war bereit, die Karte, die ihm Zufall und Neugier in die Hand gegeben hatte, aus zuspielen. Er nämlich war derjenige, der die Zöllner über Kits Unternehmungen informierte. Bald, bald würde er seine Rache genießen können.
    In seliger Unkenntnis dieser Feindschaft trank Kit seinen Wein, während er erneut über seine Haltung zur Ehe nachgrübelte. Letitia jedenfalls hatte ihm, als sie beim Dinner saßen, wieder einmal ihren Standpunkt ziemlich deutlich gemacht, und bei der Erinnerung an ihre Äußerungen verdüsterte ein Stirnrunzeln seine schönen Züge.
    Boshaft grinsend hatte er ihren Rede fl uss unterbrochen. „Und was würdest du sagen, wenn ich dich endlich bäte, mir eine Braut zu suchen? Natürlich eine, die in allem meinen besonderen Wünschen entspricht.“
    Letitia hatte geseufzt und gedacht: Warum soll er fi nden, was ich nicht habe? Nun, natürlich war sie mit ihrem Gatten ganz glücklich, aber ihr Leben entbehrte der Anregungen. Warum sollte es für Kit anders sein? Darum ging es in einer Ehe schließlich nicht.
    „Um Gottes willen, musst du dauernd auf deinen besonderen Wünschen herumhacken? Bei deinem Aussehen wären die bestimmt das kleinste Problem.“ Schon immer tat es Letitia nachgerade weh, dass er so hervorragend aussah. „Es ist deine P fl icht, eine Frau mit deiner Hand zu beehren, damit die Linie nicht ausstirbt – nicht wegen … wegen der Gründe, die du im Auge hast.“
    „Im Gegenteil, Letitia, ich emp fi nde es als meine P fl icht, möglichst viele Frauen mit meiner Hand zu beglücken. Und du weißt ja, ich tue dafür, was ich kann.“
    „Pfui, Kit!“, hatte sie gespielt entrüstet gerufen. „Ich beziehe mich nicht auf deine Geliebten!“
    „Tsts, Letitia, was weißt du schon von meinen Geliebten?“
    „Nicht mehr als das, was die gesamte Londoner Gesellschaft weiß, da du sie ja so ungeniert vorführst. Erst gestern sah ich dich in der Oxford Street mit dieser schamlosen Charlotte du Prés in deinem Karriol. Und in die herrlichsten Pelze gehüllt! Zweifellos von dir bezahlte.“ Das umwerfende Aussehen der Schönen hatte ein wenig Neid in Letitia aufkeimen lassen, denn an ihr selbst war es nicht spurlos vorüber gegangen, dass sie ihrem Gatten in kurzer Folge sechs Kinder geschenkt hatte.
    „Ja, sie ist wirklich ganz entzückend, nicht wahr? Aber leider, leider habe ich sie langsam satt. Ihre ewigen Forderungen … und meine Belohnung von Mal zu Mal weniger reizvoll, wenn du verstehst … Ich glaube, die gute Charlotte hat ausgedient.“
    „Nun, es wundert mich ehrlich gesagt nicht. Immerhin geht das schon zwei Monate. Hat dich eigentlich je eine Frau länger interessiert?“
    „Bisher nicht, und ich werde wohl auch keine mehr fi nden. Deshalb wirst du dich mit meinem Junggesellendasein ab fi nden müssen. Und ganz nebenbei, lass dir wegen der schönen Charlotte nicht das Herz schwer werden. Ich werde sie mehr als anständig für ihren Verlust entschädigen.“
    „Ich weiß, in der Hinsicht bist du sehr großzügig. Aber ehrlich, bei deinem immensen Reichtum macht es dir ja auch nichts. Nicht, dass du denkst, ich will mich beklagen, nein, du warst wirklich immer außerordentlich gut zu mir und meinen Kindern, besonders zu Jeremy, der es kaum verdient. Er ist mein einziger Sohn, und ich liebe ihn von Herzen, aber er ist eindeutig ein Verschwender. Wenn du nur deine P fl icht, zu heiraten und selbst einen Erben zu produzieren, ebenso ernst nähmest, wie ihn zu unterstützen.“
    „Lassen wir das. Ich sehne mich nicht nach den Fesseln der Ehe. Unterlass deine Kuppelversuche, und hör auf, mir ‚passende‘ Mädchen zu präsentieren, die mich mit ihrer Wohlanständigkeit solchen Damen in die Arme treiben, die

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